Berge Meere und Giganten (German Edition)
wären ihre Blicke angebannt. Der stolze Ausdruck Ten Keirs, des üppigen, gegen Delvil und Pember. Der Ausdruck hieß: »Welche Pracht, welche Wonne für Menschen.« Delvil dachte: »Was haben sie im Westen Londons geschrien, als sie die Hallen abbrannten? Hin die Kerker, Festungen der Herren. So haben Schweiger Krieger Schlangen gerufen.«
Am Abend dieser Fahrt hielten sie in einem unterirdischen Gewölbe nahe einer Aufschließungsstelle der synthetischen Fabriken. Hier wurde physikalisch und theoretisch gearbeitet. Mehrere der Senatoren hatten ihren Platz, begrüßten die arbeitenden schweigenden erschreckt auffahrenden Männer und Frauen, die von ihnen adoptiert wurden, wenn sie kenntnisreich stark und stolz genug waren. An den Wänden waren magische runde Lichtflecken, die von schwarzen Blenden umschlossen waren, Augen bunten Lichts, die man verkleinerte verstellte verschob schloß. Kristalle studierte man hier. Gesteinsstaub lag über den schwarzen Tischen. Große Tafeln mit merkwürdigen Zeichen Pfeilen Zahlen hingen von den Decken. Rasch schritt man durch, an niedrigen Türen vorbei, die in tiefere Keller führten zu ganz abgesonderten, der Oberflächenbewegung, den Wärme- und Lichtstrahlungen der Gestirne entzogenen Kammern.
An einer bezifferten Tür hielt Ten Keir. Sie fuhren auf einem Fahrstuhl abwärts. »Es braucht niemand zu wissen« erklärte der sehr ruhig gewordene Ten Keir in dem völlig leeren Raum, an dessen Wand eine Zahl ungeöffneter flacher und hoher Kisten standen, »braucht niemand zu hören, was wir besprechen. Vielleicht äußern die englischen und amerikanischen Freunde, was sie zu sagen haben.« Man kauerte sich hin in dem Raum, dessen Schwärze von einem Lichtbüschel durchzogen war, das wie aus einem Loch aus der Wand von einem Lichtfleck kegelförmig ausgestrahlt wurde. Als nicht gleich einer sprach, fuhr Ten Keir, neben dem Lichtfleck im Dunkeln stehend, fort: »Ich wiederhole, was ich gesagt habe: freiwillig danken wir nicht ab. Man wird uns zwingen müssen. Wie man das tun wird, will ich erwarten.« Delvil: »Es wird dich und uns alle niemand zwingen.« »Dann bleiben wir.« Seufzte Delvil, ließ die Schultern sinken: »Es geht nicht. Wir kommen nicht weiter.« »Wir kommen weiter. Seht auf uns und ihr kommt weiter.« Bittend sah sich noch Delvil nach beiden Seiten um: »Will nicht ein anderer sprechen. Und will nicht, – verzeih mir, Ten Keir, – ein anderer Ten Keir ablösen.« »Für mich braucht niemand zu sprechen. Meine Auffassung ist die der anderen.« »Aber wir kommen nicht weiter.« Schrie Ten Keir, fuchtelte: »Delvil, euch ist nicht zu helfen. Wo stehst du eigentlich. Bist du auch ein halber Paradiesbruder? Wo ist dein Herz?« »Mäßige dich, Ten Keir« bat auch Frau Atorai. »Warum mäßigen? Ihr meint es ja auch. Delvil ist ein hoffnungsloser Fall. Er zerrt und zieht. Er weiß nicht, was er will. Er ist hilflos. Es ist ein Verbrechen, Delvil, in dieser Zeit hilflos zu sein. Wenn du hilflos bist, tu wie White Baker.« Heiser Delvil: »Rate mir nicht. Laß mich aus dem Spiel.« »Ich kann niemanden aus dem Spiel lassen, der hier ist.« Heiser Delvil: »Ich will, daß du mich aus dem Spiel läßt.« »Ah du grollst. Das ist ja recht. So kommst du zur Besinnung. Ich denke, so wird es den andern Paradiesbrüdern auch gehen. Dann werden sie sich wehren und dann wird sich zeigen, wer der Stärkere ist.« »Wer der Stärkere ist. Wer der Stärkere ist. Es ist nichts damit geschafft, daß einer der Stärkere ist.« »Weggerafft ist der andere. Und damit ist es geschafft!« »Nein es ist nichts geschafft.« Ten Keir trat an Delvil heran: »Was suchst du eigentlich hier. Bist du ein Spion?« »Sei still, Ten Keir. Ich bin bewaffnet wie du. Du tust mir nichts.« »Du bist in meinem Haus.« Pember trennte sie mit seinem schwarzen kurzen Körper. Als wäre nichts geschehen, näselte er phlegmatisch: »Wir sind einig darüber, worin die Not besteht. Wollen wir nun unsere Stellung dazu verhandeln.« Delvil hob die Hand: »Ich bin schon ruhig, Pember. Wir sind uns nicht darüber einig, worin die Not besteht. Wir sind uns nicht darüber einig.« Erstaunt wich der schwere Mann zurück, blickte hin und her zwischen Delvil und dem andern. Triumphierend Ten Keir: »Laß ihn also ausreden.« Pember: »Ja. Willst du die Schlangen und die Schweiger und wie sie heißen?« Frau Atorai schlank und ruhig überlegen an der Wand gegenüber Delvil, öffnete die lächelnden Augen: »Er will ja
Weitere Kostenlose Bücher