Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besessen von dir

Besessen von dir

Titel: Besessen von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
selbst! Weil du mich hierher entführt hast. Das ist jetzt drei Tage her, Don! Drei Tage schon bin ich hier von der Welt abgeschnitten.”
    “Und es war eine tolle Zeit, nicht wahr?” erwiderte er und beugte das Gesicht dicht zu ihr.
    “Tödlich langweilig”, fuhr sie ihn an. Er sollte nicht wissen, daß er recht hatte und sie die Zeit in vollen Zügen genoß.
    Er hob den Holzkorb auf und sah in den Nachthimmel. “Ich werde das Holz holen. Das ist sicherer. Und du solltest lieber hinein gehen. Es wird bald regnen.” Während er zum Holzstapel ging, schlenkerte er mit dem Korb, und Franklin trottete hinter ihm her.

    ***
    Später, als das Kaminfeuer schon hell brannte, verließ Don für ein paar Minuten das Zimmer. Als er zurückkam, brachte er einen kleinen Kassettenrecorder und eine Flasche Wein mit.

    “Also gut, laß uns ernsthaft miteinander reden”, sagte er zu Kaylie und entkorkte die Flasche.
    “Worüber?”
    “Hierüber.” Er drückte einen Knopf, und von dem Tonband ertönte der Anruf von Ted.
    Kaylie bekam keinen Schluck herunter.
    “Fällt dir irgend jemand ein, dessen Stimme dies hier auf dem Tonband sein könnte?”
    “Nein, ich glaube, nicht.” Bei der Warnung von dem Tonband lief Kaylie eine Gänsehaut über den Rücken.
    “Denk nach, Kaylie! Es ist wichtig.” Don spulte die Kassette zurück und spielte sie immer wieder ab, bis Kaylie jedes Wort auswendig wußte.
    “Keine Ahnung”, gab sie zu und kniff die Lippen zusammen.
    Don schaltete den Recorder ab und fuhr sich ratlos durchs Haar. “Offenbar kennt Ted dich und deine Beziehung zu mir. Er weiß auch über die Heilanstalt und Lee Johnston Bescheid. Und er weiß, daß du und ich zusammen sind.”
    “Das weiß er?” schrie sie auf. “Woher?”
    “Du warst nicht in der Sendung, doch das bedeutet noch nicht, daß du mit mir zusammen bist. Aber die Tatsache, daß dieser Ted nicht wieder anruft, weckt bei mir den Eindruck, daß er es irgendwie vermutet.” Er schwieg einen Moment. “Nun ja, vielleicht hätte er sowieso nicht mehr angerufen. Aber das wäre ein Zufall, und an Zufälle glaube ich nicht.”
    “Und was … was heißt das alles?” fragte sie nervös.
    Bedeutete das, daß noch ein Verrückter herumlief, der sie beobachtete?
    “Das heißt, wir bleiben hier, bis Hastings etwas herausgefunden hat.”
    “Glaubst du nicht, daß uns dieser Ted hier finden kann, wenn er so klug ist?”
    Don blickte grübelnd in sein Weinglas und schwenkte es nachdenklich. “Ich denke, nicht. Nur ein paar Leute wissen, daß ich hier ein Haus habe.”
    “Aber er könnte es doch herausbekommen.” Vor Angst wurde ihr ganz kalt. “Meinst du, Ted ist Johnston?” Ihre Gedanken überschlugen sich. “Dann hat er dich angerufen, damit du mich hierher verschleppst.”
    Don schüttelte den Kopf, doch er wirkte sehr ernst. “Das bezweifle ich. In San Francisco warst du für ihn viel leichter zu finden. Wenn er entlassen wird, dann würde er dich nicht vorwarnen wollen. ” Er blickte sie an. “Mach dir keine Sorgen, ich werde auf dich aufpassen.”
    Merkwürdigerweise beruhigte sie diese Vorstellung.
    “Aber es würde mir sehr helfen, wenn wir herausbekämen, wer dieser Ted ist.” Er spielte das Tonband noch einmal ab, und Kaylie bekam allmählich Kopfschmerzen.
    Sie trank ihren Wein aus und stellte ihr Glas auf den Tisch.
    “Ich werde zu Bett gehen”, sagte sie entschlossen. Die behagliche Wärme und Dons Nähe waren zu gefährlich für ihre Selbstbeherrschung.
    Als sie aufstand, hielt Don sie an der Schulter zurück.
    “Vergiß eines nicht”, sagte er mit fester Stimme.
    “Was denn?”
    “Wenn du wieder versuchst zu fliehen, dann werde ich mich von nun an pausenlos an deine Fersen heften.”
    Sie schüttelte seine Hand ab. “Dazu müßtest du mich erst erwischen.”
    “Das weiß ich.” Er lächelte kaum merklich. Seine Augen glänzten im Licht des Feuers.
    In diesem Moment erkannte sie, daß sie ihn von ganzem Herzen liebte. Wenn sie es nicht bald tat, würde sie niemals fähig sein, ihn zu verlassen. Dann würde sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit für ihn aufgeben.
    Sie lief die Treppe hinauf in ihr Zimmer. “Oh, Don”, flüsterte sie. Ihre Kehle brannte, und ihr blieb keine andere Wahl. Sie mußte fliehen. Ihnen beiden zuliebe.
    Don trank sein Glas leer und fragte sich, wie lange er dieses Spielchen noch aushalten würde. Bald müßte er zurück in die Stadt fahren, und er konnte Kaylie schließlich nicht ewig einsperren.

Weitere Kostenlose Bücher