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Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection

Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection

Titel: Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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… einer Schatzkarte erwähnt.« Nahler besann sich, hielt jedoch an seiner Wortwahl fest: »Genau so hat er sich ausgedrückt, Herr Kommissar.«
    »Irrtum ausgeschlossen?«, insistierte Sydow, dem die Verblüffung überdeutlich ins Gesicht geschrieben war.
    »In jedem Fall, Herr Kommissar.«
    Sydow legte die Handflächen aneinander, stützte das Kinn auf den rechten und linken Zeigefinger und starrte an dem ungleichen Paar vorbei ins Leere. Geraume Zeit später, auf ein verlegenes Hüsteln von Nahler hin, brach er schließlich sein Schweigen. »Eins ist mir im Moment noch nicht ganz klar, Paule –«, murmelte Sydow, den Blick abwechselnd auf Nahler und seine wie ein Schlot qualmende Beschützerin gerichtet, »wieso eigentlich dieser anonyme Anruf, diese Heimlichtuerei? Warum hast du nicht gleich ausgepackt?«
    Nahlers Antwort kam prompt. »Weil ich nach Möglichkeit noch eine Weile am Leben bleiben will, Herr Kommissar. Ist das so schwer zu verstehen?«
    Sydow tat so, als habe er die Entschiedenheit in Nahlers Stimme überhört. »Na, das wollen wir ja wohl alle, oder?«
    »Mag sein, aber wenn ich schon abkratzen muss, dann bitte nicht, weil mir die Stasi eine Kugel durch die Birne gejagt hat.«
    »Die Stasi?«, fragte Sydow, dem die Rolle als begriffsstutziger Kommissar überhaupt nicht behagte. Trotzdem war ihm jedes Mittel recht, um Nahler aus der Reserve zu locken. »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Ganz einfach: Weil dieser Dreckskerl im Trenchcoat die halbe Portion mit ›Genosse‹ angesprochen hat.«
    »Genosse, so, so.«
    »Und mit ›Agent Laurin‹ – das kann ich beschwören.«
    »Immer mit der Ruhe, Paule, ich glaub’s dir auch so«, beschwichtigte Sydow den Stadtstreicher, verschränkte die Hände im Nacken und reckte die müden Glieder. Um wieder auf Touren zu kommen, reichte Kaffee allein anscheinend nicht aus. »Egal, welche Überraschungen mir der Tag noch bescheren wird, dank deiner Hilfe bin ich einen Riesenschritt weiter.«
    »Das freut mich, Herr Kommissar«, strahlte ein sichtlich erleichterter Paul Nahler mit stolzgeschwellter Brust. »Stets zu Diensten.«
    »Wäre mir ein Vergnügen«, erwiderte Sydow, stand auf und reichte ihm die Hand. »Im Grunde hättest du eine Belohnung verdient.«
    »Det lass mal meene Sorge sein, Schätzchen!«, entschied die Rote Lola prompt. »Zur Feier des Tages darf sich dat Paule erstmal auf Kosten des Hauses stärken, würde ick sagen.«
    »Du als barmherzige Samariterin – öfter mal was Neues!«, gab Sydow zurück, schnappte sich ihren Zigarrenstummel und drückte ihn kurzerhand im Aschenbecher aus. »So leid es mir für dich tut, Paule, als Nächstes muss mein Assistent deine Aussage zu Protokoll nehmen, erst dann steht deinem Vergnügen eigentlich nichts mehr im …Verdammt noch mal, was soll denn die Klopferei? Herein, ich bin doch nicht taub!«
    »Verzeihung, Herr … äh … Entschuldigung, Tom, wenn ich einfach so reinplatze«, stammelte Eduard Krokowski beim Betreten des Zimmers, sichtlich irritiert wegen des Zigarrenqualms, durch den sein Elan einen herben Dämpfer erlitt. »Aber es gibt gute Nachrichten.«
    »Sekunde, Eduard«, bat Sydow und machte eine weit ausholende Bewegung mit der linken Hand. »Darf ich vorstellen – Erna Pommerenke und … Paule. Tu mir bitte den Gefallen und nimm die Aussage von Herrn Nahler zu Protokoll.« Ein Lächeln auf den Lippen, um das ihn jeder Japaner beneidet hätte, eskortierte er das ungleiche Paar daraufhin nach draußen auf den Korridor, bat um Geduld und kehrte in sein Büro zurück. »Dann mal raus mit der Sprache, Eduard«, forderte er seinen Assistenten auf, nachdem die Tür hinter ihm zugefallen war. »Was gibt’s Neues?«
    »Gerade eben hat das Krankenhaus angerufen, Tom«, antwortete Krokowski, dessen Jagdinstinkt einmal mehr nicht zu bremsen war. »Der Mann, der heute Morgen ange… äh … über den Haufen geschossen wurde, ist ab sofort vernehmungsfähig.«
    »Na, wenn das mal keine gute Nachricht ist!«, frohlockte Sydow und verpasste Krokowski einen anerkennenden Klaps. »Sieht so aus, als käme die Sache langsam auf Touren.«
    »Und was jetzt, Tom?«
    »Als Erstes knöpfst du dir die beiden Turteltäubchen vor.« Um nicht unnötig Zeit zu vergeuden, fasste Sydow die neu gewonnenen Erkenntnisse kurz zusammen, zog sein Jackett an und warf einen Blick auf die Uhr. Zehn nach neun, schon so spät. Auf einmal konnte es ihm nicht schnell genug gehen, und so riss er die Tür zum Vorzimmer auf

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