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Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Titel: Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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EINS
    Mir ist kalt.
    Mir ist sogar arschkalt, um genau zu sein.
    Die Wellen peitschen mir hinten an die Schenkel, und das Wasser, das am Nachmittag noch leuchtend türkis war, hat sich mittlerweile in eine eiskalte schwarze Brühe verwandelt. Verzweifelt kralle ich mich am Felsen fest, der mir in die Fingerkuppen und die Fußsohlen schneidet. Er ist so rutschig wie ein Eisberg. Aber wenn ich loslasse, plumpse ich ins eisige Wasser, wo es nur so von Haien wimmelt. Und zwar direkt unter mir. Kein Scheiß!
    Und ich bin absolut wehrlos: Ich trage nichts als einen ultraknappen weißen Bikini und einen Gurt um den Oberschenkel, in dem normalerweise der Dolch steckt, den ich mir nun aber zwischen die Zähne geklemmt habe. Also muss ich ganz einfach durchhalten, sonst droht mir eine Teilamputation, mindestens aber höllische Schmerzen - und die sind garantiert noch abartiger als die Schmerzen, die ich sowieso schon ertragen muss. Doch ich habe eine Mission zu erfüllen: Ich muss das Päckchen oben in der Villa abliefern, die über mir auf den Klippen thront …
    Sonst kann ich mir wieder die ganze Nacht lang das Gejammer
und Gekeife von André, dem oberzickigen Artdirector, anhören.
    »Nein, nein, nein«, kreischte André in seinem Boot, von wo aus er das Fotoshooting überwachte. »Viv, bitte mach noch ein bisschen Gel an die Stelle da. Nein, auf der anderen Seite, da drüben .«
    Also echt. Ich hätte mich einfach rückwärts ins Wasser fallen und von den Haien fressen lassen sollen. Und die Haie hätten mich bestimmt gefressen, ganz gleich was Dom, der Typ, von dem Stark Enterprises das Boot gemietet hatte, uns erzählte. Der hatte uns nämlich erklärt, es handle sich lediglich um Ammenhaie, absolut harmlos, und die Tiere hätten sowieso viel mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Er betonte immer wieder, dass das grelle Licht der Leuchten, die Francesco, der Fotograf, aufgebaut hatte, die Haie zwar anzog, aber dass sie mitnichten hier waren, um mich als kleinen Mitternachtssnack zu verputzen.
    Aber mal ehrlich, woher wollte der das eigentlich so genau wissen? Die hatten wahrscheinlich noch nie die Gelegenheit, von einem Supermodel zu naschen. Wetten, die würden mich total lecker finden?
    »Nik?«, rief Brandon Stark mir vom Boot aus zu. »Wie geht’s dir?«
    Als ob ihn das echt interessieren würde. Na ja, okay, wahrscheinlich interessierte es ihn sogar tatsächlich.
    Aber letzten Endes war er ja doch nur aus einem einzigen Grund hier: nämlich um auf Kosten des Unternehmens einen Tag lang die Insel Saint John auf einem Jetski zu umrunden. Er tat einzig und allein aus dem Grund so besorgt, weil man es von ihm erwartete.
    Oder aber weil er hoffte, mir so später leichter an die Wäsche gehen zu dürfen. Als hätte der Trick bei mir jemals funktioniert.
    Na ja, in letzter Zeit jedenfalls nicht.
    »Och, mir geht’s prima«, rief ich zurück. Nur leider konnte man mich rein gar nicht verstehen, weil ich ja immer noch den Dolch zwischen den Zähnen hatte. Und den konnte ich unmöglich rausnehmen, denn ich musste mich ja schließlich mit beiden Händen an der Felswand festklammern, damit ich nicht als Haisnack endete. In meinen Mundwinkeln sammelte sich allmählich Spucke an. Na toll.
    »Wir brauchen nur noch ein paar Schüsse, Nikki«, rief André. »Du machst das wirklich großartig.« Irgendjemand sagte was, dann fügte er noch hinzu: »Kannst du bitte mit dem Zittern aufhören?«
    »Ich zittere nicht«, klärte ich ihn empört auf. »Ich bibbere. Und zwar vor Kälte.«
    »Was hat sie gesagt?«, erkundigte André sich bei Brandon. Kein Mensch konnte verstehen, was ich da von mir gab, wegen diesem blöden Dolch.
    »Woher soll ich das wissen?«, meinte Brandon achselzuckend zu André. »Nikki«, rief er mir nun entgegen. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, mir ist kalt«, rief ich. Die Wellen wurden nun heftiger. Mein Bikini-Höschen war schon klatschnass und mein Hintern taub. Na toll. Ich konnte meinen Hintern nicht mehr spüren.
    Warum machte ich das alles hier gleich noch mal mit? War es für ein Parfüm der Marke Stark? Oder für ein neues Mobiltelefon? Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr entsinnen.
    Und Lulu hatte noch gemeint, was für ein Glück ich doch hätte, dass ich im Dezember auf die Jungferninseln fahren dürfte, wo doch der Rest der New Yorker - und ich zitiere wörtlich - »sich zu Hause den Arsch abfriert« .

    Wenn die nur wüsste. Denn ich fror mir hier den Arsch ab. Und zwar

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