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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerstören.
    Imelda mußte gespürt haben, daß ich mich in ihrer Nähe befand. Noch während sie nach unten glitt, drehte sie den Kopf nach links, denn nur so konnte sie mich anschauen.
    Ich schaute in ihr Gesicht.
    Mein Magen zog sich bei diesem furchtbaren Anblick zusammen, denn Imelda erlebte innerhalb kurzer Zeit einen Verwesungsvorgang, wie ihn die Toten in Wochen und Monaten durchmachten. Da halfen ihr auch die Kräfte der alten Göttin nicht mehr, denn sie war von dem Strahl erwischt worden, den mein Kreuz in den Flur hineingeschickt hatte. Sie mußte ihn wie ein Magnet angezogen haben.
    War das noch ihr Gesicht?
    Ihre dunkle Hautfarbe war auf eine bestimmte Art und Weise noch vorhanden. Aber sie war grauer geworden, und sie bewegte sich dabei auf eine bestimmte Art und Weise, denn von innen her drückte etwas gegen sie, wobei die Augen und die Nase ebenfalls nicht verschont blieben, denn sie konnten dem Druck von innen nichts mehr entgegensetzen.
    Die Augen schössen wie Glaskugeln aus den Höhlen. Durch den freigewordenen Raum ergossen sich die beiden Ströme aus Würmern und Käfern. Auch die Nase zerplatzte, so daß ihr Gesicht immer stärker den Vergleich mit einem Totenschädel bekam.
    Sie fiel.
    Ein letztes Röcheln, das auf mich wie eine Verwünschung klang, drang noch aus dem Mund, dann blieb die Person vor der Wand liegen. Ob sie nun endgültig tot war oder noch lebte, war für mich nicht zu erkennen.
    Zwar bewegte sie sich, aber diese Bewegungen fanden unter der Haut statt, so daß ich davon ausgehen mußte, daß sie zu einem Fraß für Würmer und Käfer geworden war, denn sie standen nicht mehr unter ihrem Einfluß und konnten nun ihrem eigentlichen Trieb nachkommen.
    Ich ging wieder zurück in den Wohnraum, wo Betty lag und aus ihrem Zustand noch nicht erwacht war.
    Es paßte mir, denn ich mußte allein mit meinen Gedanken sein. Hier war etwas Schreckliches passiert. Ich hatte wieder eine Demonstration der schwarzmagischen und dämonischen Welt erlebt. Es gab immer wieder neue Überraschungen. Nichts blieb, die Veränderungen gehörten einfach dazu. Es war auch logisch, denn die Welten auf der anderen Seite waren einfach zu vielschichtig und vielfältig.
    Ich wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als ich noch einmal zurück in den Flur ging.
    Imelda gab es nicht mehr. Dafür sah ich auf dem Boden die Kleidungsstücke liegen, unter denen sich die Würmer und Käfer bewegten. Sie würden auch noch den Stoff fressen.
    Haut und Knochen entdeckte ich nicht. Die Würmer und Käfer fraßen alles. »John…«
    Der schwache Ruf meines Schützlings holte mich wieder zurück in den Wohnraum.
    Betty van Steen hatte sich aufgerichtet. Sie saß auf der Couch, ihre Augen glichen großen, erstaunten Kugeln, und ein schüchternes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie mich sah. »Du bist ja doch noch hier«, sagte sie ungläubig.
    »Ja, so schnell wirst du mich nicht los.«
    »War Imelda hier?«
    Ich nickte.
    Betty senkte den Blick.
    »Willst du mir nicht sagen, wo sie jetzt ist?«
    »Es gibt sie nicht mehr.«
    Die Frau auf der Couch schwieg. »Ich frage nicht weiter«, sagte sie nach einer Weile, »nein, ich will es nicht wissen. Deine Antwort reicht mir schon.«
    »Aber es gibt dich, Betty, und es wird dich auch weiterhin geben.«
    Damit hatte ich ihr keine Hoffnung machen können, denn sie sprach mich auf ihr Aussehen an. »Das ist kein Traum gewesen, nicht wahr?«
    »Leider nein.«
    Sie weinte. Ich versuchte sie zu trösten und ihr zu erklären, daß es heute Schönheitschirurgen gab, die alles wieder richten konnten. Sie klammerte sich an diese Hoffnung und sagte zum Schluß einen Satz, dem ich nicht widersprechen konnte.
    »Aber die Narben auf meiner Seele, John, die kann niemand heilen. Das gehört wohl zum Leben…«
    ENDE

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