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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Tänzerin zusammengepresst wie ein schlaffer Luftballon. „Du hast gewonnen. Auszeit!“
    Ich hatte keine Ahnung, ob diese Frauen das Wort „Auszeit“ jemals gehört hatten – und ob sie es vielleicht nur vom Football kannten –, doch einen Versuch war es wert.
    „Wir haben ihn!“, sagte meine Angreiferin, während ihre fest um meinen Hals geschlungenen Arme mir die Luft abdrückten. Sogleich erklang es im Chor von den billigen Plätzen: „Wir haben Vritra für dich gefangen genommen!“
    Die Gopis stimmten ein geradezu unheimliches Triumphgeheul an, das vielstimmig durch die riesige Halle echote und schließlich zu einem einzigen großen Laut verschmolz. Ich schauderte – das Ganze erinnerte an eine Szene aus Die Frauen von Stepford.
    „Lasst meine Schwester in Ruhe!“ Clio rannte auf die Tänzerin zu, die mich im Würgegriff hielt, und prügelte mit den Fäusten auf ihren Rücken ein. Kümmerchen unterstützte sie mit lautem Gebell. Doch die Tänzerin schien Clio kaum zu bemerken und steckte ihre Schläge ohne Gegenwehr weg.
    „Meine Lieben! Meine Lieben! Bitte, hütet eure Zungen.“
    Ich blickte auf und sah, wie der schmierige Typ mit den Stepptanzschuhen und dem roten Anzug zwischen den Tänzerinnen hindurch auf mich zutrippelte. Sein Gesicht war fahl, und sein buschiger Schnurrbart wirkte im hellen Schein der Jupiterlampen seltsam welk.
    Er hockte sich direkt vor mich und schaute mir tief in die Augen. Mir blieb nichts anderes übrig, als weiter nach Luft zu schnappen und seinen Blick finster zu erwidern.
    „Sag ihnen, dass sie sie gehen lassen sollen!“, rief Clio, die sofort aufgehört hatte, den Rücken der Gopi zu traktieren, und ihren Ärger nun mit Worten an Mr. Stepptanzschuh ausließ. Er beachtete sie gar nicht, denn sein forschender Blick war noch immer auf mich gerichtet. Dann trat plötzlich ein schiefes Lächeln auf seine Züge. Er schaute zu der Gopi auf, die sofort ihren Griff löste und kleinlaut abzog. Ich spürte noch immer den Druck ihres Armes um meinen Hals und roch den warmen, würzigen Duft ihres Parfüms, von dem ich beinahe würgen musste. Mühsam hielt ich die Galle zurück, ergriff die ausgestreckte Hand des Mannes und ließ mir von ihm aufhelfen. Ich wollte meinem Retter gegenüber nicht unhöflich sein … zumindest nicht sofort.
    „Wer bist du?“, fragte er mich mit vor Neugier leuchtenden Augen.
    „Sie ist der Tod, du Vollidiot!“, brüllte Clio ihn an. Das Lächeln wich von seinen Lippen, aber man musste ihm zugutehalten, dass er nicht schreiend das Weite suchte. Stattdessen holte er eine flache silberne Flasche aus der Innentasche seines Mantels hervor und nahm einen tiefen Schluck daraus. Ich wusste zwar nicht, was sich in der Flasche befand, aber auf jeden Fall sorgte es dafür, dass der Kerl sich sogleich aufrechter hielt. Nachdem er sich einen Drink genehmigt hatte, schraubte er die silberne Flasche zu und schob sie zurück in seine Geheimtasche. All das tat er so beiläufig, dass ich beinahe das Gefühl hatte, es mir nur eingebildet zu haben.
    Mit gestärktem Selbstvertrauen schüttelte Mr. Stepptanzschuh den Kopf auf eine Art und Weise, die mir ausgesprochen herablassend vorkam.
    „Aber das ist unmöglich.“
    Clio kam zu mir und nahm mich beim Arm, damit ich einen Teil meines Gewichts auf ihre schmalen Schultern stützen konnte. Sie war wirklich ein liebes Mädchen.
    „Und warum?“, fragte Clio klug.
    Ich hob eine Braue, sagte jedoch nichts, weil mir der Hals zum Sprechen noch zu sehr wehtat.
    „Weil … das einfach unmöglich ist“, erklärte er, schien aber einen Teil seiner anfänglichen Gewissheit eingebüßt zu haben. „Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass jemand anders die Stelle als Nächstes erhält …“ Seine Stimme wurde leiser, und er wirkte noch unsicherer als ein paar Augenblicke zuvor.
    „Sie ist der Tod, und das hier ist der Beweis: einer von Zerberus’ Welpen“, sagte Clio und schaute zu Kümmerchen, die zustimmend mit dem Schwanz wedelte.
    Die Gopis stießen ein kollektives „Oh“ aus, dann ließen sie sich in bester Cheerleadermanier und mit militärischer Präzision zurückfallen, um einen schützenden Ring um Clio, Kümmerchen, Mr. Stepptanzschuh und mich zu bilden.
    „Ich denke, wir haben zur Genüge erklärt, wer wir sind“, sagte ich, als ich krächzend meine Stimme wiederfand. „Also, wer, zum Teufel, seid ihr und wo, zum Teufel, finden wir diesen blöden Indra?“
    Ich war es leid, die liebe Frau Tod zu

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