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Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Titel: Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Kassem
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abwechselnd mit einem seiner winzig kleinen Augen.
    „Willst du mein Stickeralbum sehen?“, fragte Viktor, da es das Einzige war, das der Kolibri noch nicht begutachtet hatte.
    Cristobal flog bereitwillig zu Viktor, der erstmal zusammenzuckte und zurückschreckte, aber als der Vogel sich sachte auf sein Knie setzte, so zart und leicht und gewichtslos, und es nicht den Anschein erweckte, dass der Vogel ihn töten will, nahm Viktor sein Album, blätterte langsam darin und zeigte dem Kolibri die Aufkleber.
    „Wer ist das?“, fragte Cristobal und zeigte mit zitterndem Flügel auf einen Aufkleber.
    „Jar Jar Binks“, antwortete Viktor.
    Als das Album durch war, fragte Viktor, ob Cristobal auch sein Fußball-Album sehen möchte. Als er bereitwillig nickte, blätterten sie darin und Viktor zeigte ihm stolz seine vollständige Sammlung.
    Cristobal zeigte aufgeregt auf den Sticker von Diego Maradona, hüpfte mehrmals auf und ab, drehte ein paar überschwängliche Runden durchs Zimmer und rief: „Ich kenne ihn!“
    Als er sich beruhigt hatte, setzte er sich atemlos wieder auf Viktors Knie und erzählte aufregt: „Ich kenne ihn! Das ist Diego Maradona! Ich war vorgestern bei ihm. Er badet mich und kämmt mir die Haare und gibt mir Wasser mit Honig zu trinken.“ Cristobal plusterte sich wohlig auf und hatte einen seligen und verträumten Gesichtsausdruck. „Er ist die Hand Gottes“, fügte er dann ehrfürchtig hinzu.
    Viktor war beeindruckt und sprachlos und schaute dann demütig auf Maradonas Sticker.
    „Willst du Wasser mit Honig?“, fragte er dann.
    Cristobal machte ein paar exaltierte Sprünge und rief: „ Jaaa! “
    Sie gingen dann in die Küche. Es war dunkel, Helena war anscheinend schon im Bett, Viktor wollte nicht das Licht anmachen, damit sie nicht aufwacht und ihn zurechtweist, warum er denn so spät immer noch nicht schlafe. Er wusste, wo er ein Glas finden konnte, füllte es leise mit Wasser aus dem Wasserhahn, lief dann in sein Zimmer und kam mit einer Taschenlampe zurück. Er kletterte auf den Tresen und schaute langsam und leise in den Schränken, bis er das Glas Honig fand. Er nahm einen Löffel aus der Schublade, dann gingen sie ins Zimmer zurück und setzten sich auf den Boden. Cristobal umschwirrte das Honigglas und Viktor las ihm vor, was darauf stand: „Echter Waldhonig aus Kiefer, Fichte und Weißtanne. Kräftiges, würziges Aroma. Hoher Fruchtzuckeranteil, besonders lange flüssig.“ Cristobal nickte aufgeregt und zeigte mit dem Daumen nach oben. Viktor tat einen Löffel ins Wasser und rührte um. Als er Cristobal das Glas anbot, flatterte der Vogel aufgeregt auf und ab und winselte: „Mehr!“ Viktor tat weitere drei Löffel hinein, rührte um, und das Ergebnis war anscheinend zufriedenstellend, denn Cristobal trank das ganze Glas aus und strahlte vor Glückseligkeit. Er flatterte erneut durchs Zimmer, und seine schnellen, hyperaktiven Bahnen waren ansteckend, Viktor fing auch an zu zappeln und hüpfte auf seinem Bett auf und ab.
    Dann umschwirrte Cristobal Viktors Schultasche und fragte, was das sei. Viktor musste ihm seine Schulsachen und seine Schulbücher zeigen. Cristobal wollte jeden einzelnen Stift sehen und setzte sich dann auf einen Radiergummi, während Viktor mit ihm sein Biologiebuch durchblättern musste.
    „Ich gehe auch zur Schule!“, sagte Cristobal stolz. „Ich bringe nächstes Mal meine Schultasche mit.“
    „Kommst du mich noch mal besuchen?“, fragte Viktor.
    Cristobal nickte.
    „Ich werde dich jetzt immer besuchen kommen. Viermal die Woche. An den anderen Abenden habe ich Ausbildung oder muss andere Leute besuchen, aber viermal die Woche stehst du auf meinem Stundenplan .“
    „Was für Ausbildung?“
    „Ich habe tagsüber Schule und abends immer Training. Das ist die Ausbildung.“
    „Was lernst du da?“
    „Ich war schon fünf Tage dort! Heute Morgen hatte ich FSA Teil 1 und dann musste ich zu dir, das war der praktische Teil. Ich muss dann Bericht erstatten.“
    „Was ist FSA Teil 1?“
    „Fernspäher-Ausbildung Teil 1. Es gibt 30 Teile.“
    Viktor nickte wissend, obwohl er nichts verstand. „Und wen besuchst du noch?“
    Cristobal errötete und plusterte sich wohlig auf. „Ich gehe zweimal die Woche Monica Bellucci besuchen“, hauchte er atemlos und errötete noch stärker.
    „Wer ist Monica Bellucci?“, fragte Viktor.
    Cristobal hüpfte auf und ab und kreischte: „Ich weiß nicht! Aber sie ist sooo hübsch! Gestern hat sie mich gestreichelt und

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