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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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gleichen Alter war, begannen mit
The Thrill is Gone
– B. B. Kings Duett mit Tracy Chapman, mit dem sie die Menge aufwärmten. Es folgten ein paar Klassiker von B. B. King, einige Nummern von Ray Charles, Ida Cox und anderen Blueskünstlern aus dem frühen 20. Jahrhundert. Als sie den Saal mit einem rockigen Blues von Jimi Hendrix erfüllten, tanzten fast alle oder klatschten und wippten mit dem Fuß.
    Als die Sängerin eine Pause ankündigte, berührte Marnie meine Hand. Ich folgte ihrem Blick. “Hast du gesehen, wie ein bestimmter Jemand dich schmachtend ansieht?”, fragte sie.
    “Nein”, erwiderte ich und schaute mich um. Ich begegnete dem Blick eines älteren Gentleman, der mir zuzwinkerte. Ich blickte Marnie an. “Über wen redest du?”
    “Du bist wirklich zu lang aus dem Spiel gewesen”, meinte sie. “Der Drummer”, fuhr sie fort, und sie klang, als wäre ihre Antwort offensichtlich.
    “Der Drummer?” Schnell blickte ich zur Bühne hinauf.
    “Ist er nicht süß?”
    Ich blickte ihn prüfend an. Er war dünn, groß und trug kurze Rastalocken. “Ja, er ist definitiv süß. Aber wirklich nicht mein Typ.”
    Marnie starrte mich an. “Was redest du denn da? Er ist heiß.”
    “Ja … Aber einfach nicht mein Typ.”
    “Ich glaube nicht, dass er dir darin zustimmen würde”, trällerte Marnie.
    “Du bildest dir was ein”, erklärte ich Marnie. “Er hat nicht einmal in meine Richtung geschaut.”
    “Und wie er geschaut hat”, widersprach Marnie. “Du solltest zu ihm gehen und mit ihm reden. Ich denke, für eine Nacht würde er durchaus taugen.”
    Ich schaute wieder zur Bühne. Ein Schwarm Frauen belagerte die Band. Für dieses erbärmliche Schauspiel hatte ich nur ein Kopfschütteln übrig. All diese Frauen hofften, mit einem Musiker ins Bett zu gehen oder wenigstens einen alten Knacker abzugreifen, der sie aushielt.
    Das war nichts für mich.
    “Marnie, mach dir keine Sorgen um mein Sexualleben. Ich bin hier, um Spaß zu haben. Das allein zählt.”
    “Oh nein, nein, nein!” Sie drohte mir mit dem Finger. “Du wirst jemanden kennenlernen.”
    Ich verdrehte die Augen und lachte. “Sicher, wenn du das sagst …”
    Mein Blick streifte durch die Bar. Es gab einige attraktive Männer, aber die meisten waren in Begleitung hier. Ich hatte nichts dagegen, mich mit jemandem zu unterhalten, wenn er mein Interesse weckte.
    Und vielleicht hatte Marnie recht. Andrew und ich waren sehr jung gewesen, als wir heirateten. Bis vor ein paar Tagen musste ich diese Entscheidung nie hinterfragen. Aber was war, wenn Andrews Affäre ein Zeichen war, dass wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelten und es uns nicht bestimmt war, länger miteinander glücklich zu sein?
    Was war, wenn da draußen jemand auf mich wartete – ein Mann, der mich zu schätzen wusste und nicht in der Gegend herumvögelte?
    Schon früher hatte ich Freundinnen gehabt, die betrogen worden waren. Und immer ermunterte ich sie weiterzusuchen, bis sie jemanden finden würden, der sie zu schätzen wusste. Dennoch war es schwer, den Gedanken an ein Leben ohne Andrew in Betracht zu ziehen.
    Es war aber genauso schwer, einfach zu akzeptieren, was er getan hatte. Ihm zu vergeben und unser Leben fortzusetzen, wie es bisher gewesen war. Besonders jetzt. Würde ich mich mit dem zukünftigen Kummer abfinden, wenn ich entschied, dass ich meine Ehe retten wollte? Würde er das Gefühl haben, dass ich ihm immer wieder verzeihen konnte, da ich es einmal getan hatte? Immer und immer wieder?
    “Ich brauch noch einen Drink”, erklärte Marnie. Ihre Worte rissen mich aus meinen Gedanken. “Willst du auch noch eine Margarita?”
    “Auf jeden Fall”, antwortete ich rasch. Ich hatte bestimmt schon genug, aber ich wollte nicht länger über Andrew nachdenken. Der Alkohol half mir, ihn zu vergessen.
    Während Marnie sich nach unserer Kellnerin umschaute, bemerkte ich den älteren Herrn, der mich schon vorhin beobachtet hatte. Dieses Mal registrierte ich, dass er mit einem Freund da war.
    Sein Freund und er lächelten mich an. Ein Blinzeln des kleineren Mannes, und sie kamen in unsere Richtung geschlendert.
    “Achtung”, warnte ich. “Fieslinge im Anmarsch.”
    “Wo?”
    “Sieh nicht hin!”, flüsterte ich Marnie hastig zu, als sie suchend den Kopf drehte. Sie verharrte abrupt. “Zwei Typen, die weit über sechzig sind. Sie kommen in unsere Richtung. So ein Mist.”
    “Genau das, was ich mag”, murmelte Marnie. “Alte Männer mit ‘nem

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