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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Blattsalate aufzutun.
    Tinsley stellte ihr Tablett ab. »Es tut mir wirklich leid, dass ich diejenige bin, die dir die Hiobsbotschaft überbringt, aber ich wollte nicht, dass du es von jemand anders hörst.« Sie holte tief Luft und Callie sah besorgt zu ihr auf. Ihre Blicke trafen sich über der durchsichtigen Plexiglastrennwand. »Jenny und Easy sind fest zusammen.«
    Mitten im Auffüllen hielt Callie inne. »Was?« Ihre Körpertemperatur fiel sofort um zehn Grad. Sie bekam feuchte Hände und die Holzgabel polterte in die Salatschale zurück. »Das ist nicht wahr.«
    Tinsley nahm rasch ihr Tablett und eilte auf Callies Seite der Theke. Callie sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig. »Ich hab sie in New York zusammen gesehen.«
    »Aber das muss doch nicht bedeuten …« Callies Stimme versagte. Tinsleys mitleidiger Blick konnte nur eines bedeuten – es stimmte. Easy hatte sich in Jenny verliebt? In diese Zwergin? Mit den entstellenden Titten? Wirklich? Jenny hatte ihr doch versichert – versprochen -, dass nichts lief. Lügnerin ! »Wie konnte sie nur? Wir wohnen doch zusammen. Jeden beschissenen Tag rede ich mit ihr! Wie konnte sie so tun, als ob nichts wäre?«
    Tinsley berührte Callies Arm. »Sie wollte wahrscheinlich nicht, dass du sauer wirst.«
    »Dieses Miststück!« Callie bebte und bemerkte plötzlich, dass sie die Gabel zum Zustechen bereithielt. Wenn Jenny den nächsten Morgen erleben wollte, schlief sie vielleicht besser woanders.

29 Eine Waverly-Eule zieht nie ohne Verbündete in eine Schlacht
    »He, warte!« Am Abend entdeckte Jenny ihre Freundin Brett in dem Moment, als die aus der Bibliothek kam. Ihr glattes rotes Haar wippte, als sie die Treppe herabkam. Ihr Schritt hatte eindeutig etwas Beschwingtes – sie hüpfte mit ihren hochhackigen Schnürstiefelchen von Prada geradezu vor sich hin. Schwungvoll drehte sie sich nach Jenny um und lächelte.
    »Hey.« Brett schnipste sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Wie schön, dich lächeln zu sehen.« Jenny hängte sich den Träger ihrer schweren Wildledertasche quer über die Brust – die Tasche war zu schwer, um von einer Schulter zu hängen. Aber Jenny hasste es, wenn der Riemen zwischen ihren Brüsten lag und man noch mehr auf sie aufmerksam wurde als ohnehin schon. Ein Rucksack wäre noch unvorteilhafter gewesen.
    Brett kicherte. »Ich weiß, ich sollte nicht so fröhlich sein, aber ich kann’s mir nicht verkneifen. Es ist einfach … poetische Gerechtigkeit, weißt du. Selbst wenn mich Tinsley umbringt.« Der Gedanke, ein Zimmer mit Tinsley teilen zu müssen, verursachte ihr fast körperliche Übelkeit. Kaum zu glauben, dass sie sich letztes Schuljahr gegenseitig manikürt und sich von ihren neuesten Liebschaften vorgeschwärmt hatten. »Ich hab sie nicht gesehen, seit es raus ist.«
    Kichernd gingen sie zum Wohnhaus. Die Tür von Zimmer 303 stand sperrangelweit offen und aus Callies iPod-Basisstation plärrte »ABC« von den Jackson Five. »Na super«, murmelte Brett vor sich hin, als sie und Jenny näher kamen. »Sie machen Disco.«
    »Hey, Cal«, begrüßte sie Callie, als sie eintrat.
    »Hallo.« Callie nickte und zog ihren Schlafanzug an. Ihr rötlichblondes Haar stand aufgeladen und wüst in alle Richtungen ab. Sie ließ sich auf ihr ungemachtes Bett plumpsen.
    »Klingt ja, als ob du bester Laune bist«, sagte Brett und ließ ihre uralte Prada-Einkaufstasche achtlos zu Boden fallen.
    Callie antwortete nicht. Sie raffte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen und streifte das Haarband, das sie um das Handgelenk trug, darüber. Dann fummelte sie an ihrem iPod herum. Die Musik wechselte zu einem düsteren Song von Belle & Sebastian.
    »Ich liebe dieses Lied«, bemerkte Jenny. Callie sah auf. Ihre haselnussbraunen Augen blickten sie eiskalt und direkt an und sie stellte die Musik ab. Die plötzliche Stille im Raum war ohrenbetäubend. Wow.
    »Sieh einer an, wer da ist«, sagte ein neue Stimme, und alle drei Mädchen warfen die Köpfe herum. Es war Tinsley, in ihrem Bademantel aus ägyptischer Baumwolle, die mit dem Deckel einer Evian-Flasche spielte. »Callie und ich wollten mit euch beiden über etwas reden. Wir wollten euch wissen lassen, dass ihr nicht mehr an der Café Society teilnehmen könnt.«
    Jennys gerötetes Gesicht lief noch tiefer rot an. Sie warf Brett einen Blick zu. Warum tat Tinsley das? Es klang wie eine offizielle Kriegserklärung.
    Brett zog die Augenbrauen drohend zusammen. »Ach, wirklich?« Sie nahm ihren

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