Besitze mich! (Band 2)

angekommen. Ich bin in seine Fotosammlung
Central Park Solitüden
verliebt, denn jedes Foto ist in Wahrheit ein Portrait. Eine Geschichte, aus der man ein Buch machen könnte. Und Central Park lässt so viele Filmszenen entstehen. Sein Werk berührt mich sehr. Wir sind dabei, die Bilder aufzuhängen und ich dachte mir, dass du gerne sehen würdest, wie deine Buchhandlung New Yorker Züge annimmt.
    Schau dir in Ruhe meine Bilder an. Ich schicke dir außerdem noch ein paar Auszüge von meinem Artikel.
    P.S.: Du fehlst mir.
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    Ich konnte mein Herz nicht ausschütten, denn Danis Bücher kamen und ich musste sie auspacken. Ich erhielt zudem mehrere Anrufe von Verwandten, die sehr überrascht waren, meinen Artikel zu entdecken. In letzter Zeit war ich wirklich nicht mehr so viel mit meiner Familie in Verbindung gewesen und vor allem nicht mit meiner besten Freundin, Marie. Alles, was ich tat, musste einem Geheimnis gleichen, und den Großteil meiner Zeit raubte mir die Buchhandlung. Bilder von der Nacht mit Adrien tauchten wie Flashbacks auf und legten meine Gedanken lahm. Seine Finger in meiner Scheide, wie sich seine Hände unter dem Tisch in mich bohrten und sein eiskalter Blick, während er mich penetrierte. Die Bilder tauchten auf, ohne dass ich es wollte. Diese verliebte Selbstgefälligkeit war weit entfernt von dem Pärchen auf Danis Foto.
    Dani schlug vor, bei Paul ein Sandwich essen zu gehen. Ich schloss die Buchhandlung für einen Augenblick. Diese Pause tat mir unglaublich gut. Dani wollte mehr wissen...
    „Paul hat mir Ihren Artikel gegeben, er ist sehr gut. Ich liebe Ihren bilderreichen Stil. Sie schildern treffend die raubtierhafte Natur von Adrien Rousseau. Man hat den Eindruck, dass Sie ihn gut kennen ...“
    Das war keine Frage. Dani fuhr fort:
    „Diese Person ist zweifelsohne der Mensch, der mir am meisten wehgetan hat an einem Punkt in meinem Leben. Und mit der Zeit, die vergangen ist, denke ich, dass er mir auch am meisten Gutes getan hat, indem er mich von Camille wegbrachte, die nur für Macht und Geld lebt. Ich kann ihn also nicht völlig hassen. Ich frage mich, wie er mit einem so kalten Herzen überhaupt über die Liebe schreiben kann. Könnte ein blinder Fotograf Fotos machen?“
    Ein kaltes Herz, in der Tat. Aber seine braunen Strähnen, der Duft seiner Haut und der umwerfende Charme seines Lächelns, das irrsinnige Verlangen, das er in mir auslöste. Das waren Sachen, die man nicht sah und die man nicht in Worte fassen konnte. Dani hatte Recht und ich auch, was das Eingeständnis dieses seltenen Verlangens betraf, das ich nach ihm hatte. Ein Verlangen von einer einzigartigen Tiefe, die weit über eine physische oder erotische Anziehung hinausging. Was für mich auf dem Spiel stand war meine ganze Seele. Der Gedanke, dass sich etwas Wesentliches in meinem Verlangen für ihn entfalten würde, das genauso stark war, wie die Liebe. Dani wusste es. Er hatte es erraten.
    „Alice, ich weiß, dass dieses Portrait auch viel über Sie aussagt. Über seine magische Anziehungskraft und über Ihre innere Zerrüttung. Sie haben den Blick einer innerlich abwesenden und von irgendetwas besessenen Frau. Sie denken nur noch an ihn, nicht wahr? Sie haben einen Artikel veröffentlicht, der Ihr Leben verändern kann, und alles was für Sie zählt, ist der Gedanke, ihn wiederzusehen? Sie betrachten meine Fotos und sie führen Sie in eine Welt, in der er der zentrale Punkt ist. Sie können keiner Geschichte wirklich zuhören? Kein Buch lesen? Keinen Film sehen. Er hat Ihnen all Ihre Bilder gestohlen. Er hat den ganzen Platz eingenommen, nicht wahr? Sie sind ganz die Seine? Das ist ihr augenblicklicher Zustand ...“, sagte er und verschlang den letzten Bissen seines Sandwichs.
    „Ich bin nur ein Objekt für den Mann, in den ich wahnsinnig verliebt bin. Für ihn zählt nur, wie soll ich es ausdrücken, die gewisse Beherrschung eines Stils, das ist der Grund, warum er mich trifft. Während ich mich stärker und reicher fühle, wenn ich ihm zuhöre oder ihn ansehe. Ich habe den Eindruck, dass er die Schlüssel zu einer Welt besitzt, die ich nicht kenne und zu der ich gerne gehören würde. Es ist so lächerlich, Dani, ich habe ihn in meinem Lebe nur zweimal gesehen und in seinem Leben kontrolliert Camille Pasoli jede Facette. Sie finden mich bestimmt bemitleidenswert, nicht wahr?“
    „Alice, ich finde Sie entzückend, ergreifend und unglaublich talentiert. Kommen Sie, Ihre Kunden werden schon auf Sie warten. Was