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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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wären wir quitt. Wenn ich will.”
    Marnie hörte auf zu kauen. “Wie bitte?”
    “Wie rücksichtsvoll von ihm, oder?”
    “Genau”, erwiderte Marnie sarkastisch.
    “Ich weiß nicht, ob er es so meinte”, fuhr ich fort. “Vermutlich hat er’s nur so gesagt. Er schien eine Menge sagen zu wollen, das mich dazu bringen sollte, ihm zu vergeben.”
    Wir aßen eine Weile schweigend, und Marnies Blick schweifte umher. Nach einem Augenblick hob sie die Augenbrauen. “Wie ich sehe, hast du ein neues Hochzeitsbild.”
    Ich folgte ihrem Blick und sah das Bild, das ich über unser Hochzeitsfoto geklebt hatte. “Es ging schneller, als das Foto abzunehmen”, erklärte ich.
    “Und hilfreich, wenn du mal einen Mann nach Hause mitbringst.” Kurze Pause. “Würdest du das tun?”
    “Du meinst, ob ich irgendeinen Kerl ficken würde, um es ihm heimzuzahlen?”, fragte ich. Der Klang meiner Stimme machte ihr klar, dass ich derlei definitiv nicht in Erwägung zog.
    Marnie warf Popcorn in ihren Mund und kaute. “Vielleicht solltest du es tun.”
    “Wie bitte?!”
    “Lass mich ausreden. Und ich sage damit nicht, dass du irgendeinen Typen ficken sollst. Aber vielleicht ist es eine gute Idee zu sehen, was da draußen los ist”, sagte sie zögernd. “Du bist seit zehn Jahren mit Andrew zusammen. Ihr wart zwanzig, als ihr das erste Mal miteinander ausgegangen seid, und zweiundzwanzig, als ihr geheiratet habt. Vielleicht, also nur vielleicht, ist er nicht der Mann, mit dem du für den Rest deines Lebens zusammenbleiben sollst.”
    Ich sagte nichts. Ich war nicht sicher, ob ich schon bereit war weiterzugehen. Noch nicht.
    “Willst du, dass er wieder bei dir einzieht?”
    “Nein.”
    “Denkst du, eure Ehe wird dieselbe sein, selbst wenn es euch gelingt, die Sache wieder hinzubiegen?”
    Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass unsere Ehe je wieder so sein würde wie früher. Nicht nach dieser Sache.
    “Ich habe es in meiner Ehe länger ausgehalten, als ich sollte, weil ich hoffte, Keith würde aufhören, mich zu betrügen, und erkennen, dass er mich liebt. Damals glaubte ich nicht, dass ich ohne ihn glücklich sein könnte. Ich war so dumm. Die Wahrheit ist, dass es der beste Tag meines Lebens war, als ich ihn gehen ließ. Habe ich bis jetzt meinen Ritter in der strahlenden Rüstung gefunden? Vielleicht nicht, aber verdammt, es ist viel besser, allein zu sein, als mit jemandem zusammenzuleben, der dich nicht respektiert.”
    “Ich weiß nicht”, begann ich langsam, “aber es ist schließlich das erste Mal, dass Andrew mich betrogen hat.”
    Marnie warf mir einen Blick zu. Ich war nicht sicher, ob es Mitleid oder etwas anderes war.
    “Das hat er gesagt. Und ich … ich glaube ihm.”
    Marnie zuckte die Schultern.
    “Du wusstest, dass Keith dich betrog. Du hast mir immer erzählt, du hättest es gespürt. Du hast die Telefonnummern in seinen Hosentaschen gefunden, Lippenstift auf seinem Hemdkragen …”
    “Und einige Typen sind klüger, als Keith es je war.”
    “Marnie, das ist nicht gerade das, was ich im Moment hören möchte.”
    Sie hob beide Hände. “Also gut. Vergessen wir Andrew und ob es nun das erste Mal war oder nicht. Mein Standpunkt ist, dass du anfangen solltest, dich auf
dich
zu konzentrieren. Was
du
brauchst, was gut für
dich
ist. Was ist, wenn ein neuer Schwanz gut für dich ist?” Ihre Augenbrauen tanzten auf und ab.
    “Marnie!” Ich gab ihrer Hand einen Klaps, und sie lachte. Ich lachte auch.
    “Zunächst wird es deine Gedanken von Andrew ablenken, wenn du jemanden kennenlernst. Und wer weiß, vielleicht triffst du dabei ja den Mann deiner Träume.”
    “Marnie …”
    “Und wenn nicht … Es waren zehn Jahre, in denen du Sex mit nur einem Mann hattest.”
    “Das passiert halt, wenn man verheiratet ist.”
    “Das erzähl mal den Kerlen”, nuschelte Marnie.
    Ich verzog das Gesicht.
    “Wenn du im Endeffekt aus der Sache herauskommst und eine neue sexuelle Erfahrung gemacht hast … ist das so schlimm? Das könnte sogar helfen.”
    Ich stand auf. “Okay. Genug über meine Ehe geredet.”
    “Was machst du?”, fragte Marnie, als ich die Küche verließ.
    “Ich nehme zwei Aspirin, bevor wir zum Abendessen gehen. Denn wenn ich weiterhin meine Sorgen im Alkohol ertränke, brauche ich mehr als bloß Popcorn im Magen.”
    Marnie lächelte.
    “Und das Letzte, was ich will, ist eine Migräne, wenn ich heute Abend vielleicht den Mann meiner Träume treffe.”
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