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Berlin Fidschitown (German Edition)

Berlin Fidschitown (German Edition)

Titel: Berlin Fidschitown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D B Blettenberg
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Neuausstellung des Dokuments eine kleine kosmetische Korrektur ins Auge gefasst, die ihm eine Menge Bestechungsgeld wert gewesen war. Pa vertrat jedoch die Meinung, es müsse nicht immer Geld sein. Beziehungen und Einfluss taten es auch. Und von beidem hatte ein General in Thailand eine Menge. „Also dann: Surasak Meier“, hatte der alte Mann geseufzt, „wenn es denn sein muss und dich glücklich macht.“ Auf den neuen Pass hatte Pa jedoch nur noch einen sehr flüchtigen Blick geworfen. Wohl aus schlechtem Gewissen, denn schließlich hätte er den Sohn seiner Nebenfrau auch einfach adoptieren können. Doch dazu hatte er sich dann doch nicht durchringen können. Es war ihm nicht vorzuwerfen. Der Alte war jetzt nur noch Witwer, und sein Familienleben war endlich überschaubar. Mit der Erinnerung an seine verstorbene Gattin konnte er in Ruhe und Harmonie leben, und fleischliche Begierde schien er nicht mehr zu verspüren. Es würde für General Watana keine Kinder mehr geben – weder gezeugte noch angenommene. Pa lebte mit einem Geist. Das reichte.
    Es stank nach Vogelmist.
    Der Hauptmann düngte die Orchideen, und Pa hatte die Augen geschlossen, schlief aber nicht.
    „Du hast am Telefon ein Problem erwähnt“, sagte Farang. Pa öffnete die Augen. „Ja, tatsächlich, fast hätte ich es vergessen. Es geht um einen Mönch.“
    „Ein Mönch?“
    Farang machte keinen Hehl aus seinem Zweifel.
    General Watana nickte. „Ja. Ein Ausländer. Einer von diesen Drogenabhängigen. Er hat im Nordosten eine Entziehungskur gemacht. Diese Mönche haben ihn gerettet, und er ist aus Dankbarkeit im Kloster geblieben. Jetzt will er sich dem Orden erkenntlich zeigen und eine größere Summe Geld spenden.“
    „Eine größere Summe?“
    „Es geht um etwa eine Million US-Dollar.“
    Das förderte Farangs Konzentrationsfähigkeit.
    „Ich hatte ein Gespräch mit dem Obersten Patriarchen. Er bat mich zu sich. Eine große Ehre, wie du dir denken kannst.“
    Farang schwieg. Der General beim Thai-Papst. Das war bemerkenswert.
    „Der Abt des Klosters will das Geld, aber nichts mit der Angelegenheit an sich zu tun haben. Die Spende scheint nicht ganz ...“, Watana räusperte sich, „... sauber zu sein. Deshalb hat er sich an die Oberste Heiligkeit gewandt und um Rat gefragt.“
    „Und, was hat sein Chef empfohlen?“ Ohne Zweifel war eine pragmatische Lösung gefunden worden.
    „Der Patriarch sagt, die guten Werke, die mit einer solch beträchtlichen Summe finanziert werden können, sind das höhere Gut. Böse Taten, mit denen das Geld möglicherweise erwirtschaftet wurde, dürfen dem Guten nicht erneut im Wege stehen.“
    Farang nickte. Genau so hatte er sich das vorgestellt. Sein Respekt für Religion und Philosophie hatte sich schon immer in Grenzen gehalten. „Und welches Problem führte zu deiner Audienz, Pa?“
    „Der Mönch ist Deutscher. Er hat deinen Namen ins Spiel gebracht, hat es wohl sogar zur Bedingung gemacht, dich anzuwerben. Und es hat sich, wie du weißt, auch in höheren Kreisen herumgesprochen, dass ...“, der General räusperte sich wieder dezent, „... uns ein enges Vertrauensverhältnis verbindet, das aus manch erfolgreicher Arbeit resultiert, die du für mich erledigt hast.“
    Daran gab es keinen Zweifel. Von einer untreuen Nebenfrau, die Farang – selbst noch ein Teenager – für ihn umgebracht hatte, über die finanzielle Starthilfe, die der Alte ihm gewährt hatte und die lukrativen Einsätze, die er ihm heute noch gelegentlich zuschusterte, bis zur schützenden Hand, die Pa bei Bedarf über ihn hielt. Sie hatten sich nie im Stich gelassen – und jetzt kam sogar seine Heiligkeit und brauchte einen Ausputzer.
    „Ich wurde gebeten, dich um Hilfe zu bitten“, fuhr Pa bedächtig fort.
    Natürlich konnte sich seine Heiligkeit nicht direkt an einen wie Farang wenden. Da musste schon der Mentor als Dolmetscher einspringen. „Wobei?“
    „Es scheint nicht ganz einfach zu sein, an das Geld zu kommen.“
    „Wo liegt das Problem?“
    „Das solltest du am besten mit dem Spender besprechen. Vorausgesetzt, du stehst zur Verfügung.“
    „Zweifelst du daran?“
    Pa lächelte. „Ich dachte mir, dass du zustimmst, und habe ihn schon zu einem Treffpunkt bestellt. Er wartet auf dich.
    „Wo?
    „Wat Arun.“
    Im Tempel. Wo auch sonst? Ein angemessener Ort für ein Treffen mit einem Kahlkopf.
    „Er sagte, er wartet ganz oben auf dich. Damit ihr möglichst ungestört bleibt.“
    Farang seufzte. Auch das noch.

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