Besessen von dir
bereits. Alan Bently ist der widerlichste Anpasser, den es gibt. Und ich kann mir gut vorstellen, was wegen dieser Gerüchte um euch mit den Einschaltquoten geschieht. Wahrscheinlich würden sich die Zuschauerzahlen verdoppeln, wenn Alan und du heiraten würdet. Darum geht es doch nur.”
“Das ist absurd.”
“Wirklich?” Er öffnete einen Küchenschrank und holte eine Flasche Whisky und ein kleines Glas heraus. Dann schenkte er sich ein.
Während er einen Schluck trank, beobachtete Kaylie seinen Adamsapfel, der sich in der Kehle bewegte. Diese männliche Ausstrahlung umgab ihn wie ein Kraftfeld, das sie
unwiderstehlich anzog. Rasch blickte Kaylie weg.
“Ich weiß, daß du es nie geglaubt hast, aber ich habe dich geliebt. Mehr als alles andere. Auch ich war von dir besessen.”
“Und jetzt?” fragte sie mit unsicherer Stimme. Das war ein gefährliches Gebiet, in dem sie sich bewegte. “Hast du mich wegen Johnston hierher gebracht, oder gibt es da einen anderen Grund?”
Einen Augenblick sah er sie schweigend an. Dann trank er seinen Whisky aus. “Jetzt beschütze ich dich. Und Schluß.
Wenn du denkst, dies hier ist irgendein ausgefallener Verführungstrick, dann irrst du dich. Deswegen würde ich mir keinen solchen Ärger machen.”
“Das hoffe ich”, sagte sie gleichmütig, obwohl in ihr alle möglichen Gefühle tobten. “Denn sonst hättest du in den letzten Jahren ein ziemlich enthaltsames Leben führen müssen.”
“Vielleicht habe ich das auch”, sagte er, doch das mußte ein Witz sein. Wenn sie an seine Leidenschaft dachte, sein wildes Liebesspiel und seine Suche nach Abenteuern im Bett! Nein, Don Flannery mochte sieben Tage ohne eine Frau verbringen, möglicherweise sogar einen Monat oder zwei. Aber sieben Jahre. Niemals! Dafür war sein Hunger nach Sex einfach zu groß.
Auch er sah sie forschend an. “Und was ist mit dir?” fragte er unvermittelt. “Was ist mit deinem Liebesleben?”
Sie war seit Jahren nicht mehr rot geworden, aber jetzt spürte sie, wie sie unaufhaltsam rot anlief. “Ich finde nicht, daß wir darüber reden sollten.”
“Es war nur eine Frage. Allerdings eine ziemlich direkte.”
Kaylie widerstand dem Drang, zu lügen und ihm zu erzählen, daß es seit ihm so ungefähr ein Dutzend Männer gegeben habe.
“Meine Arbeit läßt mir nicht viel Zeit”, wich sie aus. “Da blieb mir keine Gelegenheit, eine Beziehung aufzubauen.”
“Bei mir war es genauso”, antwortete er und wandte den Blick nicht von ihr. Schweigend sahen sie sich an. “Als ich sagte, daß ich dich geliebt habe, Kaylie, da habe ich nicht gelogen”, fuhr er fort und sah in sein leeres Glas. “Du kannst jetzt sagen, was du willst, aber das ändert nichts. Ich habe mich ziemlich ungeschickt dir gegenüber benommen, das gebe ich zu.
Aber ich habe dich einfach zu sehr geliebt.” Er stellte sein Glas ins Spülbecken und verließ die Küche. “Dein Schlafzimmer ist oben auf der rechten Seite. Ich schlafe gleich nebenan, aber keine Angst. Das Streiten hat mich zu müde gemacht, um deine Tugend zu gefährden.”
Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihm nachsah.
Franklin trottete hinter ihm her. Der ausgewaschene Stoff seiner Jeans lag eng an seinen Hüften an, und sein muskulöser Po zeichnete sich darunter ab.
“Gute Nacht, Kaylie”, rief er ihr über die Schulter zu, als er die Treppe hinaufging. “Mach das Licht aus, wenn du schlafen gehst.”
“Woher willst du wissen, daß ich hier bleibe?” Sie folgte ihm bis zur Treppe, blieb dort aber stehen.
Oben angekommen drehte er sich um und legte die Hände auf das Geländer. Wieder bemerkte sie die Unruhe in seinem Blick.
“Es ist dunkel, und das nächste Haus ist fünfzehn Kilometer entfernt. Bis zur Hauptstraße ist es sogar noch weiter. Wenn du also durch die Wildnis laufen möchtest, kann ich dich davon nicht abhalten, aber ich werde dich einholen.”
“Du hast einfach kein Recht dazu! Das hast du nicht!” schrie sie.
Mit einemmal wirkte er erschöpft. “Da sind wir
unterschiedlicher Meinung”, sagte er, wandte sich ab und verschwand.
Reglos blieb Kaylie stehen. Sie bedauerte, daß sie Don geliebt hatte. Ihn zu lieben war ein Fehler gewesen, und durch die Heirat hatte sie beinahe ihre Persönlichkeit verloren. Jetzt würde sie nicht noch einmal in diese Falle tappen.
Sie blickte auf ihre Hände. Unwillkürlich hatte sie sie zu Fäusten geballt. Ihre Liebe zu Don war etwas Einzigartiges gewesen, trotzdem war ihre Ehe
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