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Bernstein Verschwörung

Bernstein Verschwörung

Titel: Bernstein Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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versöhnlichen Ton. »Was ist dran an
der Bernsteinzimmer-Geschichte?« Ulbricht, dessen
Gesichtsfarbe sich wieder einigermaßen normalisiert hatte,
rang sich ein Grinsen ab. »Selbst wenn ich es Ihnen sagen
wollen würde — ich dürfte es nicht. Ich habe keine
Lust auf unnötigen Ärger, nicht mehr in meinem Alter.
Halten Sie sich vom Bunker fern und stecken Sie Ihre Nase nicht
überall hinein, mehr verlange ich gar nicht.«
    »Zwei Menschen
sind gestorben, und es ist mir daran gelegen, dass Sie den oder die
Mörder schnell dem Haftrichter vorführen
können«, erwiderte Heike. »Ich bin auf Ihrer
Seite, und Herr Seiler ist es auch. Das sollten Sie inzwischen
kapiert haben, Herr Hauptkommissar.« Nun lächelte sie
den alten Brummbär an. »Und wenn am Ende noch eine
schöne Geschichte für die Wupperwelle dabei herumkommt,
umso besser.«
    »Sie sind
unverbesserlich«, ächzte Ulbricht und schüttelte
den Kopf.
    »Also —
wie weit sind Sie bei Ihren Ermittlungen, und wie können wir
Ihnen helfen?«
    »Vieles deutet
daraufhin, dass es sich — Sie haben es eben selbst
gehört - um die Täter handelt, auf dessen Konto auch der
Mord an Trautler geht. Dass die Männer auch den Freund der
jungen Frau umgebracht haben, ist brisant. Sie scheinen etwas zu
suchen.« Im Hintergrund begann Mirja Blum bei dem Wort
»umgebracht« zu schluchzen.
    »Und sie
weiß nichts?«, raunte Heike dem Kommissar
zu.
    »Nein.«
Kopfschütteln. »Und ich glaube ihr. Ich werde den
Verdacht nicht los, dass ihr Freund in eine dumme Sache verwickelt
war, die er nicht alleine durchgeführt hat. Offensichtlich
gehörte er einer Organisation an.«
    »Organisiertes
Verbrechen?« Heikes Augen wurden groß. »Wir
können es nicht ausschließen.«
    »Na, herzlichen
Glückwunsch.«
    »Sie sagen
es.« Ulbricht zuckte mit den Schultern. Dann beugte er sich
zu Heike herunter. »Und denken Sie daran: Ich will nichts von
dem, was ich Ihnen gesagt habe, im Radio
hören.«
    »Das verspreche
ich Ihnen.«
    »Schön.«
    Heike konnte sich
täuschen, aber sie glaubte den Ansatz eines Lächelns in
seinem Gesicht zu erkennen. Ulbricht fuhr fort: »Und jetzt
sind Sie dran. Was hatten Sie hier zu suchen?«
    »Wir wollten
Mirja Blum fragen, ob sie eine Erklärung für das
geheimnisvolle Treffen ihres Freundes im Bunker hat. Offenbar ist
das aber wohl nicht der Fall, und dieser Alexander scheint einige
Dinge vor seiner Freundin geheimgehalten zu haben.« Heike
machte eine kleine Pause, bevor sie fortfuhr. »Oder er war an
einer großen Sache beteiligt, an einer ganz großen
Sache.«
    »Das Wort
Bernsteinzimmer kann ich nicht mehr hören«, brummte
Ulbricht, als in seiner Manteltasche die Tatort-Melodie
ertönte. Er murmelte eine Entschuldigung, während er nach
dem Handy suchte. Als er Heikes Grinsen sah, fügte er hinzu:
»Hat Heinrichs mir so eingestellt.« Er ließ Heike
stehen, und sie widmete sich Mirja Blum. »Haben Sie Freunde,
bei denen Sie übernachten können?«
    »Warum?«
Die junge Frau wirkte verwirrt. Man sah ihr an, dass sie mit den
schrecklichen Ereignissen, die über sie hereinbrachen,
völlig überfordert war. »Hier können Sie
unmöglich schlafen«, erwiderte Heike sanft und deutete
auf das Chaos. »Abgesehen davon, dass ich an Ihrer Stelle
Angst hätte, dass die Männer noch einmal
zurückkommen. Ich will Ihnen keine unnötige Angst machen,
aber es ist zu befürchten, dass die beiden äußerst
brutal sind. Dass sie von der Schusswaffe Gebrauch machen, wissen
wir ja bedauerlicherweise.«
    »Ja.« Sie
nickte, und ihre katzenhaften, grünen Augen füllten sich
wieder mit Tränen. »Sie haben recht«, sagte sie
leise. »Ich werde eine Freundin anrufen. Sie hat sicherlich
das Sofa frei für mich, wenn ich ihr erzähle, was
passiert ist.«
    »In
Ordnung«, nickte Heike erleichtert. Stefan gesellte sich zu
den beiden Frauen. Er nickte Mirja Blum zu und strich aufmunternd
über ihren Unterarm. In manchen Momenten war er schlecht im
Sprechen, daran änderte auch sein Beruf nichts.
    »Ich muss
los«, eröffnete Ulbricht ihnen, als er das Telefonat
beendet hatte. »Es hat eine Verhaftung gegeben«, setzte
er an Heike gewandt nach. »Die Kollegen haben Jörg
Trautlers Handy ausgewertet. Den letzten Anruf konnten sie noch
nicht zurückverfolgen — er wurde mit unterdrückter
Rufnummer abgegeben. Das ist kein großes Problem, aber der
Umstand, dass es sich bei dem Telefon, mit dem sich seine
Mörder bei ihm gemeldet haben, um ein als gestohlen

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