BENUTZT: Psychothriller
Dunkelheit wie ein Wolf immer hin und her.
Als er sich sicher war, dass alle Drei sicher weggesperrt waren, wandte er sich ab und folgte dem Kabel, mit dem er vom Eingangsbereich Strom abzapfte. Da er sicher sein wollte, dass morgen, bei Beginn des Spieles, alles in Ordnung war, musste er noch einmal hinaus, um die Antenne für die Internetverbindung zu kontrollieren. Für den Hauptserver wäre die drahtlose Übertragung zu langsam gewesen, aber zur Übermittlung seiner Filme an den versteckten Rechner auf dem Firmengelände reichte es.
Wodan folgte der dunklen Röhre, in der sich roher Stein mit bereits verschalteten Wänden abwechselte. Er passierte einige Seitengänge, von denen er wusste, dass sie nirgendwo hinführten, bog dann in einen größeren Stollen ab und folgte diesem bis zu der schweren Stahltür. Als er begonnen hatte, seinen Plan in die Tat umzusetzen, wäre er fast an dieser Tür gescheitert. Natürlich wäre es kein Problem gewesen sie einfach aufzubrechen, aber hätte sie dann jemand kontrolliert, wäre er sofort aufgeflogen - oder man hätte ihn im schlimmsten Fall sogar hier unten eingesperrt. Wochenlang hatte er den Berg erkundet und war nur durch einen Zufall auf die kleinere Klappe, einige Meter von der Tür entfernt und versteckt hinter einigen Büschen, gestoßen. Natürlich war auch dieser Zugang verschlossen, aber mit den Werkzeugen vom Schrottplatz stellte das kein wirkliches Problem dar.
Mit einem prüfenden Blick, ob das Stromkabel immer noch unsichtbar im Boden verborgen lag, ging er am eigentlichen Eingang vorbei, bog in die kleine Ausbuchtung ein und stand schließlich vor der Klappe, die nun mit seinem Schloss verschlossen war.
Der kalte Luftstrom, der sofort nach dem Öffnen einsetzte, jagte ihm einen Schauer über den Rücken, doch er genoss die frische Luft. Vorsichtig schob er seinen Kopf hinaus ins Freie und sah sich um. Außer ein paar Tiergeräuschen war nichts zu hören. Er zog die Klappe ganz auf und stieg hinaus. Abgesehen von ein paar weit entfernten Lichtern der nächsten Ortschaft herrschte absolute Dunkelheit in dem Wald um ihn herum. Nachdem er noch einige Sekunden lang in die Nacht gelauscht hatte, umrundete er den Felsen und folgte einem schmalen Wanderpfad, der ihn bis in die Nähe des Lüftungsschachtes brachte. Seine Taschenlampe benutzte er nur auf den letzten Metern und auch dann nur kurz und abgedunkelt. Die kleine Felsformation, in deren Mitte man gut getarnt die Öffnung des Lüftungsschachtes durchgebrochen hatte, war nicht ganz einfach zu finden. Und obwohl er schon einige Male hier oben gewesen war, lief er zunächst daran vorbei.
Nach einigen Minuten des Umherirrens erkannte er endlich einen markant geformten Baum wieder, und kurz darauf stand er genau über dem mit einem Gitter verschlossenen Loch im Fels. Nach einigem Tasten fand er das dünne Kabel seiner Antenne, folgte ihr bis zum nächsten Baum und tatsächlich, wie er vermutet hatte, war das kleine viereckige Kästchen, in dem das eigentliche Empfangsteil untergebracht war, ein Stück abgerutscht. Es half nichts, er würde auf den Baum hinauf müssen! Statt der großen kam nun eine kleinere Stabtaschenlampe zum Einsatz, die er sich zwischen die Zähne steckte. Anschließend begann er von Ast zu Ast mit dem Aufstieg. Ohne Probleme erreichte er das Kästchen, stieg noch zwei Meter höher und befestigte es an einem größeren Ast. Als er sich sicher war, dass es diesmal halten würde und auch die Höhe stimmte, tastete sich sein Fuß vorsichtig nach unten. Doch bevor er mit dem Abstieg begann, ließ er seinen Blick über die umliegende Landschaft streifen und blieb an einem immer wieder blau aufleuchtenden Licht unten im Tal hängen. Nicht das Blaulicht an sich machte ihn nervös, sondern die Tatsache, dass es sich nicht bewegte. Und als er genauer hinsah, stellte er fest, dass es sogar zwei Polizeiwagen waren, die offenbar eine Straßensperre bildeten. Wenn das ihm galt, waren sie ihm bereits ziemlich nahe gekommen, und der Freund dieser Reporterin war besser als er dachte!
Zügig, aber mit der nötigen Vorsicht stieg er von dem Baum herunter und schaffte es gerade noch vor dem einsetzenden Schneefall, zurück in den Stollen zu gelangen.
–26–
Als Mike am Donnerstagmorgen die Augen aufschlug und Jennis nackten Rücken vor sich sah, wusste er nicht so recht, ob es ihm gefallen würde, immer so aufzuwachen. Nach dem Vorfall in dem Dunkelcafé hatten sie beschlossen, dass Jenni solange bei ihm
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