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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Frieden, keine Freunde, kein wirkliches Glück. Die Welt war nichts als ein ewiger Kampfplatz. Man mußte kämpfen, um zu überleben, man mußte töten, um nicht getötet zu werden. Meine Schritte hallten auf dem Betonboden der Veranda. Es hatte mich viel Zeit gekostet, klüger zu werden. Es bleibt nicht viel für Gefühle übrig, wenn man etwas erreichen, wenn man weiterkommen will. Man muß sein Herz verschließen und gegen die übrigen Menschen abschirmen. Niemand darf dir nahekommen, denn du warst allein, als du geboren wurdest, und wirst allein sein, wenn du stirbst.
    Ich hob die Hand, um die schwere Eingangstüre zu öffnen, aber sie tat sich auf, ehe ich sie berührte. »Hallo, Danny«, sagte
    eine ruhige Stimme.
    Ich war nicht überrascht. Diese Stimme hatte ich schon einmal vernommen. Es war die Stimme des Hauses, die an jenem Tag zu mir gesprochen hatte, an dem Nellie und ich hierhergekommen waren, um das Haus zu kaufen. »Hallo, Papa.«
    Mein Vater nahm mich an der Hand, und wir betraten, genauso wir vor vielen Jahren, gemeinsam das Haus. Einen Moment schwiegen wir, es bedurfte keiner Worte. Dann blieben wir im Wohnzimmer stehen und blickten einander an. In seinen Augen standen Tränen. Es war das erstemal, daß ich ihn weinen sah. Seine Stimme war sehr leise, doch von ungeheurem Stolz erfüllt, und als er zu sprechen begann, wurde mir klar, daß dieser Stolz mir galt. »Wir sind alle heimgekehrt, Danny«, sagte er demütig, »und wenn du einem alten Mann seine Fehler verzeihen kannst, werden wir das, was wir hier gefunden haben, nie wieder verlieren.« Ich lächelte bloß, und langsam begann ich viele Dinge zu verstehen. Seine Stimme war die Stimme des Hauses. In Wirklichkeit war es nie mein Haus gewesen, es hatte immer ihm gehört. Als ich dem Haus von meiner Liebe erzählte, hatte ich in Wirklichkeit zu ihm gesprochen, und als das Haus zu mir sprach, war es in Wirklichkeit seine Stimme gewesen. Es würde nie mein Haus sein, einerlei, wieviel ich dafür bezahlt habe, außer er schenkte es mir. Ich sah mich in dem Zimmer um. Etwas hatte immer gefehlt, aber jetzt, da er gekommen war, war das Haus wieder warm und lebendig. Ich war glücklich, daß er hier war. Ich brauchte es ihm nicht zu sagen, er schien genau zu wissen, was ich fühlte. »Papa, es war das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe«, sagte ich.
    Zum erstenmal bemerkte er jetzt, wie übel ich zugerichtet war. »Mein Gott!« rief er, »Danny, was ist denn geschehen?« Seine Worte riefen mich in die Gegenwart zurück. »Ich hatte einen Unfall, Papa«, erwiderte ich mit rauher Stimme. »Aber wo ist Nellie?«
    Er starrte mich noch immer an. »Mama hat sie dazu überredet, sich oben hinzulegen. Sie ist vor Angst um dich beinahe hysterisch geworden.«
    Vom oberen Treppenabsatz hörte ich jetzt ein Geräusch. Nellie stand dort und starrte mich mit kreidebleichem Gesicht entsetzt an. In dem harten weißen Licht der noch unverkleideten Glühbirnen mußte ich tatsächlich einen grauenerregenden Anblick geboten haben. Ihre Lippen öffneten sich zu einem Schrei: »Danny!« Ihre Stimme hallte noch von den Wänden zurück, als ich bereits die Treppe zu ihr hinauflief. Sie machte mir einen kleinen Schritt entgegen, dann verdrehten sich ihre Augäpfel nach oben, und sie stürzte bewußtlos zusammen.
    »Nellie!« schrie ich und sprang auf sie zu, um sie aufzufangen. Aber sie rollte schwerfällig über die halbe Treppenflucht, ehe ich sie zu fassen vermochte. Sie lag als kleines zusammengerolltes Bündel an der Wand, als ich bei ihr niederkniete und voll Verzweiflung ihr Gesicht zu mir drehte. »Nellie!« rief ich.
    Ihr Gesicht hatte ein durchscheinendes Weiß angenommen, und sie preßte die Augen vor Schmerz krampfhaft zusammen. Und nun hörte ich, wie sie trotz qualvoller Schmerzen mit blutlosen Lippen flüsterte: »Danny, Danny, ich hab mir deinetwegen so schreckliche Sorgen gemacht.«
    Ich wandte mich aufgeregt an Papa. »Im Eckhaus auf der andern Straßenseite wohnt ein Arzt«, rief ich ihm zu, »hol ihn! Rasch!« Dann wandte ich mich wieder Nellie zu; gleich darauf hörte ich das Zuschlagen derHaustüre. Ich bettete ihren Kopf an meine Schulter. Ihre Augen waren geschlossen, und sie lag ganz still. Sie schien kaum noch zu atmen.
    Meine Mutter kam jetzt die Treppe herunter. In ihren Augen spiegelte sich eine Welt tiefsten Mitgefühls. Stumm legte sie ihre Hand auf meine Schulter.
    Ich blickte wieder auf Nellie zurück. Warum lernt man so

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