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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Benny?«
    Er nickte nur. Sprechen konnte er nicht, denn er hatte die Lippen zusammengepreßt.
    Seine Haltung irritierte Greta. »Was ist los?«
    »Nichts.«
    »Die Spannung und Vorfreude – oder?«
    »Ja, das wird es wohl sein.«
    »Kann ich mir denken, mein Junge. Mir würde es nicht anders ergehen, glaube mir.«
    »Wo sind sie denn?«
    »Ah, keine Sorge, sie sind schon hier. Ich habe sie nur nicht öffentlich ausgestellt.« Sie winkte mit dem Finger. »Komm mit, dann siehst du sie endlich.«
    Greta ging auf einen Holzschrank mit einer Lamellentür zu. Sehr langsam zog sie die Tür auf. Sie machte es spannend und trat zur Seite, damit sie ihrem jungen Kunden den Blick auf das Schrankinnere nicht verwehrte.
    »Bitte!« sagte sie.
    Zugleich schaltete sich automatisch im Schrank das Licht an. Kleine Strahler warfen ihre Helligkeit von oben herab auf ein Regal, das so hoch innerhalb des Schrankes gebaut worden war, um die sechs Puppen aufnehmen zu können. Es bot ihnen den perfekten Platz.
    Greta wartete einige Sekunden, bevor sie fragte: »Zufrieden?«
    Er konnte nicht sprechen. Sein Mund stand halb offen. Die Augen richteten sich nur auf ein Ziel, und er wagte kaum, Luft zu holen. Was er da sah, war einfach wunderbar. Nein, mehr als das. Es war perfekt. Greta hatte eine Meisterleistung vollbracht. Sie hatte sechs Puppen geschaffen oder sechs kleine Menschen, die so lebensecht aussahen, als wollten sie sich jeden Moment erheben, um aus dem Schrank zu Boden zu springen. Für ihn war es die Erfüllung eines Traumes, und er spürte, wie ihn ein leichter Schwindel packte.
    »He, Junge, was hast du?«
    »Das ist… das ist…«
    »Sag es!«
    »Wahnsinn. Das ist Wahnsinn. Echter Wahnsinn. Unbeschreiblich.« Er strich wieder sein Haar zurück, drehte den Kopf für einen Moment nach rechts und schaute Greta aus einen hellblauen Augen direkt an. »Und das hast du geschafft?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Ich kann es noch nicht fassen.«
    »Ach, hör auf, Junge. Es ist nicht nur mein Verdienst gewesen. Deine Fotos waren auch perfekt, da konnte man sich einfach nicht irren. So mußt du das sehen. Außerdem ist es mein Beruf, Puppen zu schnitzen und sie nicht nur zu verkaufen. Schau sie dir in Ruhe an. Wir haben Zeit, viel Zeit.«
    »Das werde ich auch tun.« Noch immer wagte Benny es nicht, die Puppen anzufassen. Er sah in ihre kleinen Gesichter, die trotz der Starre lebensecht wirkten. Dazu trug auch die Farbe bei, mit der die Gesichter angestrichen waren. Eine Hautfarbe, wie sie auch bei den normalen Menschen vorkam.
    Fünf Männer und eine Frau!
    Greta hatte sich genau an seine Vorgaben gehalten. Nicht mehr und auch nicht weniger. Männer, die unterschiedlich aussahen, denn jede Puppe war ein Individuum. Männer mit dunklen und mit hellen Haaren, unterschiedlich im Alter. Gesichter, in denen das Leben stand. Das alles hatte die Frau geschafft. Es war für den jungen Benny Benson noch immer ein kleines Wunder.
    Er konnte sich vorstellen, daß die Puppen, wenn er sie berührte, plötzlich zum Leben erwachten. Daß sie zusammenzuckten und zu sprechen begannen. Leben, ja, es konnte durchaus Leben in ihnen stecken, und sie würden auch leben…
    Von ihm aus gesehen ganz rechts stand die Frau. Oder das Mädchen, wie auch immer. Sie trug ein blaues Kleid, und auf dem Kopf saß eine blaue Mütze, unter der sich das schwarze Haar deutlich abzeichnete. Ein rundes Gesicht mit ebenfalls blauen Augen. Die glatte Haut, die kleinen Hände, wobei jeder Finger in seiner Länge stimmte und paßte. Das war alles so perfekt.
    Es fiel Benny schwer, seinen Blick von den Puppen zu lösen. Etwas mühsam drehte er sich zu Greta hin um.
    Sie lächelte ihn an. »Nun, Benny, bist du zufrieden mit meiner Arbeit?«
    »Zufrieden?« flüsterte er zurück. »Zufrieden ist gar kein Ausdruck. Was hier geschaffen wurde, das ist perfekt. Besser geht es nicht. Danke, du hast mir einen großen Gefallen erwiesen.« Er starrte Greta wieder an, die durch den Ausdruck in seinen hellen Augen irritiert wurde. Sie kannte Benny ja, aber nie zuvor hatte sie diesen Blick bei ihm erleben müssen. Er war so starr, so durchdringend, als sollte sie von ihm durchbohrt werden.
    »Was ist denn?«
    »Nichts«, sagte Benny und schüttelte den Kopf.
    »Doch, du hast etwas.«
    Der Junge riß sich zusammen. »Nein, ich habe nichts. Es ist nur so – ach, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll?«
    »Rede, Benny. Tu dir keinen Zwang an. Bitte nicht. Wir sind doch hier unter uns.«
    »Das

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