Besessen von dir
Flammen stehen ließ. Die Monate vergingen.
In Australien ging er mit ihr im Meer schwimmen, wenn sie mit den Dreharbeiten fertig war, und machte lange
Strandspaziergänge mit ihr. Er berührte sie nie, obwohl er sie manchmal mit einem Blick ansah, der einer Liebkosung
gleichkam.
Einmal bemerkte Kaylie, wie er ihre Brüste betrachtete.
Einen Augenblick bekam sie keine Luft mehr und legte
unwillkürlich die Hand über den Brustausschnitt ihres Badeanzugs. Er blickte weg, doch sie hatte die Glut in seinem Blick gesehen. Schweigend warf er ihr ein Badetuch zu und blieb für den Rest des Tages fern von ihr.
Erst im darauffolgenden Jahr, nach dem nächsten großen Filmerfolg, änderte sich die Beziehung zwischen ihnen. Sie drehten gerade in Mittelamerika, und ihre Eltern waren nach zwei Wochen wieder zurück nach Californien geflogen.
Rastlos ging Kaylie in ihrem Zimmer umher. Vom Fenster aus konnte sie sehen, wie sich im Westen ein Gewitter über dem Meer zusammenbraute. Ihre eigene Stimmung war ähnlich, und sie öffnete das Fenster, um die regenbeladene Luft zu atmen. Ihr war, als könne sie die Spannung körperlich spüren, und sie konnte nur noch daran denken, wie es sein mußte, Don zu küssen.
Sie sagte sich, wie verrückt sie war, und wußte genau, daß ihre Mutter es als kindliche Schwärmerei bezeichnen würde.
Trotzdem sehnte sie sich nach Don.
Zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie sexuelle Phantasien, und immer träumte sie dabei von Don. Manchmal wurde sie rot, wenn sie ihn nur ansah.
Nach den Dreharbeiten gingen Don und sie zum Hotel
zurück. Der Wind frischte auf, und es fing an zu regnen.
Bald war der Boden mit Pfützen bedeckt. “Komm”, sagte Don, stellte seinen Kragen hoch und faßte nach ihrer Hand, bevor er loslief. “Wir nehmen ein Taxi.”
Lachend folgte sie ihm durch den Regen, der ihr über das Gesicht strömte. Sie liefen an anderen Passanten vorbei, die mit ihren Regenschirmen kämpften. Aber jedes Taxi, das an ihnen vorbeikam, war besetzt.
Schließlich stieß Don einen Fluch aus. Dann zog er Kaylie am Arm. “Ich glaube, das hier ist eine Abkürzung.” Damit lief er in einen Park. Sie rannten beide einen Kiesweg entlang, und ihr Atem bildete Dampfwolken vor ihren Gesichtern.
Kaylies Beine taten weh. “Hey, ich kann nicht so schnell”, rief sie und blieb keuchend stehen.
Ungläubig sah er sie an. “Hast du keine Kondition?” zog er sie auf, griff dann aber nach ihrem Arm und zog sie unter die dichten Zweige einer Weide. Der Geruch nasser Erde und von feuchtem Gras lag in der Luft. Blaßvioletter Rhododendron und Azaleen waren die einzigen Farbflecke in dem weißlichen Dunst.
Don legte ihr einen Arm um die Schultern und strich ihr einen Wassertropfen von der Nase. “Tut mir leid, vor den Angriffen der Natur kann ich dich nicht beschützen”, sagte er schmunzelnd. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn, und Regentropfen schimmerten in den nassen Strähnen.
Er blickte ihr in die Augen, und schlagartig erkannte Kaylie, daß er sie küssen würde. Der Griff um ihre Schultern wurde fester, mit den Fingern strich Don ihr durchs Haar, und sie legte den Kopf zurück. Don berührte ihren Mund mit den Lippen. Der Kuß war gleichzeitig vorsichtig und glutvoll. Sie reagierte und öffnete die Lippen, damit er mit der Zungenspitze in sie eindringen konnte. Er preßte sich dichter an sie, seine Jacke roch nach Leder und Regen, der Duft seines Rasierwassers betörte sie.
Kaylie stöhnte, flüsterte seinen Namen und schmiegte sich an ihn.
Don erstarrte, als habe er einen Stromschlag bekommen.
Rasch trat er zurück bis zum Stamm der Weide. “So ein Mist.”
Mit zitternden Fingern strich er sich über die nasse Stirn, dann blickte er an Kaylie vorbei gedankenversunken in die Blätter.
“Ich darf das hier… es darf nicht geschehen”, brachte er stockend hervor. Leidenschaft lag in seinem Blick, als er versuchte, nicht zu Kaylie zu sehen.
“Aber…” Sie ging einen Schritt auf ihn zu.
“Nein!” Don hielt abwehrend eine Hand hoch und schüttelte den Kopf. “Meine Aufgabe ist, dich zu beschützen, nicht, dich zu verführen.” Er blickte ihr in die Augen. “Deine Eltern …”
” … sind in Los Angeles”, unterbrach sie ihn.
” … vertrauen mir.”
Natürlich hatte er recht, doch sie war zu jung und dickköpfig, um das zuzugeben.
“Komm, laß uns sehen, daß wir ins Hotel kommen.”
Kaylie wollte sich nicht vernünftig benehmen. Sie schlang die Arme um seinen
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