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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte nur nach dem besten Einstichwinkel, denn sie wollte nicht zweioder dreimal zustoßen.
    Amy entschied sich für den Hals.
    Er lag deshalb frei, weil Benny Benson seinen Oberkörper und auch den Kopf zurückgedrückt hatte.
    Sie holte aus.
    Da öffnete sich die Tür. Der Luftzug erwischte sie, und Amy ruckte herum.
    Was dort in den Wagen geschoben wurde, konnte sie kaum glauben. Es war eine Puppe.
    Ihre Puppe!
    ***
    Nein, wir hatten die Treppe zwar erreicht, waren jedoch noch nicht in den Wagen hineingegangen und hatten ihn zweimal umrundet, um durch die Fenster in das Innere spähen zu können. Viel hatten wir nicht gesehen. Es war einfach zu dunkel, und eine schwache Lampe reichte nicht aus, um die Schatten zu vertreiben.
    Aber wir sahen Amy Baker und auch Benny.
    Sie waren zwar zusammen hergefahren, doch wie Freunde oder Verbündete benahmen sie sich nicht. Im Gegensatz zu Benny war Amy Baker bewaffnet. Sie hatte den jungen Mann in die Enge gedrängt und bedrohte ihn mit dem Messer. In der anderen, der linken Hand, hielt sie einen Gegenstand fest, den wir nicht erkennen konnten.
    Es war zu sehen, daß sie miteinander sprachen. Was sie sagten, konnten wir nicht verstehen.
    »Es wird Zeit, John!«
    Suko drängte mich. Damit hatte er recht. Unserer Ansicht nach hatte Benny Benson hier seine Meisterin gefunden. Sein Blutgericht war beendet, aber es würde von einer anderen Person weitergeführt werden. Ich traute dieser Frau alles zu.
    Wir wollten nicht wie die Mitglieder einer Einsatztruppe den Wagen stürmen, sondern so vorsichtig wie möglich sein. Die Stufen der Holztreppe gaben kaum Geräusche ab, als wir sie betreten hatten. Sie bogen sich nur ein wenig durch.
    Ich war als erster an der Tür. Hinter mir stand Suko geduckt. Er hielt seine Beretta fest und würde mir Rückendeckung geben, denn ich hatte etwas anderes vor.
    Hoffentlich ließ sich die Tür leise öffnen. Ich traute Calypso durchaus zu, daß er dafür gesorgt hatte. Was Suko und mich beunruhigte, war die Tatsache, daß wir ihn nicht gesehen hatten. Dabei hatte uns der Alte erzählt, daß er sich in seinem Wagen aufhielt. Mit ihm mußte etwas geschehen sein, und wir befürchteten das Schlimmste.
    Um die Tür zu öffnen, mußte ich an einem Knauf drehen, was sehr leicht gelang. Es gab plötzlich keinen Druck mehr, und die schmale Tür ließ sich nach innen schieben.
    Ich hatte mich geduckt. Wir beide hörten das Jammern des Jungen, von dem wir uns nicht irritieren ließen. Mit der Verbreiterung des Spalts drang auch mehr Tageslicht in den Wagen. Der Streifen aus dem Boden reichte beinahe schon bis zu Amy Baker hin, als er verdunkelt wurde, weil ich die Puppe über den Boden hinweg in ihn hineingeschoben hatte.
    Sie drehte sich.
    Sie sah die Puppe.
    Zwei, drei Sekunden ließ ich ihr Zeit.
    Dann rammte ich die Tür auf, sprang in den Wagen und sagte: »Es ist vorbei, Amy Baker!«
    Die Mörderin starrte mich an. Sie war völlig überrascht worden. Die linke Seite ihres Körpers stand jetzt im Licht, das an ihr hochgekrochen war bis hin zum Gesicht und auch die Hand erreichte. Deren Finger umschlossen einen Gegenstand, den ich erst jetzt einigermaßen genau erkannte. Für mich sah er aus wie ein dunkler Schwamm, aber Schwämme bewegten sich nicht zuckend. Mir kam der Verdacht, daß es sich dabei um ein lebendes Herz handeln konnte.
    Ich dachte sofort an Calypso. Hatte sie ihm das Herz vielleicht aus der Brust herausgeschnitten?
    »Vorbei?« schrie sie mit schriller Stimme. Um Benny kümmerte sie sich nicht mehr. Er lag zusammengesunken am Boden und wimmerte leise vor sich hin. Die Hände hatte er zusammengedrückt. Trotzdem konnte er das Blut nicht stoppen, das zu Boden tropfte.
    »Ja, vorbei, Amy!« wiederholte ich.
    Sie kicherte uns an. »Nichts ist vorbei, ihr Hundesöhne. Es fängt erst an, versteht ihr?«
    »Was soll anfangen?«
    »Mein neues Leben.«
    »Auf Mord gebaut!«
    »Und? Ich habe die Macht. Hier hat es mal einen Voodoo-Meister gegeben. Bis vor wenigen Minuten. Aber das ist vorbei, denn nun gibt es eine VoodooMeisterin.«
    »Aha, und das sind Sie?«
    »Ja, Bulle.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn das so einfach wäre, aber das glaube ich nicht. Sie sind nicht so stark, Amy, auf keinen Fall.« Ich hielt die Puppe ebenso fest wie sie das Herz. »Und jetzt werde ich Ihnen etwas zeigen, Amy. Schauen Sie genau hin, damit Sie auch nichts verpassen.«
    Sie konnte nicht anders und mußte mich einfach ansehen, wie ich das Kreuz aus der Tasche

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