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Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Titel: Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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aber jetzt nicht der Charmebolzen schlechthin.“
    „ Ja, und dann bist du einfach mit ihm in die Kiste gehüpft? Ich kann mir das gar nicht vorstellen!“
    „ So sieht’s wohl aus“, seufzte Elaine und blieb immer noch ungeduldig neben der Haustür stehen. „Als wir beim Mexikaner fertig waren, sind wir zu mir gegangen und dann… na ja. War gut!“ Mit einer Daumen-nach-oben-Bewegung zeigte Elaine, wie klasse es ihr mit Laszlo gefallen hatte. „Dann sind wir eingepennt. Ich bin mir sicher, dass er zuerst geschlafen hat. Und ich bin dann anscheinend auch weggedöst. Es war alles so schön. Als ich eben aufwachte, war er weg. Kein Zettel, kein Zeichen – nichts! Stell dir das mal vor! Das ist ja so billig!“
    „ Ich verkneife mir meinen Spruch.“
    „ Ja, ja, du hast es ja gleich gesagt, im Internet sind nur Idioten unterwegs. Ach scheiße, ich latsch jetzt zum Parkhaus! Ich muss einfach wissen, woran ich bin.“
    „ Und wie willst du ihn da finden, wenn du noch nicht mal sein Auto kennst? Schick ihm doch erstmal eine Nachricht im Chat!“
    Das war eine gute Idee! Elaine folgte Hanna ins Büro des abtrünnigen Gatten und schaltete den Computer ein. Es störte sie, dass Hanna ihr die ganze Zeit über die Schulter starrte.
    „Hanna, kann ich das bitte allein machen? Es ist mir einfach peinlich.“
    Beleidigt setzte sich Hanna auf die gegenüberliegende Couch und beobachtete ihre Nachbarin, die gebannt auf den Monitor starrte. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis der Rechner hochgefahren war. Hektisch tippten ihre Finger auf der Tastatur herum. Elaines Gesicht wurde leichenblass. Immer wieder hackte sie auf dem Keyboard herum und Tränen traten ihr in die Augen.
    „Was ist denn, Elaine?“, fragte Hanna vorsichtig.
    „ Das glaub ich alles nicht. Ich fass es einfach nicht.“ Elaine schaute Hanna entsetzt an, die sich vorbeugte. „Dieser Mistkerl hat sich aus der Community abgemeldet. Er ist gelöscht.“
    Fassungslos schüttelten die beiden Frauen mit dem Kopf und Elaine begann zu weinen.
    „Ich bin so doof! Und weißt du was, wir haben noch nicht mal Kondome benutzt! Bestimmt hab ich mir auch noch was eingefangen bei diesem Mistkerl. Scheiße, scheiße, scheiße! Aber den find ich. Der Name Laszlo ist doch selten. Ich mach den fertig, echt! So ein Arschloch!“
    Hanna war inzwischen aufgestanden und streichelte beruhigend über Elaines seidiges Haar. Sanft sagte sie: „Süße, ich schätze mal, dass er gar nicht Laszlo heißt, sondern dich auch da angeschwindelt hat.“
    Schluchzend fiel Elaine in Hannas Arm und heulte hemmungslos. Wie hatte sie nur den ganzen Blödsinn mit den pflegebedürftigen Eltern glauben können! Sicherlich hieß Laszlo in Wirklichkeit Walter und war seit zwanzig Jahren verheiratet.
    „ Oh, Hanna! Ich schäm mich so!“
    Es dauerte einige Stunden, bis Elaine sich gefasst hatte. Draußen wurde es bereits hell und Elaine ging übermüdet und traurig zurück in ihr ausnahmsweise aufgeräumtes Zuhause. Für diesen Blödmann hatte sie all den Zauber betrieben! Dass ausgerechnet ihr, der sonst so coolen und abgebrühten Elaine, so etwas passieren musste, wollte ihr einfach nicht in den Kopf gehen. Sie blieb kurz stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Als sie den Blick auf ihre Auffahrt richtete, bemerkte sie eine Gestalt, die sich an ihrem Badezimmerfenster zu schaffen machte. Laszlo?
    „Hey!“, brüllte Elaine in die Stille hinein. „Wer ist da?“
    Sie beschleunigte ihren Schritt, doch der große und dunkel gekleidete Mann rannte durch den Garten fort. Elaine war viel zu perplex, als dass sie sich fürchten konnte. Da stimmte doch was nicht – wollte etwa jemand bei ihr einbrechen? Das war doch nicht Laszlo gewesen, er trug eine hellere Jeans und dieser Typ eben hatte schwarze Sachen an.
    „Stehenbleiben, du Arsch!“, rief Elaine wütend und wählte auf ihrem Handy die 110, während sie mit der anderen Hand ihre Tür aufschloss. Sie schilderte der Polizei den Vorgang. Obwohl der Kerl doch draußen rumlief, dachten die Ordnungshüter nicht im Traum daran, nun mal mit Einsatzwagen den Verbrecher zu schnappen. Stattdessen sollte sie ihre Personalien und Anzeige bei der örtlichen Dienststelle abgeben.
    „ Einen Scheiß werde ich tun, das bringt doch nichts. Wieso kommen Sie nicht raus und suchen ihn?“ Verärgert beendete Elaine das Telefonat und legte sich mit ihrem Laptop ins Bett. Aber auch von ihrem Computer aus war Laszlo verschwunden. Hin und wieder wanderte

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