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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärte ihnen, daß ihre Seelen schon bald zurückkehrten, kaum daß die Körper begraben waren. Man mußte nur an die Göttin glauben.«
    »Dafür hast du getötet oder töten lassen. Selbst vor einem Kind schrecktest du nicht zurück.«
    »Ich wollte Leben.«
    »Sollte die Seele oder der Schatten des Kindes auch wieder zurückkehren?«
    »Nein, er hätte mich noch stärker gemacht.«
    »Ja«, sagte ich, »noch stärker.«
    Ich hatte Mühe, die Beherrschung zu bewahren, trotzdem überschlug sich meine Stimme. »Und von all den Dingen hat Betty nichts gewußt?«
    »Nein, sie war ahnungslos. Sie hat sich mit mir angefreundet, denn ich wollte ja auch unter den Menschen Freunde haben. Wir verstanden uns gut, wir wurden sehr vertraut, so stark, daß sie keine oder kaum Geheimnisse vor mir hatte. Ich war auch bereit, sie der Nekro Church zuzuführen, aber man war leider von staatlicher Stelle auf uns aufmerksam geworden, weil Fehler gemacht wurden.«
    »Man schickte ausgerechnet Betty van Steen los, um diese Kirche, wobei ich das Wort schon als Gotteslästerung ansehe, aufzulösen oder zu vernichten. So war es doch – oder?«
    »Ja, das war ihr Pech. Aber so ist das Leben, Herr Nachbar. Es kennt keine Rücksicht.«
    »Nur Zufälle.«
    »Richtig.«
    »Hast du die Geister geschickt? Die Seelen gehorchen dir doch. Du kennst den Weg in dein dunkles Reich und…«
    »Sie legten den Keim«, unterbrach mich die Frau, als könnte sie ihre Botschaft nicht rasch genug loswerden. »Sie brachten ihn aus der Welt der Schatten mit, um ihn in den Körper einer lebenden Person einzupflanzen, damit er schon zu Lebzeiten so reagiert wie die Toten in den tiefen Gräbern.«
    »Verfaulen?« flüsterte ich.
    »Auch das. Aber zuvor wird Betty von den Würmern und kleinen Käfern zerfressen werden.«
    Ich drehte den Kopf und blickte jetzt Betty an und nicht mehr Imelda.
    Betty lag mehr im Sessel, als daß sie saß. Sie hatte die Beine ausgestreckt und die Hacken gegen den Boden gestemmt. Sie atmete schwer, und mit jedem Atemstoß drang ein leises Wimmern aus ihrem Mund, der einen Spalt in einem Gesicht bildete, das durch die heraustretenden Würmer gezeichnet war. Da hatte sich jeder Spalt wieder geöffnet, und der Druck der Masse war einfach furchtbar. Diese widerlichen Spulwürmer klebten zusammen und bildeten eine Schicht, die schleimig glänzte.
    Aber nicht nur dort. Im Gesicht hatte es nur angefangen. Das Erbe der Göttin Sambala war auch aus den anderen Wunden des Körpers gequollen und hatte seine Spuren hinterlassen.
    Die zitternden und zuckenden Würmer sahen einfach widerlich aus.
    Aber die Frau lebte.
    Und ich wollte, daß sie am Leben blieb. Sie mußte es schaffen. Diese verdammte Imelda durfte einfach keinen Sieg davontragen.
    Ich stand so schnell auf, daß ich selbst die Nachfolgerin der Göttin damit überraschte. Es sah so aus, als wollte sie verschwinden, doch nach einem kurzen Zurückzucken schaute sie mich wieder an und hatte ihre alte Haltung eingenommen.
    »Du willst zu ihr?«
    »Ja, ich werde sie retten, Imelda. Du kannst machen, was du willst, aber du bist bei mir an den Falschen geraten. Ich kann mich erinnern, daß du von den Zufällen des Lebens gesprochen hast, und ein solcher Zufall steht vor dir.«
    Meine Worte hatten sie irritiert. Sie wunderte sich sicher darüber, daß ich nicht schreiend verschwunden war. Plötzlich bewegten sich ihre Augen, es war für sie schwer zu begreifen, daß ich auf sie zukam, dann nahm ihr Blick eine Starrheit an, die mir gefiel.
    Mein Kreuz steckte nicht mehr in der Tasche. Ich hatte es hervorgezogen, hielt es in der Hand, und sie sah es.
    »Der Zufall«, flüsterte ich, »der Zufall, der dich vernichten kann, Imelda!«
    Daß ich einen Fehler begangen hatte, merkte ich wenig später. Ich hätte einfach schneller sein müssen, so aber hörte ich ihren Schrei, dann wischte sie zurück in die Diele, als wäre sie nur ein Schatten. Ich hörte aus dem Flur noch einen schlimmen Fluch, im nächsten Moment knallte die Wohnungstür ins Schloß.
    Obwohl ich mich um Betty van Steen kümmern mußte, schaute ich Imelda nach. Der erste Blick in den Hausflur zeigte mir bereits, daß es umsonst gewesen war.
    Imelda war so rasch verschwunden wie die von ihr befehligten Schatten.
    Pech.
    Aber sie würde zurückkehren, da war ich mir sicher. Diese Nacht hielt noch weitere Überraschungen für mich bereit. Es war jetzt ein Kampf zwischen uns beiden geworden.
    Zu lange wollte ich Betty nicht allein

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