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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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auszunutzen. Ich schaute mich in dem großen Studio um (ihr wisst ja, was man über Männer mit großen Studios sagt …), und in meinem Gehirn blitzten die ersten Ansätze eines – hoffentlich -genialen Plans auf.
    „Na schön …“, sagte ich mit einem starren Lächeln. „Da du uns nicht helfen kannst, sollten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Vorstand machen und ihm mitteilen, dass ich meine Aufgaben nicht zu Ende bringen kann.“
    „Cal, du kannst doch nicht …“ Clio kniff mich erneut in den Arm – Mann, das würde einen Bluterguss geben –, doch ich brachte sie mit einem finsteren Blick zum Schweigen. Mir fiel keine Möglichkeit ein, ihr mitzuteilen, dass all das zu meinem Plan gehörte. Wenn ich auch nur ein Wort davon laut sagte, würde ich auffliegen. Sie musste einfach mitspielen und mir vertrauen.
    Indra bedachte mich mit einem affektierten Lächeln. In seinen dunklen Augen stand vorgetäuschtes Bedauern darüber, dass er uns nicht aus unserer misslichen Lage helfen konnte.
    „Es tut mir leid. Ich wäre euch wirklich gern behilflich gewesen, aber euch ist sicher klar, dass ich bei der Vollendung meines Meisterwerks unter großer Belastung stehe … und es gibt da auch noch gewisse andere Angelegenheiten.“ Er deutete auf die Gopis. „Ernste Angelegenheiten.“
    Laber nicht rum, du selbstgefälliges Riesenbaby, dachte ich, sagte stattdessen aber: „Natürlich, wir verstehen das. Komm, Clio.“ Ich nahm ihr Kümmerchens Leine aus der Hand. „Tschüss, und danke, dass du uns dein hübsches kleines Filmstudio gezeigt hast.“
    Plötzlich stand Indra hinter mir und packte mich am Arm.
    „Klein?“, wiederholte er unsicher. „Was meinst du damit? Hast du schon mal ein größeres gesehen?“
    Ich nickte und drehte mich wieder um. „Aber ja doch. Ein sehr viel größeres. Wenn du mir bei der Meeresschaumsache aushilfst, könnte ich dir sogar ein doppelt so großes besorgen.“
    „Doppelt so groß, sagst du?“ Bei dem Gedanken daran, seine Studiofläche zu verdoppeln, leuchteten seine Augen auf. „Hm …“
    „Ja, ich finde wirklich, dass etwas Größeres sehr viel angemessener für ein Genie deiner Statur wäre.“ Ich bemühte mich, lässig zu klingen, obwohl ich nicht nur vor Nervosität heiser war, sondern auch, weil man mich fast zu Tode gewürgt hatte.
    Ich hatte schlicht und einfach keine Ahnung, wie ich ihm ein Filmstudio beschaffen sollte, ganz zu schweigen von einem, das doppelt so groß war wie die monströse Halle, in der wir standen. Mir war klar, dass ich ihm gerade eine dicke, fette Lüge auftischte, doch es schien mir wirklich die einzige Möglichkeit zu sein, an den Meeresschaum zu kommen und meine Familie zu retten.
    „Und kannst du mir noch mit etwas anderem helfen?“, fragte er und spielte den Ball damit angeschnitten zurück.
    Ein Filmstudio und noch etwas anderes also, dachte ich missmutig.
    „Äh, ja, klar, ich denke schon. Was schwebt dir denn vor?“
    Er zeigte seine geraden, perlweißen Zähne. Er war ein Mungo, und ich war seine Beute. Verdammt, langsam verabscheue ich diesen Kerl wirklich.
    „Das werde ich dir sagen, Madame Tod, und dann sehen, was du für mich tun kannst.“

16
     
     
    „Das kann ich nicht tun“, sagte ich zu Clio und verschränkte schützend die Arme vor der Brust. „Auf gar keinen Fall betätige ich mich als Kupplerin. Egal, ob ich die betreffende Person mag oder nicht – das läuft einfach nicht.“
    Clio und ich standen etwa zehn Meter von Indra und seiner Gopi-Leibgarde entfernt und beratschlagten uns. Indra schaute immer wieder verstohlen zu uns herüber – wahrscheinlich versuchte er, uns zu belauschen –, weshalb ich Clio bedeutete, leiser zu sprechen.
    „Ich glaub’s einfach nicht, Cal. Man kann überhaupt nur von Kupplerei sprechen, wenn es um Sex geht“, erwiderte Clio im Bühnenflüsterton. „Außerdem … wer hätte gedacht, dass du so prüde bist?“
    „Ich bin nicht prüde!“, gab ich laut und hitzig zurück, was die Gopis aufmerken ließ. Ich bedachte sie mit einem versöhnlichen Lächeln und widmete mich wieder meiner Diskussion mit Clio.
    „Komm schon. Glaubst du wirklich, dass sie nur irgendein Lied in seinem blöden Film singen soll?“, sagte ich besonnen. „Ich kaufe ihm das ganze ‚Kronjuwelen’-Gequatsche nicht ab. Ehrlich nicht.“
    Clio zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich wissen, was der Kerl wirklich im Schilde führt, Cal? Hör mal, ganz abgesehen davon, was er vorhat, finde ich, dass du

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