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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Hockeyschläger, als hätte sie vor, Tinsley damit eins überzuziehen. »Wegen Eric?«
    Tinsley lehnte den Kopf an den Türrahmen. »Eric?«, fragte sie fast unbeteiligt. Sie tat, als würde sie sich die Frage durch den Kopf gehen lassen. »Irgendwie schon. Ich bin ein bisschen verärgert, dass du ihn ans Messer geliefert hast, wo wir gerade anfingen, uns näherzukommen.«
    »Wie kannst du das überhaupt mit so einer Unschuldsmine ausblubbern?«, wollte Brett wissen. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    »Ich an deiner Stelle würde das lieber nicht fragen.« Tinsley stolzierte mit großen Schritten durchs Zimmer und stellte die Wasserflasche auf ihren Nachttisch, dann blickte sie Brett an. » Ich weiß, wer ich bin. Aber weißt du es auch?«
    Jenny, die den Wortwechsel voller Schrecken verfolgte, verstand nur Bahnhof. Auf was spielte Tinsley da an? Was es auch war, es ließ Brett ziemlich abrupt vor Schreck verstummen.
    Brett drehte Tinsley den Rücken zu. Ihr war plötzlich ein Zitat von Dorothy Parker eingefallen. Eine Frau spricht achtzehn Sprachen, aber »Nein« kann sie in keiner davon sagen. Als sie sich umwandte, wirkte sie wieder gefasst, und ihre Lippen zitterten nicht. »Ich weiß zumindest, dass ich kein Flittchen bin.« Sie erwiderte das hässliche Grinsen von Tinsley. »Das ist immerhin was.«
    »Dann solltest du mal überlegen, mit wem du dich zusammentust.« Callie mischte sich zum ersten Mal ein, seit Tinsley im Zimmer war. Sie starrte Jenny direkt an, und der war auf einmal klar, warum sie so aufgebracht war. Tinsley hatte sie und Easy gestern in New York also doch gesehen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Jenny, sie könnte die Situation vielleicht retten, wenn sie versprach, sich nicht mehr mit Easy zu treffen. Vielleicht würde dann alles wieder so wie an dem ersten Abend in der Pizzeria. Sie sehnte sich so danach, nach diesem Gefühl – dem Gefühl, dazuzugehören, sich zusammen mit coolen Mädchen zu betrinken, Mädchen, die sie gut leiden konnten. Aber die Sekunden verstrichen. Wem machte sie etwas vor? Im ganzen Leben hatte sie noch nie so unbedingt mit einem Jungen zusammen sein wollen wie mit Easy. Sie würde ihn nicht gegen alle Tinsley Carmichaels und Callie Vernons der Welt eintauschen.
    Brett wollte Jenny gerade zu Hilfe kommen, als sich Jenny zu ihrer eigenen Überraschung selbst wehrte. »Ich weiß, warum du sauer auf mich bist«, sagte sie leise. »Und es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass es passiert, aber ich hätte von Anfang an ehrlich sein sollen.«
    Callie besaß nicht die Eigenschaft von Tinsley, ihre Wut unter Kontrolle zu halten. Stattdessen wurde ihre sonst so perfekte Haut rot und fleckig und ihr linkes Augenlid fing zu zucken an. Sie sah aus, als hätte sie die Fassung verloren. »Du Lügnerin«, zischte sie.
    »Merkt ihr eigentlich nicht, was für Heuchlerinnen ihr seid?«, ging Brett auf Callie los. »Du bist sauer auf Jenny, dass sie und Easy zusammen sind, nachdem ihr zwei Schluss gemacht habt, aber sie« – sie gestikulierte mit dem gebogenen Ende des Schlägers in Tinsleys Richtung – »ist Eric schon nachgestiegen, während ich immer noch mit ihm zusammen war? « Sie starrte Tinsley böse an. »Das ist … mies .«
    »Schätzchen.« Tinsley warf Brett einen mitleidigen Blick zu. »Du warst nie mit ihm zusammen.«
    »Du kannst mich mal!« Brett drehte sich wieder zu Callie um. »Und du auch. Ihr könnt euch eure blöde Café Society, in der es ja doch nur um euch und eure blöden, beschissenen Spiele geht, sonst wohin stecken.« Brett schüttelte den Kopf. Ihr feuerrotes Haar sah wild und dennoch hoheitsvoll aus. »Ich hab Besseres zu tun.« Damit stapfte sie aus dem Zimmer und auf einmal wurde es totenstill.
    Jenny warf Callie einen Blick zu. Tinsley war eine falsche Schlange, aber Callie gegenüber fühlte sie sich immer noch schuldig. Schließlich hatte sie sie angelogen. »Es tut mir leid«, wiederholte sie. »Vielleicht kannst du mir eines Tages verzeihen?«
    Callies Augenlid zuckte. Im Leben nicht.

30 Eine kluge Eule weiß, dass ein Kuss niemals nur ein Kuss ist
    Gott sei Dank war endlich Freitag. Jenny hatte am Donnerstag den ganzen Tag nach Easy Ausschau gehalten, hatte ihn aber nicht finden können. Sie wollte mit ihm über Callie reden und ihm erzählen, dass sie aus der Café Society ausgeschlossen worden war. Aber nachdem Callie die Trennung so schwer nahm, hatte sie nicht auf dem gesamten Campus rumlaufen und alle fragen wollen, ob

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