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Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition)

Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition)

Titel: Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Döblin
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bis Donnerstag, und dann wollen wir weitersehen.
    Raus aus dem Loch, auf die kalte Straße. Viel Menschen. Kolossal viel Menschen gibts am Alex, haben alle zu tun. Wie dies nötig haben. Der Franz Biberkopf lief Ihnen, der drehte die Augen rechts und links. Als wenn ein Gaul ausgerutscht ist auf dem nassen Asphalt und kriegt einen Tritt in den Bauch mitm Stiebel und krabbelt hoch, und nun karriolt es los und läuft wie verrückt. Franz hatte Muskeln, der war mal im Athletenklub; jetzt trudelte er durch die Alexanderstraße und merkte, was er für einen Schritt hatte, fest, fest, wie einer von der Garde. Wir marschieren akkurat genau wie die andern.
    Wetterbericht von heute mittag: Ein wenig freundlicher sehen die Wetteraussichten aus. Zwar herrscht noch empfindliche Kälte, aber das Barometer ist im Steigen. Die Sonne wagt sich schon wieder schüchtern hervor. Für die nächste Zeit ist Erwärmung der Temperatur zu erwarten.
    Und wer den NSU-6-Zylinder selbst lenkt, ist begeistert. Dahin, dahin laß mich mit dir, du mein Geliebter, ziehn.
    Und wie Franz in ihrem Haus ist und vor ihrer Tür steht, ist da eine Klingel. Und er reißt den Hut mit einem Schwung ab, zieht die Klingel, und wer öffnet, wer wird es sein, da machen wir einen Knix, wenn ein Mädchen einen Herrn hat, wer wird es denn sein, kille kille. Klapps. Ein – Mann! Ihr Mann! Das ist Karl! Der Herr Schlosser. Schadt aber gar nichts. Mach du man dein saures Gesicht.
    »Wat du? Wat is los?« »Na, kannst mir ruhig rinlassen, Karle, ich beiß keinen.« Und ist schon drin. Da wären wir also. Son Ludewig, ist einem schon so was vorgekommen.
    »Geehrter Herr Karl, wenn du auch gelernter Schlosser bist und ich bloß Gelegenheitsarbeiter, stell dir man nich so großpratschig. Kannst mir auch schon guten Tag sagen, wenn ich guten Morgen sage.« »Was willste bloß, Mensch? Hab ich dir reingelassen? Wat drängste dir durch die Tür?« »Na, ist deine Frau hier? Vielleicht kann ich die guten Tag sagen.« »Nee, die is nich hier. Für dir überhaupt nich. Für dir ist keiner da.« »So.« »Ja. Keiner da.« »Na – du bist doch da, Karl.« »Nee, ich bin ooch nich da. Ich hab mir bloß ne Strickweste geholt und muß gleich runter inn Laden.« »So kolossal gehts, das Geschäft.« »Jawoll.« »Bin also rausgeschmissen von dir.« »Hab dir gar nich ringelassen. Was hast du denn eigentlich hier verloren, Mensch? Schämst du dir überhaupt nich, hier raufzukommen und mir zu blamieren, wo dich alle ausm Haus kennen.« »Laß die man meckern, Karl. Det soll unsere kleenste Sorge sein. In die ihre Stuben möcht ich ooch nicht rinkieken. Weest du, Karl, wegen die brauchste keine Sorge zu haben. Da haben sie heute bei mir einen abgeführt, die Grünen, einen gelernten Zimmermann, und das war noch der Verwalter vom Haus. Stell dir vor. Mit Frau. Und haben gestohlen wie die Raben. Hab ich gestohlen? Na?« »Mensch, ich geh runter. Zieh ab. Wozu mir mit dir hinstellen. Wenn du Minna unter die Augen trittst, dann mach dir parat, dann nimmt sie ein Besen und haut dir in Klumpatsch.« Wat der von Minna weeß. Son Ehemann mit zwei Hörner auf der Stirn und will mir wat sagen. Lach mir die Stiebel krumm. Wenn ein Mädchen einen Herrn hat, den sie liebt und den sie gern hat. Karl tritt an Franz heran: »Wat stehste nu noch? Wir sind nicht verwandt mit dir, Franz, und nischt und gar nischt. Und wenn du jetzt ausm Kittchen raus bist, dann mußte alleene sehen, was du machst.« »Ich hab dir noch nicht angebettelt.« »Nee, und Minna hat die Ida nich vergessen, Schwester ist Schwester und für uns bistu noch immer, der du gewesen bist. Biste erledigt.« »Ich hab die Ida nicht totgeschlagen. Kann jedem mal passieren, daß ihm die Hand ausrutscht, wenn er in Rasche ist.« »Ida ist tot, geh du jetzt deiner Wege. Wir sind ehrbare Leute.«
    Der Hund der, der mit den Hörnern, son Giftsack, am liebsten sag ichs ihm, dem nehm ich bei lebendigem Leib seine Frau ausm Bett weg. »Ich hab meine vier Jahr abgemacht bis auf die Minute und dann kannste dich nich dicker tun wie das Gericht.« »Geht mich dein Gericht an. Jetzt gehst du deine Wege. Ein für allemal. Für dir ist das Haus hier nicht mehr. Ein für allemal.« Was der bloß ist, der Herr Schlosser, der wird sich noch an mir vergreifen.
    »Wenn ich dir nu sage, Karl, daß ich mit euch Frieden schließen will, daß ich meine Strafe abgemacht habe. Und ich gebe dir meine Hand.« »Dann nehm ich sie nicht.« »Det wollt ich bloß genau

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