BENUTZT: Psychothriller
nicht gesehen.«, stellte Frau Krause fest, nickte dann aber und bestätigte: »Ja, das ist sie. Das Foto kann noch nicht sehr alt sein, und soweit ich mich erinnere, hatte Nina das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, die gleiche Jacke an.«
»Können wir das mitnehmen?«, fragte Peter und machte sich auch schon daran es abzunehmen. Dann sahen sie sich noch ein wenig um, fanden sonst aber nichts, was ihnen von Nutzen sein konnte. An der Tür fragte Mike noch einmal: »Und Sie haben wirklich keine Ahnung, wie diese Sabrina mit Nachnamen heißt, oder wo sie wohnt?«
»Leider nein«, antwortete Frau Krause, kniff dann aber die Lippen zusammen: »Das heißt … wenn ich mich nicht täusche, habe ich einmal mitgehört, wie sie etwas von Kroatien erzählt hat. Ach ja, und da war dann noch irgendeine Sache vor Gericht, wo auch Nina aussagen musste. Aber das ist schon ein paar Jahre her.«
»Was für eine Sache vor Gericht?« Mike war hellhörig geworden, doch die Frau reagierte nicht. »Was für eine Sache vor Gericht?«, wiederholte er schärfer.
Ninas Mutter sah schuldbewusst zu Boden und stammelte: »Ich weiß es nicht mehr. Es war eine schwere Zeit.« Erst jetzt fiel Mike die schwache Alkoholfahne der Frau auf, und er verstand. Wieder etwas ruhiger fragte er: »Weiß Ninas Vater mehr darüber?«
Frau Krause stieß ein künstliches Lachen aus, dann sagte sie abfällig: »Der weiß abends nicht, was morgens war.«
Mike sah ein, dass es keinen Sinn hatte, gab ihr seine Karte, und die beiden Kommissare verabschiedeten sich mit dem Versprechen sich sofort zu melden, wenn es etwas Neues gab. Dann, sie hatten schon die ersten Stufen des Treppenhauses erreicht, wurde die Wohnungstür noch einmal geöffnet und Ninas Mutter trat einen Schritt heraus: »Eine Sache von damals ist mir doch noch eingefallen! Nachdem Nina diese Aussage gemacht hatte, kam sie ständig mit neuen Klamotten und wurde noch nicht einmal sauer, wenn wir ihr kein Taschengeld geben konnten. Vermutlich ist das nicht wichtig, aber wie gesagt, es fiel mir gerade wieder ein.«
Mike lächelte sie an und sagte: »Alles ist wichtig! Sollte Ihnen noch mehr einfallen, rufen Sie mich bitte an. Danke!«
Ohne ein Wort zu wechseln, gingen Mike und Peter zu ihrem Dienstfahrzeug und stiegen ein. »Denkst du das Gleiche wie ich?«, war es Peter, der sich als Erstes äußerte.
Mike nickte: »Ich glaube ja! Irgendwann muss eine ganz gewaltige Sauerei gelaufen sein, und ich vermute stark, dass diese nicht zu Gunsten unseres Entführers ausgegangen ist.«
»Aber nur, falls das alles auch wirklich in einem Zusammenhang steht!«, gab Peter zu bedenken.
»Wir werden es herausfinden! Komm lass uns zurück zum Präsidium fahren, auf unsere neue Kollegin kommt eine Menge Arbeit zu!« Mike stockte kurz und fragte dann: »Wie findest du sie eigentlich?«
Nun kam Peters berühmtes Grinsen zum Vorschein und Mike winkte ab: »Ist schon gut, ich weiß!«
–22–
Als Mike und Peter um kurz nach 13 Uhr das Büro betraten, war nichts von ihrer neuen Kollegin zu sehen, und auch der kleine Schreibtisch in der Ecke, den Mike für sie freigeräumt hatte, stand noch unberührt da. Erst als Mike näher an ihn herantrat, sah er einen kleinen handgeschriebenen Zettel darauf liegen.
»Ausgeflogen?«, fragte Peter, doch als Mike den Zettel überflogen hatte, antwortete er: »Nein! Fleißig! Sie ist zum Gericht gefahren, um die Akten gleich dort zu sichten. Es hätte mindestens einen Tag gedauert, wenn wir diese hierher angefordert hätten. Ich werde sie mal anrufen, vielleicht hat sie schon etwas Brauchbares. Außerdem wird ihr die Sache mit Nina Krause sicher weiterhelfen!« Mike wählte die Handynummer, welche Kommissarin Köbler auf dem Zettel hinterlassen hatte, und bereits nach dem zweiten Freizeichen meldete sich ihre sympathische Stimme mit den Worten: »Hallo Herr Hauptkommissar Köstner!«
Mike stutze: »Woher kennen Sie meine Handynummer?«
Fast konnte man ihr Grinsen hören, als sie frech antwortete: »Ich arbeite bei der Polizei, und auch da ist es kein Schaden, ein bisschen was über seine Kollegen zu wissen.« Die Worte brachten Mike zum Lachen, und ohne groß darüber nachzudenken, schlug er vor: »Warum nennen Sie mich nicht einfach Mike Köstner und sagen „du“ zu mir? Dass ich Hauptkommissar bin, weiß ich schließlich selbst!«
Es herrschte kurz Stille in der Leitung, dann ertönte ein Räuspern und anschließend die Worte: »Ja gerne!« Anschließend wurde ihre Stimme wieder
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