Betrüg mich!
folgte, lief sie weiter. Vor ihrem leeren Fressnapf blieb sie stehen und schaute mit so flehender Miene zu mir auf, als bettelte sie:
Füttere mich!
Rasch füllte ich einen Napf mit Wasser und den anderen mit Futter. Peaches rieb ihr Köpfchen an meinen Beinen und schnurrte. Sie zeigte mir ihre Liebe, während ich versuchte, ihr das zurückzugeben, wonach sie am meisten hungerte.
Sobald ich ihr etwas zu essen hingestellt hatte, stürzte sie sich darauf.
Das rote Licht des Wandtelefons blinkte, also rief ich meine Nachrichten ab. Es gab fünf von Marnie, die erste von Montagabend, die letzte war vor einer Stunde eingegangen. Sie wollte wissen, wo ich war und warum ich sie versetzt hatte.
Ich rief sie an.
“Du bist also noch nicht tot”, bemerkte sie sarkastisch, als sie abnahm.
“Es tut mir leid, Marnie. Ich habe dich wirklich nicht versetzen wollen.”
“Was ist passiert?”
“Ich habe nur … Ich habe mit Peter die Zeit vergessen.”
“Ich habe versucht, dich auf dem Handy zu erreichen. Aber deine Mailbox ist sofort angesprungen.”
Weil ich nicht gestört werden wollte, hatte ich mein Handy abgeschaltet. Das war verrückt, aber wenn ich bei Peter war, drehte sich meine ganze Welt nur um ihn. So war ich in meinem täglichen Leben mit Andrew nie gewesen.
Natürlich ging es in meinem täglichen Leben mit Andrew auch nicht in erster Linie um Sex.
Ich wollte Marnie gegenüber nicht zugeben, dass ich mein Handy ausschaltete, um die ganze Welt auszublenden, denn das klänge … nun, ziemlich dürftig. Darum antwortete ich nur: “Lass uns neue Pläne schmieden. Ich
verspreche
, ich werde diesmal da sein.”
“Ich hatte eine Überraschung für dich, weißt du?”
“Wirklich?”
“Ja. Robert.”
“TRULYACUTIE? Er war da?”
“Hmm. Er kam mit, damit er endlich meine Freundin kennenlernt, von der ich ständig rede.”
“Oh Marnie! Es tut mir wirklich leid.”
“Robert war enttäuscht. Er hat sich darauf gefreut, dich kennenzulernen.”
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, um es irgendwie wiedergutzumachen, darum schwieg ich.
Marnie unterbrach mein Schweigen. “Du hättest wenigstens anrufen können. Das ist so untypisch für dich.”
“Ich weiß, ich weiß, es war wirklich blöd von mir. Aber lass uns einfach etwas Neues planen. Hey, wir könnten dieses Wochenende alle zusammen ausgehen, vielleicht in einen tollen Club.”
“Das ist eine gute Idee”, antwortete Marnie. Ihr Verhalten wurde spürbar herzlicher.
“Das wird ein Spaß. Frag Robert, ob es einen Club gibt, den er bevorzugt. Ich lasse euch die Wahl.”
Danach verlief unser Gespräch gut, und als wir uns verabschiedeten, freuten wir uns schon auf das Doppeldate.
Aber als ich an diesem Abend nach dem Abendessen Peter gegenüber unseren Plan zur Sprache brachte, hätte er kaum weniger Begeisterung zeigen können.
“Ich denke, das sollten wir nicht tun”, erklärte er.
“Warum nicht?”
“Ich mag es nicht, in einen Club zu gehen, wo die anderen Männer dich anstarren und versuchen, dich anzufassen.”
Ich runzelte die Stirn, während ich unsere Teller in die Spüle stellte. “Nun ja, wir können auch essen gehen.”
“Vielleicht.” Er klang nicht besonders interessiert.
“Wir müssen etwas unternehmen”, sagte ich und drehte mich zu ihm um. Er lehnte am Kühlschrank. “Marnie war ziemlich enttäuscht, dass ich zu unserer Shoppingtour gestern nicht aufgetaucht bin. Offenbar sollte ich bei der Gelegenheit ihren neuen Freund kennenlernen.”
“Warum solltest du ihren Freund kennenlernen?”
Was für eine Frage war das denn? “Darum. Sie ist meine beste Freundin. Und jetzt, da es in ihrem Leben jemand Neues gibt, will sie mich mit ihm bekannt machen.” Ich zögerte. “Ich möchte auch, dass sie dich näher kennenlernt.”
Peters Augenbrauen hoben sich, als er mich anstarrte. “Heißt das, du denkst, ich bin jemand Besonderes?”
“Natürlich bist du jemand Besonderes”, antwortete ich ohne Zögern. Bis jetzt hatten wir noch nicht dieses Sind-wir-ein-Paar-oder-ficken-wir-nur-Gespräch geführt. Aber da wir so viel Zeit miteinander verbrachten, fühlte ich mich auf der sicheren Seite, wenn ich daraus schloss, dass wir über eine schlichte Fickbeziehung hinaus waren.
Auch wenn das unsere Lieblingsbeschäftigung war.
“Oder sind wir nicht zusammen?”, fragte ich leichthin. “Geht es für dich nur um Sex?”
“Es ging nie bloß um Sex”, erwiderte Peter ruhig.
“Gut”, sagte ich. “Ich bin froh,
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