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Bernstein Verschwörung

Bernstein Verschwörung

Titel: Bernstein Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Leuten
scheinbar Geschäfte gemacht, und ich habe überhaupt
keinen Plan, worum es geht.« Heike blickte Stefan an.
»Wir müssen Ulbricht anrufen.«
    »Kommissar
Ulbricht?«, fragte Mirja Blum. Stefan nickte. »Sie
kennen ihn?«
    »Er ist der
Leiter der Mordkommission, die das Schwein sucht, das meinen Freund
erschossen hat.«
    »Mein Handy
liegt unten im Auto«, murmelte Heike. »Nehmen Sie mein
Telefon - wenn es noch funktioniert. Zuletzt hat es in der
Ladestation im Flur gesteckt.« Stefan ging in den fast
rechteckigen Flur und suchte in den Trümmern das schnurlose
Gerät. Nachdem er es gefunden hatte, wählte er die Nummer
des Polizeipräsidiums und ließ sich mit Kommissar
Ulbricht verbinden.    
     
    Sedanstraße,
19.55 Uhr:
    »Ich hätte
mir denken können, dass es überall da Ärger gibt, wo
Sie sich herumtreiben«, grummelte Ulbricht, als er Mirja
Blums Wohnung betrat. Er war kurz nach dem Team der Kriminalwache
eingetroffen und hatte den Kollegen Jupp Bock nur mit einem knappen
Kopfnicken begrüßt. Eigentlich hatte er ins Bett
gewollt, um das Schlafdefizit der letzten Stunden auszugleichen.
Noch immer hatte er sich nicht getraut, Kontakt zu Wiebke
aufzunehmen. Allerdings fehlte ihm noch eine Telefonnummer. Er
beschloss, Heinrichs zu bitten, weiter zu recherchieren. Damit war
der Junge wenigstens zu etwas zu gebrauchen. Der Feierabend war
jedenfalls vorbei, bevor er begonnen hatte. Wie sollte er sich da
um seine privaten Probleme kümmern?
    Der Anruf der Kollegen
hatte ihn auf dem Heimweg erreicht. So hatte er auf der
Heckinghauser Straße gewendet, wäre dabei fast mit einem
LKW kollidiert und hatte sich auf den Weg zu Mirja Blums Wohnung
gemacht. Heike ging nicht auf den schroffen Ton des Ersten
Kriminalhauptkommissars ein. Sie bedachte ihn mit einem
zuckersüßen Lächeln. »Charmant wie
immer«, stellte sie fest. »Wir freuen uns auch, Sie zu
sehen.« Er ging nicht auf ihr Geplänkel ein.
»Vielleicht hätte ich Sie doch besser verhaften lassen
sollen, als Sie sich mit diesem Rapper im Bunker herumgetrieben
haben.«
    »Verraten Sie
mir, welches Geheimnis dieser Bunker birgt?«, fragt Heike.
»Warum reagieren alle Menschen augenblicklich so allergisch
auf diesen alten Kasten?«
    »Das liegt wohl
daran, dass sich dort ein Tötungsdelikt ereignet hat und wir
den Mörder suchen.« Ulbricht fingerte sich eine
Zigarette aus der zerknautschten Packung und klemmte sie sich
zwischen die Lippen, ohne sie anzuzünden.
    »Das
heißt, Sie haben noch keine heiße Spur?«, mischte
sich nun auch Stefan in die eigenartige Konversation
ein.
    Ulbricht bedachte ihn
mit einem grimmigen Blick. »Was soll das werden? Ein
verdammtes Interview?« Blöde Fragen hatten ihm gerade
noch gefehlt. »Wenn Sie gern ein Statement abgeben
würden, können wir eines daraus machen«, brummte
Stefan. Offenbar hatte der Reporter befürchtet, dass es mal
wieder Ärger geben würde.
    Ulbricht war noch nie
begeistert davon gewesen, wenn die Journalisten vor ihm den Tatort
erreichten und ihn mit Fragen löcherten. Daraus hatte er auch
niemals einen Hehl gemacht. Den Umstand, dass Heike und Stefan von
dem Überfall auf Mirja Blum nichts gewusst hatten, als sie
hier hergekommen waren, ignorierte er. »Wir wussten gar
nicht, dass Sie jetzt auch Überfälle bearbeiten«,
erlaubte sich Heike eine Spitze. »Sind Sie nicht für
Tötungsdelikte zuständig?«
    »Raub,
Erpressung und Einbrüche sind meine Abteilung«, bemerkte
Bock, der das Gespräch einigermaßen amüsiert
verfolgt hatte. »Ich bin beim KK 14«, fügte er
dann hinzu. »Aber der Kollege Ulbricht ermittelt in einem
Tötungsdelikt, und wie Sie offensichtlich wissen, handelt es
sich bei der Mieterin der Wohnung um die Freundin unseres Opfers.
Deshalb ist es nicht außergewöhnlich, dass die
Kriminalkommissariate zusammenarbeiten.«
    »Ich hätt
es nicht besser sagen können«, brummte Ulbricht und riss
sich ein Streichholz an, mit dem er sich die Zigarette
anzündete und die Luft in Mirja Blums Wohnung verpestete.
Prompt verschluckte er sich am Rauch und erlitt einen
mittelschweren Hustenanfall. Er überlegte, ob er sich nicht
doch endlich das Rauchen abgewöhnen sollte. Wahrscheinlich war
er längst ein Fall für den Arzt. Doch der Besuch beim
Medizinmann musste warten. Er wandte sich an die beiden
Radioreporter. »Dann erzählen Sie mir bitte mal, was Sie
hier zu suchen hatten, als Sie Frau Blum in diesem Tohuwabohu
antrafen.«
    Mirja Blum reichte
Ulbricht einen kleinen gläsernen

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