BENUTZT: Psychothriller
blieb, bis der Fall abgeschlossen war, da sich keiner sicher sein konnte, dass dieser Typ sie nur zufällig ausgesucht hatte. Noch eine weitere Katastrophe mit einer ihm nahe stehenden Person würde Mike nicht wegstecken können. Das, was er mit seiner richtigen Familie durchmachen musste, war schon mehr als genug für ein einzelnes Leben.
Mit noch trübem Blick schielte Mike auf den Wecker und stellte fest, dass er eine halbe Stunde zu früh aufgewacht war, was vermutlich daran lag, dass er am Vorabend nichts getrunken hatte. In der Hoffnung, dass sie nicht böse sein würde, strich er Jenni sanft über den Rücken, was einen leisen Seufzer auslöste, den sie noch im Schlaf von sich gab. Mike stütze sich auf seinen Ellbogen und betrachtete erst ihr im Schlaf lächelndes Gesicht, dann ihren halb aufgedeckten Busen. Wieder strich er ihr behutsam über den Rücken, diesmal stoppte er allerdings nicht und ließ auch die Rundungen ihres Hinterns nicht aus. Ohne wirklich wach zu sein, schob sie ihr Becken etwas nach hinten, was ihn dazu ermutigte, das Ganze zu wiederholen und sie dabei noch etwas mehr zu reizen. »Komm her!« Es war weniger als ein Flüstern, doch Mike verstand es. Nun fuhr er mit seiner Hand vorsichtig über ihren Beckenknochen nach vorne und schob sich gleichzeitig dichter an sie heran. »Heute ohne Handschellen?«, fragte er leise und nicht ernst gemeint, in Erinnerung an seinen Geburtstag vor einigen Tagen. Jenni huschte ein Lächeln über das Gesicht, und statt einer Antwort machte sie eine kleine Bewegung, die ihn dahin brachte, wo sie ihn schon erwartete.
Beide ließen es langsam angehen, und erst als der Wecker sie erbarmungslos an die Zeit erinnerte, gaben sie sich völlig ihrer Lust hin.
Schon während der anschließenden Dusche holten Mike die Gedanken an seinen Fall wieder in die Realität zurück. Heute war der Tag, an dem das Spiel beginnen sollte, und sie hatten immer noch keinen Anhaltspunkt, wo dieser Wodan Döring die Frauen gefangen halten könnte. Da der Entführer auch keine konkrete Zeitangabe gemacht hatte, wussten sie noch nicht einmal, wie lange ihnen noch blieb, um ihn zu finden.
Als Mike aus dem Badezimmer kam, war Jenni bereits fertig angezogen und hatte nur noch auf ihn gewartet, um sich zu verabschieden. Mit einem vielsagenden Lächeln fragte sie: »Wann kommst du denn heute Abend heim?«
Mike lag einiges auf den Lippen, trotzdem antwortete er viel zu ernst: »Kann ich noch nicht sagen. Du weißt doch, dieser Irre beginnt heute mit seinem Spiel, und wir müssen alles daran setzen ihn vorher zu fassen.«
»Ach ja, die Scheiße! Mein Chef ist schon ganz aufgeregt und redet von nichts anderem als unseren tollen Besucherzahlen durch die Werbung dieses gestörten Typen. Ich würde fast wetten, dass, selbst wenn er die Wahrheit wüsste, die Quoten im Vordergrund ständen. War die Welt eigentlich schon immer so?«
»Ich habe auch den Eindruck, dass er immer schlimmer wird! Und seit die Leute kaum noch miteinander reden, sondern nur noch ein paar Tasten gedrückt werden, häufen sich die Missverständnisse.« Mike machte ein kurze Pause. »Aber es ist, wie es ist. Mach dir einen schönen Tag, und pass bitte auf dich auf.«
»Du auch!«, antwortete Jenni, gab ihm einen Kuss und verließ die Wohnung.
Mike wollte gerade zurück ins Schlafzimmer, als sein Handy mit abwechselten Klingeln und Vibrieren auf sich aufmerksam machte.
»Mike Köstner«, meldetet er sich förmlich, da ihm die Nummer auf dem Display nichts sagte.
»Hi Mike, hier ist Thomas, du erinnerst dich doch?«, begrüßte ihn eine fröhliche Stimme, die Mike nicht sofort zuordnen konnte. Dann fiel der Groschen und er antwortete: »Thomas, was verschafft mir das Vergnügen? Wie geht es dir?«
»Mir geht es bestens! Keine Sorge, ich will nicht zurück in euer Team.« Die Stimme am anderen Ende klang, als würde er ernst meinen, was er sagte, daher ging Mike auf den Spaß seines früheren Kollegen ein und sagte: »Könntest du auch nicht, wir nehmen schon lange nicht mehr jeden! Rufst du privat an, oder brauchst du Informationen, die ich dir nicht geben darf?« Mike wusste, dass Thomas aus dem Polizeidienst ausgetreten war, um eine eigene Detektei zu eröffnen. Allerdings wusste er auch, dass sein Ex-Kollege niemals etwas Derartiges verlangen würde, und so war es dann auch.
Thomas räusperte sich und klang nun deutlich ernster: »Wohl eher umgekehrt. Ich hätte etwas für dich, aber nur, wenn du es nicht offiziell
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