Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
auch.« Ihr Blick trübte sich etwas. »Stell dir mal vor, wie perfekt es wäre, wenn Tinsley nicht wieder aufgetaucht wäre.«
    Jenny wollte lieber gar nicht darüber nachdenken. Ja, es wäre einfach himmlisch, wenn Tinsley sich in Wohlgefallen auflösen würde. Wenn sie mit einem reichen, international tätigen Geschäftsmann, den sie auf den Gängen des Ritz-Bradley kennenlernte, auf Nimmerwiedersehen verduften würde. »Ich hab das dumme Gefühl, sie will uns beide wirklich fertigmachen.«
    »Wahrscheinlich, weil es auch so ist.« Brett setzte sich auf und stellte die Schüssel mit Popcorn auf den Tisch. »Aber weißt du was? Vergiss sie. Vergiss all die anderen Mädchen. Was machen sie denn jetzt? Sie besaufen sich. Heath rennt wahrscheinlich splitterfasernackt durch die Gegend und versucht, alle anzugrapschen.«
    Jenny schauderte bei dieser unappetitlichen Vorstellung. Auf einmal war sie wahnsinnig erleichtert, dass sie nicht mit Tinsley und Callie und den anderen Mädchen in Boston war. Sie war glücklich, hier zu sein und mit Brett zu klatschen und Popcorn zu futtern. Nur schade, dass Easy in Boston war. Hoffentlich war er nicht sauer auf sie! »Easy fehlt mir.«
    Brett riss eine Cola light auf. »Versteh ich. Mir fehlt Jeremiah auch.« Seit der Begegnung auf dem Friedhof dachte sie viel an ihn. Sie fragte sich, ob er in St. Lucius wohl schon eine andere hatte – er hatte zwar keine anderen Mädchen erwähnt, aber es war unwahrscheinlich, dass er längere Zeit solo blieb. Er war der Star ihres Football-Teams und auf eine etwas unbeholfene, natürliche Art sexy, was ihn für die Mitglieder des anderen Geschlechts begehrlich machte. Sie sah ihn in seinen Gap-Boxershorts vor sich und konnte fast spüren, wie sie mit der Hand über seine gemeißelten Bauchmuskeln fuhr. Mmmm. »Vielleicht hätte ich nicht mit ihm Schluss machen sollen.«
    »Echt?« Jenny fand die Vorstellung, dass Brett einen Freund hatte, der nicht Lehrer war, auch viel angenehmer, und Jeremiah war ein heißer Typ. »Er klingt wirklich nett, wenn du von ihm erzählst.«
    Brett stöhnte und nahm eine Handvoll Popcorn. »Er ist auch nett. Ich weiß nicht, was ich mir da eingebildet hab – die ganze Eric-Geschichte war so daneben.« Sie steckte sich ein Stück Popcorn in den Mund und kaute nachdenklich. »Es ist mir irgendwie zu Kopf gestiegen, dass sich jemand wie Eric für jemand wie mich interessiert hat. Er ist ja quasi ein Rockefeller, weißt du …«
    »Was soll das denn heißen, so jemand wie du? Natürlich hat er sich die Finger nach dir geleckt.« Jenny war es schleierhaft, dass ein Mädchen, das so umwerfend und klug und witzig war wie Brett, Minderwertigkeitskomplexe hatte. So was blieb doch Leuten wir ihr vorbehalten!
    Brett seufzte und nahm einen langen Schluck aus ihrem Becher. Sie lehnte den Kopf an die Sofalehne zurück. »Tja, wenn du meine ganze Geschichte kennen würdest, wärst du vielleicht anderer Ansicht.«
    Jenny machte große Augen. »Wovon redest du? Du hast doch keinen umgebracht, oder?«
    »Nein, nichts in der Art. Es ist nur, dass ich halt eine so trashige Familie habe.« Brett zog wieder eine Haarsträhne vor die Augen und starrte sie an, als ob sie vermeiden wollte, Jenny anzusehen. »Und ich kann einfach nicht anders; es ist eben so, dass ich mich für sie schäme. Aber mit Eric konnte ich darüber reden, und er hat mir das Gefühl gegeben, als würde das doch gar nichts ausmachen. Es war fast so, als würde er mich deswegen noch mehr mögen.«
    »Tja, vielleicht hätte ich dir schon eher von meinem Vater erzählen sollen, dann hättest du dich bestimmt gleich besser gefühlt.« Jenny ließ sich neben Brett aufs Sofa sinken und legte die Füße auf die niedrige Glasplatte des Couchtischs. Ein Glastisch war nicht gerade die beste Idee für ein Schülerwohnheim – Jenny sah sich praktisch schon darüber stürzen, wenn sie noch etwas mehr getrunken hatte. »Bei einer Preisverleihung an meiner Schule ist er mal mit einem T-Shirt unter dem Blazer aufgekreuzt, weil seine Hemden alle ungebügelt waren. Macht doch nichts, sagst du? Aber er trug dazu eine Krawatte. Zu seinem T-Shirt mit der Aufschrift FEUERT NIXON.« Jenny senkte verlegen den Kopf, musste aber bei der Erinnerung daran doch kichern. »Andere Eltern sind hinterher auf mich zugekommen und haben mich gefragt, ob mein Vater obdachlos sei. Im Ernst. Dagegen bist du ein Waisenkind.«
    Brett prustete vor Lachen. »Sorry.« Sie atmete tief ein, um die Fassung zu

Weitere Kostenlose Bücher