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Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Titel: Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Kassem
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Mund, schloss den Mund wieder und fühlte, wie sein Kopf ganz leer war.
    „Charles ist tot?“, fragte er.
    „Ja! Habe ich doch gesagt! Ist das nicht TOLL?!“
    Viktor versuchte wieder , etwas zu sagen, schaffte aber nur ein leise gekeuchtes „Warum?“
    Cristobal sah ihn entgeistert an. „Wie warum?“
    „Warum? Warum habt ihr ihn getötet?“, presste Viktor heraus.
    Cristobal schlug sich gegen die Stirn. „Hast du nichts verstanden? Ich habe es dir doch erklärt!“
    „Aber … aber …“, stotterte Viktor. „Aber das war doch nicht so schlimm! Ihr habt ihn getötet, weil er euch beleidigt hat?“
    Cristobal stand wie versteinert da und starrte Viktor an. Dann sagte er langsam und eiskalt: „Er hat uns nicht einfach nur beleidigt. Er hat einen König beleidigt. Und er hat Phönix beleidigt, er hat ihm eine Abstammung von Abschaum unterstellt und uns auch, er hat uns lächerlich gemacht mit seinen Lügen . Und er hat Phönix als Lügner dargestellt. Und er hat uns geschmäht, beleidigt, beschimpft, gedemütigt, erniedrigt, geschändet, degradiert, verunglimpft, brüskiert und verletzt.“
    Als ihn Viktor entsetzt anschaute, fügte Cristobal noch hinzu: „Das hat das Gericht in Abramskaya im Urteilsschreiben niedergeschrieben. Der Großinquisitor der Kaiserpinguine, seine Eminenz Campo der XII ., verlas das Heilige Offizium und befahl, dass die Harpyien freigelassen werden, um diesen Fall der Ketzerei zu bearbeiten.“
    „Ich dachte, Vögel können nicht gegen Reptilien kämpfen, weil Vögel fliegen können und Reptilien viel zu stark sind, deswegen geht das nicht“, sagte Viktor.
    „Ja! Aber manchmal gibt es glückliche Ausnahmefälle. Charles war alt und schwach und sehr langsam! Außerdem war Charles immer nachlässig mit seiner Eskorte, er wollte keine Alligatoren und Krokodile als Schutz haben, er sagte, dass ihm das alles zu kindisch sei. Das hat er jetzt davon!“ Cristobal lachte und drehte wieder ein paar Runden durchs Zimmer.
    Dann setzte er sich wieder aufs Bett. „Die Harpyien haben ihn gestern Nacht aufgesucht, ganz spät um 3 Uhr, als er schon am Schlafen war. Haben ihn überwältigt und ihm die Unterseite seines Schildkrötenpanzers zerfetzt und ihn dann in Stücke zerrissen! Sie wollten ihn eigentlich aufessen, aber das war verboten, sie dürfen sich nicht von Müll ernähren. Außerdem sollten die Reststücke vom Ketzer sichtbar bleiben, damit die anderen Reptilien das sehen und Angst bekommen und verstehen, dass man uns nicht beleidigen darf.“
    „Der arme Charles“, winselte Viktor.
    Cristobal wurde fast ohnmächtig. „ Was hast du gesagt ?“, schrie er.
    „Ich habe gesagt ‚Der arme Charles’. Er war nett und freundlich und sehr alt. Wie Roccos Mutter und Opa Gideon. Er hat das bestimmt nicht so gemeint. Vielleicht hätte er sich entschuldigt , wenn ihr ihn gefragt hättet.“
    Cristobal schüttelte heftig mit dem Kopf. „Viktor, die Reptilien tun immer so freundlich, lass dich nicht von denen anlügen! Sie haben Krokodile! Und Alligatoren! Und Kaimane! Und giftige Schlagen, die dich vergiften, und dann stirbst du ganz schrecklich! Und sie verschlucken dich dann!“
    „Aber Charles sah nicht so aus, als ob er das macht!“, sagte Viktor.
    „ Aber Charles war der Chef! “, schrie Cristobal. „Charles war der Vorsitzende, Charles hat den Krokodilen und Alligatoren und den Schlangen immer gesagt, dass sie uns töten sollen!“
    „Und was passiert jetzt?“, fragte Viktor.
    „Nichts. Sie haben jetzt Angst und werden sich von uns und von unseren Zuständigkeitsgebieten fernhalten.“
    „Habt ihr keine Angst, dass sie Rache nehmen?“
    Cristobal lachte. „Ach nein, was sollen sie schon machen? Wir haben Alarmstufe Atlantik Karmesinrot ausgerufen, also sind wir ganz vorsichtig. Außerdem können wir fliegen und sie nicht. Hast du schon mal ein fliegendes Krokodil gesehen?“
    Viktor dachte nach und war erleichtert, als er sich an kein fliegende s Krokodil erinnern konnte.
    „Bestimmt werden sie ein paar flugunfähige Vögel töten, Kiwis und Nandus und Kasuare, aber das ist egal, sie sind eh unwichtig für uns. Und die anderen flugunfähigen Vögel, die Strauße, die können sich sehr gut selbst verteidigen und können sehr schnell laufen und kämpfen.“
    „Ist jetzt also alles vorbei und alles ist wieder gut?“, fragte Viktor.
    „Ja!“, rief Cristobal. „Alles ist toll! Wir haben endlich unsere Ruhe!“
    „Wer ist jetzt der neue Chef von den Reptilien?“
    „Der

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