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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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Menge Intrigen und Betrügereien gäbe und dass sie extra gut aufpassen würde.
    Ich glaube nicht wirklich daran, dass ausgerechnet Marie uns einen neuen Fall verschafft. Die würde es wahrscheinlich nicht mal merken, wenn einer dieser attraktiven, ständig verschuldeten Schauspieler sie ausrauben würde.
    Um gute Stimmung zu machen, hat sie übrigens gestern die Visitenkarten gebracht, gleich einen ganzen Stapel. Das Logo ist toll geworden. Marie hat es ganz ohne meine Hilfe hinbekommen. Ein bisschen enttäuscht bin ich zwar schon, dass sie mich nicht gefragt hat. Das hätte mir sicher total Spaß gemacht. Aber egal, was zählt, ist das Ergebnis. Und das kann sich wirklich sehen lassen!
    Das ist unsere Visitenkarte:
     

     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Freitag, 21:01 Uhr
    Warnung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten!
    Heute beginne ich ein neues Tagebuch. Ich brauche einfach ein extra Tagebuch, in das ich meine geheimsten Gefühle hineinschreiben kann. Dieses Tagebuch dürfen nicht mal Marie und Franziska lesen, obwohl ich sonst alles mit ihnen besprechen kann.
    Also, das Wichtigste zuerst: Ich hab mich verknallt! Das erste Mal so richtig. Wer es ist? Michi Millbrandt! Schon als ich ihn mir damals für die Personenbeschreibung eingeprägt habe, fand ich ihn süß: sechzehn Jahre, mittelgroß, dunkelbraune Haare, Strähnen, die ihm ins Gesicht fallen, jede Menge Sommersprossen auf der Nase. Und dann noch dieses Lächeln! Das haut mich jedes Mal um. Ganz kurz dachte ich, Franzi flirtet mit ihm, aber das war sicher keine Absicht. Und Michi ist zu ihr genauso normal wie zu mir.
    Ach, wenn er doch auch mehr für mich empfinden würde! Aber das kann ich nicht erzwingen. Seufz!
     

Überraschung auf der Party
    Marie sah zum zwanzigsten Mal innerhalb einer Minute in den Spiegel und zupfte an ihren blonden Haaren, die sie sich heute hochgesteckt hatte. So kamen die silbernen Ohrringe besser zur Geltung, die ihr Vater ihr zusammen mit dem türkisfarbenen Paillettenkleid geschenkt hatte.
    Da steckte Herr Grevenbroich den Kopf zur Tür herein. »Na, bist du fertig? Die ersten Gäste sind schon da. Wow! Du siehst toll aus, wie eine Prinzessin aus Tausendundeiner Nacht!«
    Marie lief auf ihren Vater zu und fiel ihm um den Hals. »Ich bin so schrecklich aufgeregt.« Normalerweise machte es ihr gar nichts aus, mit fremden Leuten zu quatschen, aber so viele Promis wie heute hatte sie noch nie auf einmal getroffen.
    »Das wird ein wunderbarer Abend«, sagte ihr Vater. »Das sind alles gute Freunde von mir. Sie freuen sich riesig, dich endlich kennen zu lernen.«
    Marie hakte sich bei ihm unter. »Okay, von mir aus kann’s losgehen!«
    Helmut Grevenbroich führte seine Tochter ins Wohnzimmer. Marie spürte die neugierigen Blicke der Gäste. Jetzt bloß nicht mit den Sandaletten umknicken!, dachte sie. Nach den ersten Metern wurde sie sicherer und atmete auf. Geschafft!
    »Darf ich vorstellen?«, sagte ihr Vater. »Das ist meine bezaubernde Tochter Marie, und das ist der neue Tatort -Kommissar.«
    Der Kommissar schenkte Marie sein charmantes Lächeln, mit dem er gleich zehn Jahre jünger aussah. »Guten Abend, Marie. Tolles Kleid!«
    Marie wurde rot und brachte außer »Danke!« kein Wort heraus.
    Doch schon ein paar Minuten später, als sie bereits viele Promi-Hände geschüttelt hatte und alle ganz normal und total nett zu ihr gewesen waren, wurde sie wieder locker.
    Ihr Vater brachte ihr ein Glas Orangensaft. Marie nippte daran, ging hinüber zum Bar-Pianisten und lehnte sich gegen den Flügel. Der Pianist spielte weiter und lächelte ihr dabei zu. Marie kam sich richtig cool vor. Unauffällig sah sie sich um. Das Wohnzimmer hatte sich inzwischen gefüllt. Marie lauschte dem angeregten Plaudern und Lachen, das so leicht dahinperlte wie der Prosecco in den Gläsern der Gäste. Alle waren gut gelaunt und entspannt. Doch da blieb Maries Blick an einem Paar hängen, das offensichtlich gar nicht entspannt war – im Gegenteil: Die beiden redeten wild gestikulierend aufeinander ein und schienen sich zu streiten. Besonders der Mann war sauer und wurde langsam laut. Sofort witterte Marie einen neuen Fall für die drei !!! und prägte sich die beiden Personen gut ein. Der Mann war sehr groß, Mitte dreißig, hatte einen kleinen Bauchansatz und die langen, schwarzen Haare mit Gel nach hinten gekämmt. Die Frau war jünger, wahrscheinlich Ende zwanzig, zierlich, sehr schlank, hatte dunkelblonde Haare und

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