Betrüg mich!
unsere körperliche Anziehung konnte ich kaum leugnen. Was ich im sexuellen Sinne für Peter empfand – das konnte ich ehrlich behaupten –, hatte ich noch nie für einen anderen Mann empfunden.
Aber Liebe?
“Ja, Omar”, hörte ich Peter sagen. “Ich habe den überarbeiteten Plan bekommen. Mach dir keine Sorgen.”
Ich drehte mich wieder zum Spülbecken um und wusch die Teller ab, damit ich sie anschließend in die Spülmaschine stellen konnte. Ich hörte, wie Peter das Gespräch beendete und er zurück in die Küche schlenderte.
Ich wandte mich zu ihm um. “Dann sind wir Freitagabend mit Marnie und Robert zum Essen verabredet?”
“Essen gehen wäre nett.”
“Gut.” Ich lächelte. “Ich werde es Marnie sagen, und wir überlegen uns, wo wir hingehen. Das wird bestimmt ein Spaß.”
“Schön. Jetzt komm her.”
Er schlang die Arme um mich und zog mich von der Spüle weg. Obwohl meine Hände nass waren, verschränkte er seine Finger mit meinen und begann mich zu küssen.
Ehe ich auch nur die Spülmaschine einräumen konnte, endeten wir nackt auf dem Sofa und fickten wie Duracell-Häschen, die nicht genug voneinander bekommen konnten.
Wir spielten immer weiter das frisch ineinander verliebte Paar – kochten gemeinsam, räumten zusammen auf und lagen Arm in Arm auf dem Sofa und schauten Filme.
Aber es gab keinen Zweifel, dass in diesem häuslichen Spiel das Schlafzimmer unser bevorzugter Ort war.
20. KAPITEL
F reitagmorgen fuhr ich zu Peters Wohnung und benutzte den Schlüssel, den er mir gegeben hatte. Donnerstagabend musste er lange arbeiten, darum war ich so spät nicht mehr zu ihm gefahren, aber ich hatte ihm versprochen, Freitag da zu sein, bevor er heimkam.
Seine Wohnung war ziemlich aufgeräumt, abgesehen von ein paar Tellern und Besteck, die in der Spüle lagen. Ich räumte sie in die Spülmaschine und schaltete sie ein, dann wischte ich die Oberflächen ab und entzündete eine Vanillekerze, damit es gut duftete, wenn Peter kam.
Als er um sechs noch nicht zu Hause war, begann ich mir Sorgen zu machen. Er hatte mir versichert, spätestens um halb sechs da zu sein, damit er genug Zeit haben würde, sich für unsere Verabredung mit Marnie und Robert zurechtzumachen. Er drehte einen Film im Auftrag einer Schuhfirma und hatte früh anfangen müssen, um den Job heute zu beenden.
Während ich wartete, rief ich Marnie an.
“Hey, Soph”, sagte sie. “Wir sind doch noch um acht verabredet?”
“Auf jeden Fall”, erwiderte ich. “Peter ist allerdings noch nicht zu Hause. Ich wollte nur sagen, dass wir vermutlich ein bisschen später kommen.”
“Versuch, nicht zu spät zu kommen.”
“Ich hoffe, das passiert nicht.”
“Gut.”
Ich hörte, wie sich der Türknauf drehte. “Marnie, Peter kommt gerade. Wir sehen uns später, okay?”
“Bis dann.”
Als Peter das Apartment betrat, trug er eine finstere Miene zur Schau. Ich ging sofort zu ihm und umarmte ihn.
“Hi, Liebster”, sagte ich. “Warum siehst du so verärgert aus?”
“Ich hatte einen beschissenen Tag”, erklärte er. “Es gab eine Menge Probleme beim Dreh.”
“Ach nein! Hat sich denn alles wieder eingerenkt?”
“Zum Schluss, ja. Aber ich bin nicht sicher, ob ich für diese Produktionsfirma noch mal arbeiten werde.”
“Warum nicht?”
“Ich hatte eine Auseinandersetzung mit dem Regisseur.”
“Warum?”
Peter wischte die Frage beiseite. “Wir waren unterschiedlicher Meinung. Aber dich zu sehen lässt mich das vergessen.” Die Anspannung schien aus seinem Körper zu weichen und er legte seine Hände auf meine Schultern. “Ich mag es, dass du hier bist, wenn ich heimkomme. Es fühlt sich gut an.” Er zögerte. “Ich habe eine Überraschung für dich.”
“Oh?”, fragte ich lächelnd.
“Darum bin ich so spät.” Peter griff in seine Gesäßtasche und brachte eine kleine blaue Samtschachtel zum Vorschein. “Hier.”
In meinem Bauch machte sich ein Flattern breit, als er mir die Schachtel reichte. “Peter …”
“Mach es auf”, sagte er.
Ich atmete tief ein, dann hob ich den Deckel. Und schnappte nach Luft, als ich ein Paar Ohrringe erblickte. Echte Diamanten – so sah es zumindest aus – waren kreisförmig um einen champagnerfarbenen Stein angeordnet.
“Peter!”
“Das sind Diamanten”, erklärte er. “Sogar der Stein in der Mitte, in Weißgold gefasst.”
Bewundernd starrte ich die Ohrringe an.
“Es ist nur ein Drittel Karat. Beim nächsten Mal wird es mehr sein.”
“Sie
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