BENUTZT: Psychothriller
verwendest!«
»Um was geht es?«, fragte Mike, der sich nicht vorstellen konnte, was das sein könnte.
»Du kennst Richterin Magwart?«, stellte Thomas fest.
»Stimmt, aber wie kommst du darauf?«, antwortete Mike verdutzt.
»Weil sie es gesagt hat und darüber hinaus erwähnte, dass sie eure Vorgehensweise in dem aktuellen Fall ziemlich nachlässig findet!« Thomas Worte waren schon lange verklungen, bis Mike das gerade gehörte sortiert hatte und darauf eingehen konnte: »Moment! Verstehe ich das richtig, dass die Richterin bei dir war und über den Entführungsfall gesprochen hat?«
»Nicht nur das. Sie möchte, dass ich ebenfalls ermittle.«
Mike glaubte nicht richtig zu hören, daher fragte er: »Und was hast du dazu gesagt?«
»Ich habe gesagt, dass ich es für fahrlässig halten würde, und dass eine nicht mit euch abgesprochene Aktion das Leben ihrer Tochter und das der anderen beiden Frauen gefährden würde. Und wahrscheinlich hätte ich dich deswegen auch gar nicht angerufen, aber die Art, wie sie reagiert hat, fand ich ziemlich seltsam! Sie sagte, dass ihr die anderen beiden Frauen völlig egal seien, und es ihr absolut reichen würde, wenn ich ihre Tochter freibekäme. Ich solle doch versuchen, mit dem Entführer in Kontakt zu treten und über Kassandras Freilassung verhandeln.«
Mike ahnte schon eine ganze Weile, dass hinter allem mehr steckte, aber langsam nahm es Dimensionen an, die gefährlich wurden.
»Bist du noch da?«, fragte Thomas, da Mike keinen Ton von sich gab.
»Ja«, sagte Mike. »Gut, dass du an mich gedacht hast, und dass du dich da heraushältst. Glaubst du, sie wird es noch bei einer anderen Detektei versuchen?«
»Schwer zu sagen«, meinte Thomas. »Ich habe versucht, ihr eindringlich klar zu machen, dass sie die Sache euch überlassen soll, aber so richtig überzeugt war sie, glaube ich, nicht.«
Mike warf einen Blick auf die Uhr, und da er schon eine viertel Stunde zu spät dran war, kürzte er das Gespräch mit dem Versprechen, ein Bier auszugeben, ab.
Als er das Haus verließ, stellte er fest, dass nun der Winter endgültig angekommen war. Eine dünne weiße Schneeschicht bedeckte all das Grau der letzten Wochen und sorgte dafür, dass der Weihnachtsschmuck in den Schaufenstern nicht mehr ganz so unpassend aussah. Während er den Weg zum Hauptpräsidium einschlug, schweiften seine Gedanken zu den drei Frauen, und er hoffte, dass es, wo immer sie auch waren, nicht zu kalt war.
»Alles klar?«, fragte Peter, als sein Partner mit todernstem Gesicht das Büro betrat.
»Nein, nicht alles klar! Aber bevor ich es zweimal erzähle, möchte ich Karl dazu holen.« Die fragenden Gesichter von Peter und Natalie ignorierend, griff er zum Telefonhörer und bat seinen Vorgesetzten zu ihnen zu kommen.
Die Zeit, bis Karl ohne anzuklopfen ins Büro trat, reichte noch nicht einmal um sich eine Tasse Kaffee zu machen, dennoch ließ Mike erst die Tasse volllaufen und drehte sich erst danach um.
»Also, was gibt es so Wichtiges?« Karls Stimme klang wie immer ungeduldig. Mike setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches, nahm einen Schluck des heißen Getränkes und suchte nach einem Anfang für seine Geschichte. Anschließend stellte er die Tasse weg und begann: »Wir haben ein Problem!« Nun sah er Karl an, dass seine beiden Kollegen zumindest den Anfang schon kannten: »Du weißt doch, dass wir das Motiv für diese Entführung irgendwo in der Vergangenheit des Entführers vermuten.«
»Ja, wisst ihr inzwischen mehr darüber?«, warf Karl ein, worauf Mike bitter lächelte: »Wissen wir, und das ist das Problem. Denn offenbar liegt das Motiv nicht nur in der Vergangenheit des Täters, sondern hat unmittelbar etwas mit der Richterin zu tun.«
»Das haben wir doch auch schon vermutet!«, stellte Karl wenig überrascht fest. Mike nahm noch einen Schluck, dann ließ er die Bombe platzen: »Stimmt, aber jetzt haben wir allerlei Anhaltspunkte dafür, dass Richterin Magwart ganz genau weiß, was damals passiert ist. Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass irgendetwas an ihrer Vergangenheit nicht so sauber ist, wie es bei einem Richter sein sollte!«
Bevor Mike weiter reden konnte, hob sein Vorgesetzter und Freund die Hand und sagte: »Ich bin mir zwar sicher, dass du weißt, wie dünn das Eis ist, auf dem du dich gerade bewegst, aber denk lieber noch einmal nach, bevor du weiter redest.«
»Nicht nötig!«, antwortete Mike selbstbewusst. »Mir ist klar, dass es den Fall nicht einfacher macht,
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