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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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erkannte sie trotz der unterschiedlichen Haarfarben deutliche Ähnlichkeiten in den Gesichtszügen der Geschwister.
    Julian nickte mit einem kurzem Lächeln und wandte sich an Katie: „Katie, hast du schon etwas von Dale gehört?“ Diese schüttelte den Kopf und starrte ihn an. Er fuhr sich durch die Haare und seufzte.  
    „Das Aviditas raubt mir noch den letzten Nerv, spätestens nächste Woche bekomme ich graue Haare. Ich sollte schlafen oder mehr Kaffee trinken.“
    Er drehte sich um und wusste scheinbar nicht mehr, was er hatte tun wollen. Katie stand auf, legte eine Hand auf seinen Unterarm und sagte leise: „Ich bringe dir einen Kaffee ins Büro und versuche noch einmal, Dale zu erreichen. Komm’.“
    Sie zwinkerte ihnen zu und ging mit Julian weg. Ben zog die schwere Tür auf und Mabel trat in die frische Nachtluft. Ein leichter Nieselregen fiel und es war überraschend kühl, im ersten Moment erschauerte sie. Ben zog die Schultern hoch und sagte: „Julian ist normalerweise nicht so verwirrt. Er führt den Club sonst mit Dale zusammen, doch dieser ist seit ein paar Wochen unauffindbar. Vivian und Dale waren lange ein Paar, sie haben sich vor einer Weile getrennt und danach lagen immer Spannungen in der Luft. Obwohl beide stets betont haben, sich einvernehmlich getrennt zu haben, kann keiner von beiden es ertragen, wenn der andere mit einer anderen Person zusammen ist.“
    „Was ist eigentlich mit Katie und Julian?“
    Ben warf ihr einen schnellen Blick von der Seite zu und öffnete das Auto über die Fernbedienung. „Was soll mit ihnen sein?“
    „Sie ist in ihn verliebt. Sind die beiden ein Paar?“
    Ben schüttelte langsam den Kopf. „Nein. Wie kommst du darauf? Katie ist-“ Er brach ab, suchte offensichtlich das richtige Wort. Er hielt ihr die Autotür auf und Mabel stieg ein. Sie schüttelte belustigt den Kopf. Männer sind manchmal so blind, was solche Dinge betrifft.
    „Bist du dir da sicher?“, wollte Ben jetzt wissen. Sie nickte mit Nachdruck.  
    „Hm.“  
    Als er den Wagen startete, sagte er: „Ich habe mir da übrigens etwas überlegt.“
    Mabel wandte ihm den Kopf zu. Die Müdigkeit übermannte sie gerade und ihre Augenlider fühlten sich wahnsinnig schwer an. Dazu kam noch die angenehme Wärme – die Sitzheizung leistete ganze Arbeit, sie fühlte sich wohlig entspannt.
    „Du solltest mich heiraten.“
    Mabel riss die Augen auf, setzte sich ruckartig mit geradem Rücken hin. Mit einem Mal war sie wieder hellwach. „Du spinnst wohl!“
    Für einen Moment bedauerte sie ihre vorschnelle Antwort, sie wollte ihn nicht kränken. Doch der belustigte Zug um seinen Mund beruhigte ihr Gewissen.
    „Ich hatte mir schon gedacht, dass du etwas in die Richtung sagen würdest – du warst bisher anfangs immer widerwillig. Ich fordere eine meiner Frage, die du wahrheitsgemäß beantworten musst.“
    „Willst du mich ärgern? Wie viele davon hast du eigentlich deiner Meinung nach gehabt? Die hast du doch schon vor einer Ewigkeit aufgebraucht! So einfach kommst du mir nicht davon. Ich bin nicht blöd.“
    Sie verschränkte die Arme und lehnte sich langsam wieder zurück.
    „Guter Punkt. Aber es hätte ja sein können, dass du nicht genau mitgezählt hast. Dann lass’ es mich anders formulieren: Ich finde, ich bin ein durchaus guter Fang.“
    Mabel lachte auf, doch er fuhr unbeirrt fort: „Was gibt es denn da zu lachen? Ich habe einen anständigen Job, sehe nicht übel aus, habe ein tolles Wochenendhaus, kann kochen und bin gut im Bett.“ Am Ende des Satzes wurde seine Stimme deutlich dunkler und Mabel spürte, wie eine Gänsehaut an ihrer Wirbelsäule emporkroch.
    „Nicht zu vergessen, dass du total bescheiden bist und überhaupt nicht herrisch oder extrem besitzergreifend“, ergänzte sie seine Aufzählung.
    „Die Vorteile überwiegen bei Weitem. Ich finde, wir sollten heiraten.“
    „Nein, kommt nicht in Frage.“
    „Warum nicht?“
    Er konzentrierte sich auf die Straße und Mabel starrte ebenfalls in die Dunkelheit.  
    „Allein, weil wir uns noch nicht lang genug kennen – bei dem, was in der letzten Zeit alles passiert ist, waren das gefühlt 20 Minuten.“
    „Jetzt übertreib’ nicht. Dir ist vermutlich klar, dass ich dich so lange fragen werde, bis du nachgibst, oder?“
    Mabel seufzte und sank tiefer in den Sitz: „So etwas in der Art hatte ich befürchtet, ja.“
    „Gut.“ Seine Tonfall klang zutiefst zufrieden und sie sah in die Dunkelheit. Sie ahnte schon, dass sie

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