Beschuetze mich - liebe mich
dass du hier bist“, sagte sie und umarmte Virginia Garvey. „Ich warte darauf, dass Barry endlich anruft, und verliere vor Angst fast den Verstand.“
„Nicht so laut“, erwiderte ihre Mutter und schloss die Tür hinter sich ab. „Wir müssen flüstern.“
Erstaunt sah Lacey sie an.
„Deine Wohnung könnte verwanzt sein.“
Was?
Ihre Mutter zog sie ins Wohnzimmer. „Barry ruft nicht an, Honey. Mr Winslow hat eine Detektei beauftragt, dir zu helfen.“
Lacey blinzelte verwirrt. „Ist das dein Ernst?“
„Ja. Der Mann, der deinen Fall übernimmt, heißt Chaz Roylance. Er hat Barry gebeten, nicht mehr mit dir zu telefonieren. Danach hat er mich angerufen.“
„Du hast schon mit dem Privatdetektiv gesprochen?“
„Gerade eben. Er meint, es sei gut, dass die Polizei noch nicht informiert ist. Bei einem so prominenten Opfer wie dir würden die Medien sofort Wind davon bekommen, und der Stalker wäre gewarnt.“
„Das stimmt, aber ist so ein Detektiv nicht sehr teuer?“
„Barry hat gesagt, dass der Sender die Kosten übernimmt. ‚Wir lassen nicht zu, dass die Moderatorin mit der vierthöchsten Einschaltquote aller vergleichbaren Sendungen von irgendeinem Geisteskranken terrorisiert wird.‘ Wörtliches Zitat.“
Laceys Augen wurden feucht. „Barry ist wunderbar.“
„Ganz meine Meinung. Dieser Privatdetektiv übrigens auch.“
„Wie hat er ihn gefunden?“
„Barry meint, er kommt von der besten Detektei des Mittleren Westens. Dieser Mr Roylance hat seine Leute bereits beauftragt, dich rund um die Uhr zu beschatten.“
„So schnell?“, fragte Lacey ungläubig – und dankbar.
„Ja. Aber natürlich liegt die Entscheidung darüber allein bei dir. Ich gebe nur wieder, was Barry mir erzählt hat. Wenn du die Sache abblasen willst, brauchst du es nur zu sagen, Honey.“
„Nein, Mom. Ich weiß, dass Barry alles tut, was er kann. Und ich bin wirklich froh, dass du gleich hergekommen bist. Hat er auch gesagt, was ich jetzt tun soll?“
„Ja. Mr Roylance möchte, dass wir alle uns ganz normal benehmen. Du sollst heute Abend ins Studio fahren. Ruth kommt her. Wenn hier dein Telefon klingelt, nimm nicht ab. Falls du den Anrufer kennst, ruf erst zurück, wenn du im Freien bist. Aber erzähl niemandem, was los ist.“
Lacey fröstelte. „Und du vertraust diesem Mann wirklich?“
„Barry hat erzählt, dass die Detektei vom FBI und der Polizei empfohlen wird. Er hat Freunde, die sie schon mal engagiert haben. Sie haben makellose Referenzen. Er selbst würde sonst niemanden anheuern.“
Mehr konnte Lacey nicht verlangen. „Wann lerne ich diesen Detektiv kennen?“
„Mr Roylance hat schon einen Zeitplan erstellt. Morgen Abend kommt er mit einem Mitarbeiter in den Sender, getarnt als Wartungstechniker für die Satellitenschüsseln. Während sie so tun, als würden sie die Anschlüsse im Studio überprüfen, kann er mit dir reden.“
„Aber in meiner Talkshow gibt es keine Pausen.“
„Er hat das schon mit Barry besprochen. Du wirst heute Abend ankündigen, dass ihr morgen mitten in deiner Live-Show eine Aufzeichnung von der Sonnenwendkonferenz im letzten Jahr in Milwaukee ausstrahlt. Die dauert etwa eine halbe Stunde plus Werbeunterbrechungen. Du sollst Stewart bitten, das Band direkt nach den 22-Uhr-Nachrichten einzuspielen. Mr Roylance kommt dann zu dir und tut so, als würde er die Leitungen checken. Du sollst ihn mehr oder weniger ignorieren, weil jeder, der mit deiner Show zu tun hat, verdächtig ist. Das gilt auch für Stewart, den Wachmann und den Hausmeister. Mr Roylance wird so unauffällig wie möglich mit dir Kontakt aufnehmen.“
Lacey hatte gespannt zugehört. „Ich würde es nicht ertragen, wenn Abby etwas zustößt.“
„Ich auch nicht. Mr Roylance hat mir versichert, dass sie sofort eingreifen, wenn es gefährlich wird. Du sollst dich entspannen und dir nichts anmerken lassen. Bis zu eurem Treffen meldet er sich über mich bei dir.“
„Ich … kann nicht fassen, dass mir so etwas passiert.“ Laceys Stimme zitterte.
Ihre Mutter umarmte sie. „Ich weiß. Aber Mr Roylance möchte, dass du stark bleibst und die Nerven behältst. Denk dran, du darfst mit niemandem darüber sprechen. Lass den Detektiv seinen Job machen. Er hat mir garantiert, dass dir und Abby nichts zustoßen wird.“
„Wenn du ihm glaubst, Mom.“
„Das tue ich. Wenn du erst mit ihm gesprochen hast, wirst du es auch tun.“
Ihre Mutter klang so überzeugt. Lacey konnte nur hoffen,
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