Beschaeftigungskompass Altenpfleger/in
Behandlung. Da bei älteren Menschen psychische Störungen oft gleichzeitig neben körperlichen Krankheiten bestehen, gibt es eine breite Überschneidung mit anderen medizinischen Teilgebieten. Das Behandlungskonzept ist deswegen mehrdimensional aufgebaut und schließt die Sozio- und Psychotherapie, die medikamentöse Behandlung, eine allgemein medizinische Basistherapie sowie rehabilitative Interventionen mit ein.
Das Ziel der gerontopsychiatrischen Pflege ist die Verbesserung der Fähigkeiten der Alltagsbewältigung und Selbstversorgung, Krankheitsbewältigung, soziale Kontaktherstellung und Sicherstellung eines menschenwürdigen Lebens.
Was man wissen und beherrschen muss:
Grundlage ist eine Ausbildung in der Altenpflege, darüber hinaus sollte man bei einer Beschäftigung in diesem Bereich über folgende Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen:
Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten in gerontopsychiatrischer Pflege und Behandlung
Umfassende Kenntnisse der gerontopsychiatrischen Krankheitslehre
Pflegekenntnisse bei Depression, Manie, schizophrenen Psychosen, Alkoholabhängigkeit oder Schlafstörungen
Wissen über rechtliche und ethische Aspekte
Psychotherapeutische Behandlungsmethoden, Ergo- und Musiktherapie, kognitive, kommunikative und sensorische Verfahren
Anmerkungen zur Qualifizierung
Staatlich anerkannten Altenpfleger/innen stehen auch die Fachabteilungen für Gerontopsychiatrie in stationären und ambulanten Einrichtungen offen. Die Grundbefähigung erlangen ausgebildete Altenpfleger/innen aufgrund der seit dem Schuljahr 2004/05 geltenden neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Mit dem Modul „Pflege demenziell erkrankter und gerontopsychiatrisch veränderter alter Menschen“ wird der Tatsache des wachsenden Bedarfs Rechnung gezollt. Darüber hinaus ist eine entsprechende Berufspraxis, zum Teil in der Psychiatrie, nachzuweisen.
Kirchliche und private Institute und Bildungswerke bieten entsprechende berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten für Altenpfleger/innen.
Spezifische persönliche Anforderungen, Eignungsvoraussetzungen und mögliche Belastungen
Der Umgang mit unterschiedlichen Patienten, oft mit psychischen Erkrankungen bzw. Störungen setzt hohe Flexibilität und eine schnelle Umstellung voraus. Bei der Konfrontation mit verwirrten, eventuell auch aggressiven Patienten gilt es, Ruhe zu bewahren, auch bei Notsituationen.
Hohe Verantwortung tragen Altenpfleger/innen bei der Verabreichung von Psychopharmaka, etwa Tranquilizer oder Antidepressiva und anderer Medikamente. Absolute Verschwiegenheit ist gegenüber Dritten bezüglich der persönlichen Daten und Krankheiten der überantworteten Patienten geboten.
Altenpfleger/innen für Demenzkranke
Informationen
Altenpfleger/innen für Demenzkranke leiten, organisieren und koordinieren die Gesamtpflegemaßnahmen in stationären oder ambulanten Demenzabteilungen.
Zur Zeit leben in Deutschland knapp eine Million Menschen, die an Demenz leiden, und jährlich treten etwa 200 000 Neuerkrankungen auf. Demzufolge muss sich auch die allgemeine Altenpflege darauf einstellen.
Bei der alltäglichen Betreuung von Demenzkranken ist ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von potentiellen Unfallquellen und Stolperfallen zu legen. Selbst bei Mahlzeiten bestehen aufgrund von Sensibilitätsstörungen immer Verletzungsgefahren. Deswegen muss mit Demenzerkrankten in allen Situationen sehr fürsorglich umgegangen werden. Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Kommunikation,die selbst unter erschwerten Bedingungen, permanent gefördert und erhalten werden sollte. Mit einfachen Regeln und festen Gewohnheiten, sogenannten tagesstrukturierenden Maßnahmen, sorgen Altenpfleger/innen für Beständigkeit und Routine im Alltag.
Ziel der Pflegemaßnahmen bei Demenz ist es, durch permanente Beschäftigung im Alltag, verlorene Fähigkeiten wieder zu beleben bzw. dafür zu sorgen, dass sie möglichst lange erhalten bleiben.
Was man wissen und beherrschen muss:
Kenntnisse und Fertigkeiten zur Begleitung, Betreuung und Versorgung dementiell erkrankter Menschen
Kenntnisse und Fertigkeiten über wochen- und tagesstrukturierende Maßnahmen und ihre Realisierung
Kenntnisse motivationsfördernder Maßnahmen und Durchführung von Biographiearbeit
Kenntnisse individueller Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Einrichtung
Anmerkungen zur Qualifikation
Die Grundbefähigung
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