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Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Titel: Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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fragen und schaute beunruhigt zu Max.
    Im gleichen Augenblick traf ihn Max‘ Blick und Till konnte sehen, wie erschrocken er war. Max hatte Till erzählt, wie Felix am Abend zuvor mit Niklas umgesprungen war. Und es war nur zu deutlich, dass Max erst jetzt begriff, in welche Gefahr er Nina dadurch gebracht hatte, dass er Felix auf sie angesprochen hatte. Denn das war klar: Felix würde sich an niemand anders als Nina selbst halten, wenn es darum ging, einen Schuldigen dafür zu finden, dass Max erfahren hatte, wer hinter Ninas Annäherung auf der Hochzeit wirklich steckte.

7
     
    Wuuuuuschschschsch …
    Da vorn kommt sie …
    Scheiß-Scheinwerfer, die hier reinblenden …
    Siehst du, wie die Flammen in den Tonnen die Schatten zucken lassen? Siehst du, wie das Licht die Gesichter der Mädchen zum Leuchten bringt, zum Flackern? Wie der Widerschein der Flammen ihre Augen glitzern lässt …
    Sie muss … dicht an der Straße stehen -- sonst -- ich krieg den Wagen sonst vor der Tonne nicht mehr herum …
    Wwwwwwwwwwuschschschsch …
    Hast du DIE gesehen? Sie hat in dem Moment, in dem ich vorbei gefahren bin, den Kopf mit dem Wagen mitgedreht.
    Sie hat etwas gesagt!
    Ihre Lippen haben sich bewegt.
    Hast du gesehen, wie die Flammen hinter ihr getanzt haben?
    Sie hat die Arme vorgestreckt und dich zu ihr gewunken …
    Friert sie nicht in den Klamotten?
    Aber nein … es ist warm heute … nur hier drin … die Scheiß-Klimaanlage … nur hier drinnen ist es kalt … draußen schwitzen sie, draußen rinnt ihnen der Schweiß zwischen die Schenkel … draußen ist es dunkel - heut weht ein warmer Wind.
    Und ihnen kleben die Kleider am Leib.
    Sie wollen, dass du bei ihnen hältst …
    Hast du das Gesicht von der gesehen, die dir gewunken hat?
    Wo haben sie so eine her?
    Was war das, was in diesem Gesicht stand? Unschuld?
    Wie kann sie so unschuldig aussehen und trotzdem hier stehen?
    Wo geht es den Menschen so schlecht, dass sie solche Mädchen hierherschicken und an die Straße stellen?
    Es ist ein heißer Wind, der die Blätter der Bäume bewegt … der die Flammen züngeln lässt und die Haare der Mädchen wiegt.
    Da vorn kommt wieder eine.
    …
    Uhhhhhhh …
    …
    SIE!
    Sie ist es!
    Vorn kannst du wenden …
    Gut … Okay … langsam …
    Da steht sie … genau, wie du es brauchst, ein paar Schritte vor der Tonne an der Straße … du brauchst gar nicht so schnell zu sein … 50 - das reicht vollkommen … du musst einfach nur geradeaus fahren … siehst du … jetzt schaut sie schon zu dir …
    Mann Mann Mann Mann
    Was -
    Sie sieht dir in die Augen -
    Jetzt!
    Das Steuer -
    Du musst es herumreißen -
    Du musst aus der Spur scheren!
    SIEHST DU DENN NICHT?!
    Sie steht richtig!
    Ramm ihr den Wagen, die Stoßstange in den Körper!
    Du willst das nicht?!
    DESWEGEN, DU ARSCH!
    DESWEGEN MUSST DU ES TUN!
    WEIL DU NICHT WILLST!
    Wenn du es wollen würdest, müsstest du nicht!!
    IHRE AUGEN - sie reißt die Hände hoch - die Scheinwerfer blenden sie - sie stolpert zurück -
    Die Tonne -
    Die Funken -
    AHH!

 
    BERLIN GOTHIC 4
     
    Epilog
     

1
     
    Heute
     
    Frederik fährt herum, Claire hält sich an ihm fest.
    Hinter ihnen schießen mehrere Einsatzwagen aus einer der Straßen, die auf den Platz führen, jagen quer über das Pflaster, Richtung S-Bahn, Richtung Turm, Richtung Staub.
    Es sind vier Fahrzeuge, sechs …
    Die Lichter auf den Dächern schrauben sich in die Höhe, der Widerschein bricht sich an den dämmrigen Fassaden der Häuser. Der Ton der Sirenen vermischt sich zu einem schrillen Konzert. Claire sieht einen Beamten mit einer Kelle aus dem Beifahrerfenster hängen, er wedelt in ihre Richtung - der Wagen zischt an ihnen vorbei, der nächste, der nächste - sie taumeln zurück - die Wolke verschluckt die Fahrzeuge - wie in einem Nebel leuchten die Rücklichter nach.
    Dann sind nur noch die schrillen Töne der Sirenen zu hören, dumpf, unsichtbar, mechanisch - beinahe tot.
    Claire lehnt sich an Frederik, unfähig zu denken. Sie fühlt, wie die Staubwolke sie umfängt, wie die feinen Partikel ihre Haut, ihr Haar, ihre Augen bedecken. Die Wolke ist warm, ein metallischer Geschmack legt sich auf ihre Lippen. Unwillkürlich löst sie eine Hand und wischt damit über ihre Lider. Sieht sich die Fingerkuppen an und kann ihre Hand nur noch verschwommen durch einen feinen Nebel hindurch erkennen.
    Im gleichen Moment spürt sie, wie Frederik sich in Bewegung setzt.
    Sie rennen in die Straße hinein, aus der die Einsatzfahrzeuge

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