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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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Baumfarnen gewandelt waren. Sie hatten ihre tote Stadt gefunden, die unter ihrem Fluch dahindämmerte, und die in Stein gemeißelte Geschichte abgelesen, wie auch wir es getan hatten. Sie hatten versucht, ihre lebendigen Artgenossen in sagenumwobenen dunklen Tiefen zu finden, die sie nie zuvor gesehen hatten doch was hatten sie wirklich gefunden? All das schoß Danforth und mir gleichzeitig durch den Kopf, als wir von diesen enthaupteten, schleimüberzogenen Gestalten auf die fluchwürdigen Palimpseste und weiter auf die diabolischen Gruppen frischer Schleimtupfen an der Wand schauten schauten und begriffen, was hier unten in der zyklopischen Unterwasserstadt triumphiert und überlebt haben mußte, in diesem nachtschwarzen, von Pinguinen gesäumten Abgrund, aus dem jetzt wie als Antwort auf Danforths hysterischen Schrei düster brodelnder Dampf bleich aufzuquellen begann.
    Der jähe Schreck beim Anblick des widerwärtigen Schleimes und der enthaupteten Gestalten hatte uns in stumme, reglose Statuen verwandelt, und erst in späteren Unterhaltungen stellte sich heraus, daß wir in jenem Augenblick genau dieselben Gedanken gehabt hatten. Es kam uns vor, als hätten wir eine Ewigkeit dort gestanden, aber in Wirklichkeit können es nicht mehr als zehn oder fünfzehn Sekunden gewesen sein. Dieser scheußliche, bleiche Dampf wallte auf uns zu, als würde er von einer ferneren, sich nähernden Masse getrieben und dann kam ein Laut, der viel von dem, was wir uns zurechtgelegt hatten, über den Haufen warf, der den Bann löste und uns veranlaßte, wie wahnsinnig an kreischenden, aufgestörten Pinguinen vorbei auf unserer alten Spur in die Stadt hinauf zu rennen, durch tief unter dem Eis begrabene Gänge zurück in das offene Rund und jene archaische Wendelrampe hinauf, getrieben von dem einzigen verzweifelten Wunsch nach Licht und Luft einer faßbaren Außenwelt.
    Das neue Geräusch, sagte ich, warf viel von dem über den Haufen, was wir uns zurechtgelegt hatten; es war nämlich das Geräusch, das wir aufgrund von Lakes Sektion denen zugeschrieben hatten, die wir für tot befunden hatten. Es war, so vertraute Danforth mir später an, genau dasselbe, das er unendlich gedämpft an jener Stelle hinter der Gassenbiegung oberhalb der Eisfläche vernommen hatte; und es hatte zweifellos eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem Pfeifen des Windes, das wir beide in der Umgebung der Höhleneingänge hoch oben in den Felswänden gehört hatten. Auf die Gefahr hin, kindisch zu erscheinen, möchte ich noch etwas anderes erwähnen, und sei es nur wegen der merkwürdigen Übereinstimmung zwischen Danforths Eindrücken und meinen eigenen. Natürlich hatte gleichartige Lektüre uns vorbereitet, beide dieselbe Erklärung zu suchen, doch Danforth sprach andeutungsweise von sonderbaren Gerüchten über ungeahnte verbotene Quellen, zu denen Poe Zugang gehabt haben mochte, als er vor einem Jahrhundert seinen Arthur Gordon Pym schrieb. Man wird sich erinnern, daß in dieser phantastischen Erzählung ein Wort von unbekannter, doch schrecklicher und unheilvoller Bedeutung im Zusammenhang mit der Antarktis erwähnt wird der unablässig hervorgestoßene Schrei der gigantischen, gespenstisch schneeweißen Vögel im Kern dieser unheilvollen Gegend. »Teketili! Tekelili« Genau das, ich gestehe es ein, war es, was wir aus diesem plötzlichen Geräusch hinter dem näherkommenden weißen Nebelvorhang herauszuhören meinten diesem heimtückischen, melodiösen Pfeifen mit einem einzigartigen großen Tonumfang. Wir waren in wilder Flucht, bevor auch nur drei Töne oder Silben vernehmbar geworden waren, obwohl wir wußten, daß die Schnelligkeit der Alten Wesen jeden durch Danforths Schrei aufgestörten Verfolger, der das Gemetzel überlebt hatte, in die Lage versetzt hätte, uns im Handumdrehen zu überholen. Wir hegten jedoch die schwache Hoffnung, daß nichtaggressives Verhalten unsererseits und eine verwandte Vernunft ein solches Wesen dazu bewegen würden, uns in diesem schlimmsten Fall zu verschonen, und sei es nur aus wissenschaftlicher Neugier. Wenn ein solches Wesen nichts für sich selbst befürchten müßte, würde es schließlich auch keinen Grund haben, uns ein Leid anzutun. Da es in diesem Augenblick sinnlos gewesen wäre, uns verbergen zu wollen, warfen wir mit Hilfe der Taschenlampe hin und wieder im Laufen einen Blick hinter uns und bemerkten, daß der Nebel sich lichtete. Würden wir schließlich doch noch ein vollständiges, lebendes Exemplar

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