Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss
Liebe, macht Fehler, aber keine schlimmen, liebt aufrichtig, ist anständig, treu, wagemutig, manchmal frech, witzig, selbstkritisch, selbstironisch, liest gerne...
Glauben Sie, dass es im echten Leben einen Jungen wie Edward geben könnte?
Nein! Das wäre auch furchtbar! Aber es gibt durchaus Jungen /Männer, die so einige seiner guten Eigenschaften verkörpern. Ich denke da zum Beispiel an meinen Mann!
Ersetzen Sie in Ihrer Vorstellung manchmal Edwards Vampir-Begierde durch erotische Hoffnungen eines »normalen Jungen«?
Klar! Ich denke, das ist ja auch beabsichtigt. Edward liebt Bellas Geruch. Der Geruch ist die intensivste und sinnlichste Wahrnehmung eines Menschen. Wie könnte man die Anziehungskraft
einer Frau stärker darstellen als durch ihren Duft (siehe »Das Parfum« von Patrick Süsskind)? Und dazu das Pulsieren des Blutes, die Farbe rot, das Trinken des Blutes (Geschmack als zweite intensive Sinneswahrnehmung)... – alles Signale der Leidenschaft und Sinnlichkeit. Wie könnte man da nicht an Sex denken?
Glauben Sie an die Existenz von Vampiren?
Nein!
Welches (Happy-)Ende wünschen Sie sich für Bella und Edward?
Ich hätte mir gewünscht, dass Bella nicht zum Vampir geworden wäre. In dem Film »Highlander« altert die Frau des unsterblichen Highlanders und stirbt schließlich. Er liebt sie bis zum Schluss und beerdigt sie. Fand ich sehr schön! Wahrscheinlich bevorzuge ich den Highlander-Schluss, weil ich schon über 40 bin und der Traum ewiger Jugend ausgeträumt ist.
Was sagt Ihrer Meinung nach Twilight, bzw. der enorme weltweite Erfolg der Twilight-Saga, über die heutige Jugend aus? Gilt für Sie der Grundsatz »Wenigstens lesen die Jugendlichen noch«?
»Wenigstens lesen die Jugendlichen noch« – das kann ich immerhin für die Mädchen bestätigen. Ich finde es schön zu sehen, dass Mädchen auch heute noch eine romantische Ader haben und von der großen Liebe träumen. Aber ich bin mir nicht so sicher, ob sie den Roman so lesen, wie ich es tue.
Ist Bella für Sie eine anti-feministische Heldin oder opfert sie sich für ihre Liebe zu Edward zu sehr auf?
Bella ist im Grunde eine sehr moderne junge Frau. Sie ist egoistisch, verfolgt ihre Ziele konsequent und beharrlich.
Um mit Edward für immer zusammen zu sein, lässt sie andere leiden (ihren Vater, Jacob, selbst Edward). Ihre Interessen stehen im Vordergrund.
Eigentlich ist es Edward, der alles für Bella opfert, sogar seine Würde. Sein Angebot an Jacob, Bella zu schwängern, damit sie das ersehnte Kind bekommt (Ersatz für Edwards Baby, das sie zu töten droht), ist kaum zu ertragen. So viel Selbstaufopferung ist unmenschlich.
S TICHWORTE VON A BISS Z
ABSCHLUSSBALL
Bella weigert sich, mit Edward am Ende der Highschool zum Abschlussball zu gehen, weil sie solche Anlässe nicht mag, weil sie eine schlechte Tänzerin ist und Abendgarderoben verabscheut. Schon der Frühjahrsball war eine Qual. Die gelbe Polyesterrobe, die alle über den Kleidern tragen müssen, findet Bella rückblickend so hässlich, dass sie im ersten Band nicht erwähnt und im Film weggelassen wurde.
ALKOHOL
Alkoholische Getränke kommenin der Vampirsaga abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen nicht vor. Das hängt einerseits mit Stephenie Meyers Religiosität (im Mormonentum ist Alkohol neben Nikotin und Kaffee verboten) und mit ihrer Leidenschaft für Autos (das viele und schnelle Autofahren ist ohne Alkohol sicherer) zusammen. Andererseits glaubt Bella, dass Alkohol oder sonstige Drogen nur negative Auswirkungen auf den Menschen haben. Am deutlichsten wird das bei Rosalies Geliebtem Royce King, der ungern Champagner, aber gern härtere Getränke zu sich nimmt und im Alkoholrausch Rosalie vergewaltig.
Bei den Vampiren wird Alkohol nicht thematisiert, aber
ihr Lieblingsgetränk ist allseits bekannt und von so großer Bedeutung, dass daneben jede andere Flüssigkeit vollkommen bedeutungslos ist.
ALTER
In der Vampirsaga ist das Alter nicht nur wichtig, weil es um verliebte Teenager geht, sondern weil Vampire nicht älter werden und Werwölfe nur auf ungewöhnliche Weise altern, nämlich wenn sie aufhören, die Wolfsgestalt anzunehmen. Bella findet es ungerecht, dass Edward und Jacob jung bleiben, während sie mit jedem Tag älter wird. Das führt zu einem denkwürdigen Wutanfall Bellas, bei dem sie sogar mit dem Fuß aufstampft und damit an Charlies Tiraden erinnert.
Vor allem Rosalie gelingt es, die Bedeutung des Älterwerdens
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