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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdankte er diesen Zustand und den Tod seiner Frau.
    Der Killer war drei Tage später gefaßt und danach abgeurteilt worden. Er würde die Sonne kaum mehr ohne Gitter vor den Augen sehen können.
    Für den Richter war es nur ein schwacher Trost. Sein Haß wurde damit nicht gemildert. Er würde nicht aufgeben, er würde weitermachen, doch auf eine andere Art und Weise.
    Seit seiner Lähmung haßte er die normalen Menschen. Und diejenigen, die ihm durch die Maschen geschlüpft waren und ihn noch ausgelacht hatten, die haßte er besonders.
    Er kannte sie.
    Er wußte ihre Namen, und er hatte lange, sehr lange an seinem Plan gearbeitet, wobei es einen Menschen gab, auf den er sich hundertprozentig verlassen konnte.
    Das war Benny, sein Sohn. Er hatte mit seinem Vater gelitten. Er war verzweifelt gewesen, Halbwaise zu sein, und er hatte den Plan seines Vaters verstanden. Er wußte genau, daß sie etwas tun mußten. Es ging einfach nicht mehr ohne. Hier mußten sie gemeinsam am Rad des Schicksals drehen.
    Benny war schon immer anders gewesen, das hatte sein Vater sehr schnell bemerkt. Einer, der seine eigene Moral aufgebaut hatte. Der Mutter war nichts gesagt worden, und Donatus hatte auch erst später mit seinem Sohn darüber gesprochen. Dabei hatte er ihn nicht einmal in seine Pläne mit hineinziehen wollen, doch Benny war mit einer Idee gekommen, die schon wahnsinnig war, wenn sie klappte, obwohl der Richter zuerst darüber gelacht hatte.
    Doch Benny hatte ihn überzeugen können. Er wußte genau Bescheid, denn er hatte sich schon seit einigen Jahren mit gewissen Dingen beschäftigt und seine Kontakte geknüpft. Wenn dieser Plan klappte, den Vater und Sohn gemeinsam ausgeheckt hatten, dann würde die Welt auch wieder für ihn freundlicher werden, das stand fest.
    Sein Schicksal verfluchte Donatus Benson noch immer, aber er war jetzt in der Lage, besser damit fertig zu werden, und das machte ihn auf eine gewisse Art und Weise auch froh.
    Das Zimmer war an diesem Tag zwar abgedunkelt, aber nicht so stark wie sonst. Durch die freien Zwischenräume der einzelnen Lamellen fiel das Licht und breitete sich in schmalen Streifen aus. Vor dem großen, braunen Schreibtisch verlief sich das Licht, so daß der gelähmte Richter im Halbdunkel saß.
    Er wirkte älter als er war. Die harten Schläge des Schicksals hatten dafür gesorgt. Das Haar war grau geworden, und er hatte es streng nach hinten gekämmt. Im nächsten Jahr wurde er 50 Jahre, und er haßte diese Zahl. Sein Gesicht zeigte kaum noch ein Lächeln, und auch der Mund malte sich von der übrigen Haut kaum ab, so blaß und blutleer wirkten die Lippen. Die Augenbrauen waren im Gegensatz zum Haar nicht grau geworden, sondern noch schwarz und wirkten wie zwei kurzgeschnittene Büsche.
    Auf dem Schreibtisch war Platz genug für einen Computer. Ein Internet-Anschluß gehörte dazu, auch eine perfekte Telefonanlage war vorhanden, so daß er sich nicht zu stark von der Außenwelt abgeschnitten fühlte.
    Der pensionierte Richter wartete auf den Anruf seines Sohnes. Benny wollte an diesem Morgen alles klarmachen und ihm dann Bescheid geben. Erst kurz anrufen, dann selbst kommen und ihm die Einzelheiten berichten.
    Die Zeit wurde für Donatus Benson zu einer Folter. Noch hatte er nichts von seinem Sohn gehört. Jede Minute, die so verging, zerrte an seinen Nerven. Er hatte feuchte Hände bekommen, die auf dem braunen Holz des Schreibtisches Flecken hinterließen. Er hatte eigentlich lesen wollen, aber es fehlte ihm die Konzentration. Benny war wichtiger. Wenn er versagte, dann…
    Das Telefon klingelte. Das Geräusch riß Benson aus seinen finsteren Gedanken. Er schlug mit der Hand wie eine Kralle zu und zerrte den Hörer von der Gabel.
    Zu melden brauchte er sich nicht, denn die Stimme seines Sohnes ertönte schon vorher.
    »Pa…?«
    »Ja, Benny, ja.«
    »Gut, Pa.«
    »Hast du es geschafft?«
    »Klar doch.«
    »Wunderbar. Und gab es irgendwelche Schwierigkeiten mit dieser Puppen tan te?«
    »Nein. Ich habe sie überrascht. Allerdings tat es mir schon leid, sie töten zu müssen.«
    »Ja, ja, das verstehe ich, Benny. Denk daran, daß du kein Kind mehr bist. Du bist erwachsen und zu einem jungen Mann geworden. Du mußt dich dem Leben stellen. Wenn wir unseren Plan durchziehen wollen, dann liegt die Hauptaufgabe in deinen Händen.«
    »Das weiß ich doch.«
    »Wann kannst du hier bei mir sein?«
    »In ein paar Minuten.«
    »Wunderbar. Und du hast nichts vergessen?« vergewisserte er

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