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Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Titel: Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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Kelch.
    „Gut! Oder?“ Felix lehnte sich zurück und schaute zu Max.
    Der stellte sein Glas zurück auf den Rolltisch. „Exzellent.“
    Felix griff nach der Flasche, „Till auch noch ein wenig?“
    „Ich hab noch.“ Der Champagner war gut, trocken wie Sandpapier und frisch wie ein Minzfeld, aber Till hatte nicht das Gefühl, so recht in Champagnerlaune zu sein.
    Es klirrte. Felix hatte sich und Max nachgeschenkt und mit seinem vollen Glas gegen das von Max gestoßen, das noch auf dem Wagen stand. „Ich hatte dir bei unserem letzten Treffen ja gesagt, dass du mich mal besuchen kommen sollst“, sagte er. „Schön dass du da bist, Max.“
    Max rührte sein Glas nicht an. „Das ist keine Antwort“, schnaufte er.
    „Antwort, Antwort“, Felix lachte. „Was willst du denn für Antworten, Junge? Was ich getan oder nicht getan habe, tun hätte können, wollen, dürfen - was soll das? Was willst du? Was willst du wissen, was willst du tun? Was möchtest du erreichen? Bist du sauer auf mich? Willst du mich ohrfeigen? Wie stellst du dir das vor? Was soll das alles? Bist du sicher, dass du nicht verwirrt bist?! Dass du einfach viel zu wenig weißt? Dass du erstmal verstehen solltest, was überhaupt auf dem Spiel steht, bevor du dich aufplusterst, Fragen stellst, Forderungen ausspuckst? Was kommt als nächstes? ‚Wenn du mir nicht antwortest, bis die Flasche leer ist, werde ich - ‘ Was? Aufstehen und gehen? Dann geh doch! Ich kann dich nicht halten!“
    Er sah zu Till. „Oder? Können wir ihn vielleicht gemeinsam aufhalten?“ Felix schaute zurück zu Max, der ihm mit kraus gezogener Stirn zuhörte. „Was ist? Stecken vielleicht Till und ich unter einer Decke? Hat er dich hierher gelotst - obwohl du glaubst, du hättest selbst die Entscheidung gefällt? Wach endlich auf, Max - so wie du die Sachen angehst, wirst du nie irgendwo ankommen!“
    Und damit setzte er sein Glas an und kippte den Inhalt herunter. „Ich muss immer an Merle denken, wenn ich ein Glas getrunken habe“, sagte er, nachdem er es wieder heruntergenommen hatte, und sah seine beiden Gäste offen an.
    „Hast du - oder hast du nicht?!“ Max‘ Hände hatten sich um die Enden der Armlehnen verkrampft. Es war offensichtlich, dass er sich von Felix‘ Geschwätz nicht aus dem Konzept bringen lassen wollte.
    Felix stellte sein Glas neben sich auf den Schreibtisch. „Erinnerst du dich, worüber wir zuletzt gesprochen haben?“
    „Du willst die Rechte an Xavers letzten Büchern.“
    „Und wofür?“
    „Um Geld zu machen, nehme ich an.“
    Felix lehnte sich auf seinem Schreibtisch zurück. „Siehst du, du hast dir eine vollkommen falsche Vorstellung von dem gemacht, worum es mir eigentlich geht. Es stimmt vielleicht, dass ich mit den Büchern deines Vaters ein kleines Plus für das Haus hier erwirtschaften sollte. Aber was bedeutet das schon? Unterm Strich kostet mich der ganze Verlag viel Geld. Geld, das ich nur deshalb zur Verfügung habe, weil meine Frau Teilhaberin des Konzerns ihrer Familie geblieben ist und mir diese Marotte hier finanziert.“
    „Das heißt ja nicht, dass du nicht endlich aus den Schulden herauskommen willst. Vielleicht hoffst du, dass dir genau das mit den letzten Büchern meines Vaters gelingt.“
    Felix schüttelte den Kopf. „Ich muss kein Geld machen, Max, ich hab so viel Geld, ich kann die Wände damit tapezieren.“
    „Wofür dann, wofür willst du dann die Rechte?“
    Felix musterte Max. „Damit sie mir kein anderer wegschnappen kann, hm? Wie wär‘s damit? Immerhin habe ich bereits die Rechte an all den anderen Werken deines Vaters.“
    Max starrte zurück.
    „Nein, du hast ja recht“, lenkte Felix ein, „es gibt noch einen anderen Grund.“
    Till trank den letzten Schluck aus seinem Glas und stellte es neben das von Max auf den Wagen.
    „Xaver hat mir von seinen letzten Manuskripten erzählt“, sagte Felix. „Er war sehr stolz darauf und meinte, dass es ihm in diesen Arbeiten sozusagen gelungen sei, endlich das auszuführen, was er in seinen anderen Büchern nur habe andeuten können.“
    „Ach ja?“
    „Er meinte, er habe darin das, was er in den anderen Büchern nur zaghaft angetippt habe, geradezu auf die Spitze getrieben.“
    „Und was?“
    Wieder ließ Felix seinen Blick auf Max ruhen, ohne ihm gleich zu antworten.
    „Komm schon, Felix“, insistierte Max.
    „Kennst du das, wenn der Gedanke an eine Geschichte, die dir erzählt wird, langsam Besitz von dir ergreift?“, sagte Felix. „Wenn du

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