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Ausgeträumt

Ausgeträumt

Titel: Ausgeträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Charles Bukowski
Ausgeträumt
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    Ich saß in meinem Büro. Der Mietvertrag war abgelaufen, und McKelvey drohte bereits mit einer Räumungsklage. Es war ein höllisch heißer Tag, und die Klimaanlage ging nicht mehr.
Eine Fliege krabbelte über die Schreibtischplatte. Ich machte den Arm lang und schickte sie mit der flachen Hand ins Jenseits. Als ich mir die Hand am rechten Hosenbein abwischte, schrillte das Telefon. Flirt mit Lady Death. Bukowskis letzter Roman ist eine spannende Lektüre und ein selbstironisches Adieu.

    ISBN: 3-423-12342-7
    Deutsch von Carl Weissner
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag Erscheinungsjahr: 2. Auflage 1997 Umschlaggestaltung: Balk & Brumshagen Umschlagbild: ›Irène‹ (1980) von Franz Gertsch

Buch
    Er ist Privatdetektiv in Los Angeles. Er fährt einen VW-Käfer und ist Stammgast in Musso’s Bar. Er kann sich nicht ausstehen, wenn er sich im Spiegel sieht. Er ist ein alternder Ich-Protz voller Selbstmitleid. Er ist Nick Belane, der Held von Charles Bukowskis letztem Roman. Nach einer ziemlichen Flaute tauchen endlich wieder Klienten in Nick’s Büro auf. Lady Death, eine gefährliche Schöne, die ihrem Namen alle Ehre macht, gibt ihm den Auftrag, einen gewissen Celine zu suchen. Der wurde immer wieder in einem Buchladen gesichtet, obwohl er nach Meinung von Lady Death längst überfällig ist. Einem Beerdigungsunternehmer soll Nick eine atemberaubend schöne Außerirdische vom Hals schaffen. Ein eifersüchtiger Ehemann befürchtet nicht ganz unbegründet, daß ihm seine Frau Hörner aufsetzt. Nick Belane löst die Fälle, mehr schlecht als recht, überhaupt keinen Erfolg hat er jedoch mit dem Auftrag, den Red Sparrow zu finden, bis der rote Spatz schließlich ihn findet …
Autor
    Charles Bukowski wurde am 16. August 1920 in Andernach geboren. Er lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Los Angeles. Nach Jobs als Tankwart, Schlachthof- und Hafenarbeiter begann er zu schreiben und veröffentlichte weit über vierzig Prosa- und Lyrikbände. Charles Bukowski starb am 9. März 1994 in San Pedro/L. A.
Dedicated to bad writing

Ausgeträumt

    Ich saß in meinem Büro. Der Mietvertrag war abgelaufen, und McKelvey drohte bereits mit einer Räumungsklage. Es war ein höllisch heißer Tag, und die Klimaanlage ging nicht mehr. Eine Fliege krabbelte über die Schreibtischplatte. Ich machte den Arm lang und schickte sie mit der flachen Hand ins Jenseits. Als ich mir die Hand am rechten Hosenbein abwischte, schrillte das Telefon. Ich nahm ab. »Äh, ja.«
    »Lesen Sie Celine?« fragte eine weibliche Stimme. Sie klang sehr sexy. Ich fühlte mich schon lange einsam. Seit Jahrzehnten.
»Celine«, sagte ich. »Hmm …«
»Ich will Celine«, sagte sie. »Ich muß ihn haben.«
So was von sexy, diese Stimme. Sie setzte mir richtig zu.
»Celine«, sagte ich. »Geht’s nicht ’n bißchen ausführlicher? Erzählen Sie mal. Sagen Sie mir was …«
»Zieh’n Sie Ihren Reißverschluß hoch«, sagte sie.
»Wie haben Sie das erraten?«
»Spielt jetzt keine Rolle. Ich will Celine.«
»Celine ist tot.«
»Ist er nicht. Suchen Sie ihn. Ich will ihn haben.«
»Vielleicht finde ich nur noch sein Skelett.«
»Sie Idiot! Er lebt noch!«
»Wo?«
»In Hollywood. Ich höre, er kreuzt ab und zu in der Buchhandlung von Red Koldowsky auf.«
»Dann können Sie ihn doch selber finden.«
»Nein, ich will erst mal wissen, ob es der richtige Celine ist. Ich muß ganz sicher sein.«
»Aber wieso kommen Sie da zu mir? In der Stadt gibts hundert Privatdetektive.«
»John Barton hat Sie empfohlen.«
»Ach so, Barton. Tja, passen Sie auf, ich brauche zunächst mal einen Vorschuß. Und ich muß Sie persönlich kennenlernen.«
»Ich bin in ein paar Minuten da«, sagte sie. Sie legte auf. Ich zog meinen Reißverschluß hoch. Und wartete.
Sie kam rein.
Also ich will’s mal so sagen: Es war einfach nicht fair. Ihr Kleid spannte so stark, daß es fast aus den Nähten platzte.
Paar Gläser Schoko-Malz zuviel. Und sie ging auf Absätzen, die so hoch waren, daß sie wie kleine Stelzen aussahen. Sie hatte einen Gang wie ein besoffener Krüppel. Sie stolperte mit ihrem gloriosen fleischlichen Ballast durchs Zimmer, daß einem schwindelig wurde.
»Nehmen Sie Platz«, sagte ich.
Sie parkte ihren Körper und schlug die Beine übereinander.
Hoch. Mir fielen fast die Augen raus.
»Schön, Sie zu sehn, Lady«, sagte ich.
»Starren Sie mich nicht so an. Ist nichts, was Sie nicht schon gesehen haben.«
»Da irren

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