Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
dann auf den Stuhl, der neben Peters Schreibtisch stand. Irgendwann sagte sie dann mehr zu sich selbst: »Ach du Scheiße … Und ich habe das Spiel sogar noch meinen Facebook-Freunden weiterempfohlen.«
»Nicht nur Sie!«, mischte sich nun Peter ohne jeden Vorwurf in der Stimme ein. »Und genau das ist das Problem. Alleine die Vorschau verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Internet; und Sie wissen vielleicht noch besser als wir, wie die Leute reagieren würden, wenn sie wüssten, dass alles, was sich in diesem Verlies abspielt, real wäre. Ein paar würden es vermutlich abstoßend finden, aber die Masse würde es nach außen verteufeln und sich dann zu Hause, im stillen Kämmerlein, daran weiden, wie diese drei Frauen gequält werden. Das Ganze hätte etwas Verbotenes und damit seinen ganz eigenen Reiz.«
»Aber es muss doch möglich sein, diese Seite zu sperren?«, warf die Kommissarin ein.
Nun antwortete wieder Mike: »Sicher, aber unser Täter ist nicht blöd! Für den Fall, dass wir das tun, würde er die Tochter der Richterin sofort umbringen, und das ist unser Problem! Solange er keinen Fehler macht, und wir nicht wissen, wo er die Frauen gefangen hält, können wir nichts tun! Natürlich müssen wir herausfinden, wer er ist, und was er eigentlich will. Aber selbst wenn wir das wissen, hilft es uns nur bedingt weiter. Wir haben keine andere Wahl als dem Spiel zuzusehen und darauf zu hoffen, dass es lange genug dauert, um ihn aufzuspüren. Jede Manipulation des Spieles würde die Geiseln extrem gefährden.«
Die Kommissarin hatte sich inzwischen wieder etwas von dem eben Gehörten erholt und fragte: »Okay, ich verstehe. Was soll ich tun?«
Mike gefiel diese zielgerichtete Art. »Unser Dreh- und Angelpunkt ist Richterin Magwart! Der Täter hat sich ihre Kinder sicher nicht zufällig ausgesucht! Wir vermuten, dass es ein von der Richterin zu unrecht Verurteilter sein könnte. Dafür spricht auch die Art seines Spiels, da es immer wieder um die Themen „Ausgeliefertsein“, „Gerechtigkeit“ und so weiter geht. Ihre Aufgabe ist es, sich die alten Fälle der Richterin anzusehen und nach einem passenden Verurteilten zu suchen. Vielleicht hat auch diese Nina Krause etwas damit zu tun. Ich denke, dass auch die anderen beiden Frauen keine zufälligen Opfer sind!«
»Alles klar!«, stimmte Kommissarin Köbler zu.
»Und was machen wir?«, fragte Peter, der den Ausführungen seines Partners einfach nur zugehört hatte und durch die Zusammenfassung auf eine neue Idee gekommen war.
»Wir fahren zu dem Wohnort von Nina Krause und hören uns um. Vielleicht bekommen wir dort einen Hinweis auf das dritte Opfer«, lautete Mikes Antwort.
»OK!«, stimmte Peter zu, bat dann aber noch um fünf Minuten Zeit, griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Abteilung für Internetkriminalität. Als dort endlich abgehoben wurde, begann er ohne lange Höflichkeiten zu fragen: »Es gibt doch die Möglichkeit den Inhaber einer Internetadresse herauszubekommen, oder?« Nickend hörte Peter zu und legte dann frustriert auf.
»Und was sagen die?«, fragte Mike.
»Das wurde natürlich schon überprüft, aber dieser Mistkerl hat an alles gedacht! Er hat die Internetdomain einfach auf eine Werbeagentur, die sich auf Werbung im Internet spezialisiert hat, angemeldet. Und die haben so viele dieser Adressen, dass es gar nicht aufgefallen war. Die Gebühr dafür wurde von deren Buchhaltung einfach bezahlt, und niemand hat etwas gemerkt.«
»Wäre ja auch zu einfach gewesen!«, sagte Mike trocken, dann zogen beide ihren Schultergurt mit der Waffe und die Jacken über und schickten sich an zu gehen. In der Tür blieb Mike noch einmal stehen und drehte sich zu der Kommissarin um: »Ach ja! Bitte seien Sie bei Ihren Ermittlungen etwas diskret. Immerhin könnte sich herausstellen, dass jemand fälschlicherweise verurteilt wurde, und Richter sollte man … «, Mike suchte nach den richtigen Worten, » … sagen wir mal, etwas sensibel behandeln.« Dann nickte er zum Fenster: »An dem Kaffeeautomaten können Sie sich natürlich bedienen.«

–21–

    »Eigentlich eine nette Gegend!«, stellte Peter fest, als sie in die angegebene Straße einbogen.
»Eigentlich …«, setzte Mike mit einem Blick aus dem Fenster dem Satz seines Partners hinten dran. An jeder zweiten, zugänglichen Wand hatte sich jemand mit einer Spraydose verewigt, und allerlei durchaus arbeitsfähiger Menschen lungerten vor ihren Hauseingängen herum. Wären die vielen Grünanlagen

Weitere Kostenlose Bücher