Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]
Augenblick dachte:
Ich habe versagt.
Und dann hörte sie Malgusâ Worte: âEs wird alles brennen.â
Ganz gleich, was für Mauern sie aufgebaut hatte, um ihren Schmerz einzudämmen, sie zerfielen genauso wie der Tempel. Die Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihr übers Gesicht, und doch schaute sie weiter zu. Sie wollte den Schmerz ihres Meisters in Erinnerung behalten, wollte ihn in sich bewahren â als dunkle Saat, aus der eine finstere Frucht erwachsen würde, wenn sie endlich Malgus entgegentrat.
Bevor sie Malgus tötete, wollte sie unbedingt, dass er die gleichen Qualen zu spüren bekam, die auch Meister Zallow gespürt hatte.
Eine sanfte Berührung an ihrer Schulter â Zeerid â brachte sie wieder zu sich. Der Bildschirm war leer. Wie lange hatte sie dagesessen, den leeren Schirm angeschaut und dabei an Tod, Schmerz und Rache gedacht?
âZeit zu gehen, Arynâ, sagte Zeerid und führte sie behutsam aus dem Raum.
T7 zwitscherte mitfühlend.
âAlles in Ordnung mit dir?â, fragte Zeerid.
Ihr war klar, wie sie aussehen musste. Sie wischte sich die Tränen mit dem Ãrmel ihrer Tunika aus dem Gesicht.
âAlles in Ordnungâ, sagte sie.
Er sah aus, als wollte er sie umarmen, aber sie wusste, dass er sich niemals diese Freiheit herausnehmen würde, solange sie ihm kein Zeichen gab, dass sie nichts dagegen hatte.
Sie gab ihm kein solches Zeichen. Sie wollte keine Erleichterung von ihrem Kummer, ihrem Schmerz. Sie wollte ihn nur irgendwie an Malgus weitergeben.
âBehalte eine Kopie dieser Aufzeichnung, T7â, bat sie. âNimm sie mit.â
Der Droide piepte bestätigend.
Schweigend gingen sie durch das Werk zurück an die Oberfläche. Als sie zu ihrem Gleiter zurückkamen, hatte Aryn es geschafft, die Mauern um ihre Emotionen wieder aufzubauen. Sie bewältigte den Kummer, ertrug den Schmerz, behielt beides aber in ihrer Reichweite, damit sie im erforderlichen Moment darauf zurückgreifen konnte.
Zusammen mit Zeerid hob sie T7 in die Droidenhalterung am Heck des Gleiters.
âIch muss rauf zu diesem Kreuzerâ, sagte sie.
Zeerid schaltete den Haftmagneten ein, der T7 festhielt. âDu kannst keinen Kreuzer angreifen, Aryn.â
âIch will ihn nicht angreifen. Ich will nur an Bord.â
âUnd ihm entgegentreten. Darth Malgus.â
âUnd ihm entgegentretenâ, bestätigte sie mit einem Nicken.
âUnd wie, glaubst du, soll das ablaufen, wenn du an Bord bist? Spazierst du dann einfach an den ganzen Imperialen Soldaten vorbei? Meinst du, er lässt dich einfach rein und empfängt dich zu einem ehrenvollen Kampf?â
Zeerids Ton gefiel ihr nicht. âIch hole diesen Kreuzer vom Himmel. Mit ihm drin.â
âUnd mit dir drin.â
Sie streckte ihr Kinn vor. âWenn es nicht anders geht.â
Er schlug frustriert mit der Hand auf T7s zylindrischen Körper. Der Droide piepte verärgert.
âAryn, du schaust zu viel HoloNetz. So wird das nicht funktionieren. Die werden dich gefangen nehmen, foltern und umbringen. Er ist ein Sith. Die haben ein Schiff in den Tempel geflogen, Dutzende Jedi getötet und Coruscant bombardiert. Komm schon. Denk nach!â
âDas habe ich. Und ich muss es tun.â
Er musste die Entschlossenheit in ihrem Blick gesehen haben, denn er schluckte, schaute an ihr vorbei, als würde er seine Gedanken ordnen, und dann wieder zu ihr zurück.
âDu hast gesagt, du würdest mir helfen, den Planeten zu verlassen.â
âIch weiÃâ, sagte Aryn.
âIch kann nicht mit dir auf diesen Kreuzer. Ich habe eine Tochter, Aryn. Ich will nur von diesem Planeten runter und zu ihr zurück, bevor die Exchange oder sonst jemand über sie herfällt.â
Ihre Erregung verflog abrupt. âDu hast mehr als genug getan, Zeerid. Ich würde dich nicht mitkommen lassen, selbst wenn du es mir anbieten würdest.â
Sie schauten sich eine ganze Weile an, und etwas Unausgesprochenes blieb zwischen ihnen in der Luft hängen. T7s Kopf drehte sich von Zeerid zu Aryn und wieder zu Zeerid zurück.
âDu musst ihm nicht entgegentretenâ, sagte er zu ihr.
An Zeerids Mantel und Hose klebte Ruà aus dem Werk. Der Schlafmangel hatte dunkle Ringe unter seine braunen Augen gezeichnet. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert, und schwarze Stoppeln wucherten auf seinen Wangen. Sein Aussehen erinnerte sie
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