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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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nicht.«
Tatsächlich war nun in der hintersten Ecke ein Lichtschein zu erkennen, der vorher nicht da gewesen ist. Dann zeichnete sich die Silhouette eines Mannes zwischen zwei Schrottbergen ab, der langsam näher kam. Peter legte die Hand auf seine Waffe, zog sie aber nicht.
»Was wollen Sie? Ich habe schon geschlossen!«, drang die Stimme eines offensichtlich ziemlich alten Mannes zu ihnen herüber, worauf Mike antwortete: »Wir sind von der Polizei und haben ein paar Fragen an Sie. Könnten Sie uns bitte herein lassen?«
Bevor der Mann antwortete, kam er noch etwas näher und rief dann: »Das könnte ja jeder behaupten, aber wenigstens klingen Sie nicht wie ein verdammter Russe.«
Mike leuchtete erst sich selbst mit der Taschenlampe ins Gesicht, dann auf seinen Dienstausweis, den er durch das Gitter hielt: »Hier sehen Sie! Ich bin Hauptkommissar Köstner, und das ist mein Kollege Kommissar Groß. Es wäre wirklich wichtig!«
Nun kam der Mann bis auf eine Armlänge an das Tor heran, nahm Mike den Dienstausweis aus der Hand und hielt ihn ins Licht. Dann zog er einen großen Schlüsselbund aus der Bauchtasche seiner ehemals blauen Arbeitshose und gab ihm den Ausweis mit den Worten: »Bitte entschuldigen Sie meine Begrüßung, aber in letzter Zeit treibt sich hier nachts ein Haufen Gesindel herum. Erst vor zwei Tagen wollten mir drei osteuropäische Männer meine Tageskasse abnehmen.« Jetzt grinste der Mann: »Bekommen haben sie allerdings nur ein Stahlrohr auf den Kopf.« Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte sich der Mann ab, ging zu einer schweren Kette und öffnete das große Vorhängeschloss. Dann schob er das Tor gerade soweit auf, das Mike und Peter eintreten konnten und verschloss es anschließend wieder sorgfältig.
Sich die Hände reibend, sagte er zu dem Kommissaren: »Kommen Sie mit hinter in mein Haus, es wird abends schon verdammt frisch!«
»Wie heißen Sie eigentlich?«, fragte Peter, während sie Slalom um einige Schrotthaufen auf ein kleines, flaches Haus zugingen. Der Mann blieb stehen, drehte sich um und reichte Peter die Hand: »Oh, tut mir leid! Ich habe soviel mit Pack zu tun, dass ich inzwischen meine Manieren vergessen habe. Mein Name ist Hopfengärtner, Georg Hopfengärtner.«
Als auch Mike ihm die Hand gab, ertappte er sich wieder einmal dabei, dass er diesen Menschen aufgrund seines Äußeren falsch eingeschätzt hatte. Vor ihm stand ein Handwerker der alten Schule, der offensichtlich noch Werte hatte.
Inzwischen hatten sie das Haus erreicht und betraten die Privaträume. Die Einrichtung im Wohnzimmer des Schrotthändlers passte zu dem alten Mann, und das Sofa aus den siebziger Jahren stellte sich als überraschend bequem heraus. »Möchten Sie etwas trinken?« Da die Frage nicht nach einer Floskel klang, und man mit solchen Männern am besten bei einem Bier reden konnte, ließen sich Mike und Peter ein Radler geben. Doch bevor Mike den ersten Schluck nahm, fragte er: »Ist Wodan hier?«
Georg Baumgärtner, der sich gerade sein eigenes Glas einschenkte, hielt inne und sah Mike mit einem Gesichtsausdruck an, den keiner der beiden Kommissare deuten konnte. »Sagen Sie bitte nicht, der Junge hat Mist gebaut.«
»Wissen wir noch nicht, aber dazu später. Ist er hier?«, antwortete Mike.
»Schon einige Tage nicht mehr …« In Georg Baumgärtners Stimme schwang eine Spur Traurigkeit mit. Dann füllte er den Rest seines Glases auf und prostete den Kommissaren zu. Diese nahmen ebenfalls ihre Gläser und tranken einen Schluck.
»Aus Ihrer Antwort schließe ich, dass Sie Wodan Döring kennen«, begann Mike das Gespräch.
Georg Baumgärtner nickte, stellte sein Glas ab und antwortete offen: »Ja! Er kam vor etwa einem halben Jahr zu mir und fragte nach einem Job. Sah damals fertig aus, der Junge. Erst wollte ich nicht, doch als er mir offen und ehrlich erzählt hatte, dass er gerade aus dem Gefängnis kommt und endlich wieder ein normales Leben führen möchte, ließ ich mich auf eine Probezeit ein. Hinzu kam, dass er nur eine Unterkunft und etwas Taschengeld wollte.« Der Alte lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah nachdenklich in den Raum, bevor er weiter redete: »Nun ja, was soll ich sagen. Ich finde jeder sollte noch eine zweite Chance bekommen. Und Wodan war ein wirklich anständiger junger Mann, dem keine Arbeit zu viel war. Ich bin nicht mehr der Jüngste und konnte seine Hilfe gut gebrauchen, also blieb er … «, Baumgärtners Stimme wurde etwas leiser, » … bis Mitte letzter

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