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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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Verhandlungspartner nicht selten vollkommen irritierte.
    Gerade rückte er das Porträtfoto seines Labrador-Mischlings Lucky auf dem Schreibtisch zurecht, da segelte Carina Ansbach mit seinem Cappuccino herein. „Guten Morgen Herr Biller. Bitte sehr.“ Sie stellte die Tasse neben dem Monitor ab, legte die Hände übereinander und blickte ihm fragend entgegen. „Kann ich noch etwas für Sie tun?“
    Er griff nach dem Zuckertütchen, riss es auf, ließ den Zucker hineinrieseln. Die weißen Kristalle versanken im Schaum. Er rührte um und nippte. „Welche Termine heute?“
    Kurz wanderten die blaugrauen Augen nach oben, dann fixierten sie ihn wieder. „Um neun Uhr kommt Dr. Meyerstahl vom Labor, um elf Uhr haben Sie einen Termin mit Herrn Groki.“
    „Groki“, knurrte er. Heute würde er ihn kriegen, da war er sich sicher. „Machen Sie für den Nachmittag keine Termine mehr. Steht am Wochenende was an?“
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte. „Sie haben doch morgen Geburtstag. Da habe ich Ihnen das Wochenende frei gehalten.“
    Sein Geburtstag. Scheppernd stellte er die Tasse ab und nickte. „Gut. Ich mache Schluss, wenn ich mit Groki fertig bin. Sonst noch was?“
    Sie deutete auf den Stapel mit den Telefonnotizen. „Vielleicht schaffen Sie die heute noch.“
    „Wenn Groki da ist, können Sie ins Wochenende gehen.“
    Ungläubig starrte sie ihn an. „Sind Sie sicher?“
    Tatsächlich gelang ihm ein Lächeln. „Natürlich.“
    Unsicher lächelte sie und nickte. „Danke.“
    Was für ein Ekel er sein musste. Er würde sich ändern, nahm er sich vor. Seine Mitarbeiter hatten es nicht verdient, unter seinen Problemen zu leiden.
     
    Exakt fünf Minuten vor neun meldete Frau Ansbach Dr. Meyerstahl an. Ben ließ ihn bis drei Minuten nach neun warten, dann empfing er den Produktionsleiter hinter seinem Schreibtisch sitzend. „Setzen Sie sich doch, ich bin gleich bei Ihnen.“ Mit einer knappen Handbewegung wies er zum Besprechungstisch hinüber.
    Meyerstahl entschied sich wie immer für den Stuhl mit dem Rücken zur Tür und schenkte sich ein Glas von dem bereitstehenden Mineralwasser ein. Die Kohlensäure schleuderte winzige Wassertröpfchen über den Glasrand hinaus auf das Holz des Tisches.
    Ben beugte sich über die Unterschriftsmappe und zeichnete das letzte Schriftstück ab. Dann stand er auf und legte Meyerstahl eine Hand auf die Schulter. „Kaffee?“
    „Danke, für mich nicht.“
    Ben drückte kurz die schmale Schulter und setzte sich dem Pr oduktionsleiter gegenüber. Tadellos gekleidet in ein hellblaues Hemd mit gestreifter Krawatte unter dem weißen Kittel, die Lesebrille griffbereit in der Brusttasche, blickte er Ben unter seinen buschigen Augenbrauen entgegen. „Die letzten Tastings sind ausgesprochen zufriedenstellend verlaufen.“ Meyerstahl schob eine Mappe über den Tisch.
    Die Hundehalter von heute erwarteten für ihre Lieblinge ein Futter, das so gut roch, dass sie es am liebsten selbst essen würden. Kein Hundefan würde seinem Wuffi nach Aas riechende Pampe vorsetzen, obwohl gerade das seinen Liebling in Verzückung versetzen würde. Aber der Hund kaufte nicht das Futter. Ben überflog die Tabelle und die grafische Auswertung. „Hervorragende Arbeit.“ Er schloss die Mappe und verschränkte die Hände darauf.
    Die Hand am Krawattenknoten runzelte Meyerstahl die Stirn.
    Lob gab es von Ben selten. „Als Anerkennung für Ihren unermüdlichen Einsatz möchte ich Ihnen eine Prämie zukommen lassen. Sie erhalten Sie mit Ihrer nächsten Abrechnung.“ Er lächelte. „Machen Sie Urlaub. Gönnen Sie sich etwas.“
    Der Adamsapfel an dem dünnen Hals gegenüber zuckte. „Vielen Dank, Herr Biller. Ich fühle mich geehrt.“
     
    Kurz nach elf empfing er Groki. Ben erwartete ihn an seinen Schreibtisch gelehnt, die Arme verschränkt. Heute würde er alle Register ziehen. Mit Erstaunen stellte er fest, dass der Vertreter der Handelskette Petworld diesmal kaum kleiner war als er selbst.
    Ben ergriff die dargereichte Hand mit den drahtartigen Härchen auf den Fingerrücken und drückte sie. Wie ein feuchter Schwamm verformte sie sich in seiner Hand. Er würgte die Übelkeit hinunter. Ohne diesen Schwamm loszulassen, musterte er sein Gegenüber langsam von oben nach unten. Die verzogenen Mundwinkel, der verdrehte Oberkörper. Beides würde sich wieder gerade rücken, sobald er diese Hand losließ. Ein paar helle Haare auf der anthrazitfarbenen Hose, vermutlich von einer Katze. Unberechenbare

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