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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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auf und geht weg.
    Eli schließt die Augen, als sei er grenzenlos erschöpft. Ich warte, bis er sie wieder aufmacht, dann raffe ich meinen ganzen Mut zusammen, strecke die Hand aus und berühre seine.
    »Das ist ... es ist wegen meiner Zwangsneurose«, sagtEli mit leiser Stimme. »Deshalb sind alle so ... na ja, du hast ja gesehen, wie sie zu mir sind.«
    Vielleicht müsste ich jetzt so tun, als hätte ich nichts bemerkt, aber wenn die Situation für Eli so schlimm ist, wie ich sie empfinde – und sein erschöpftes Gesicht spricht Bände –, dann will er bestimmt keine dummen Sprüche von mir hören, wie »Mach dir nichts draus, das renkt sich schon noch ein« oder was auch immer.
    »Die sehen nur das und sonst nichts, was?«
    »Ja«, sagt er und öffnet die Augen, sieht mich zum ersten Mal richtig an, seit wir in die Cafeteria gekommen sind. »Jetzt weißt du jedenfalls, warum ich sauer werde, wenn du mir ständig erzählst, wie gut ich dran bin und was für ein tolles Leben ich habe ...«
    »Tut mir leid« ist mir jetzt zu billig und außerdem hängt mir diese Floskel sowieso zum Hals raus, so oft wie ich sie in den letzten Monaten hören musste, und ihm bestimmt auch. Ich hole tief Luft und schaue auf meinen Teller hinunter.
    »Es ist schlimm, wenn die Leute dich anschauen, ohne dich wirklich zu sehen.«
    »Das kannst du laut sagen«, murmelt er. »Geht es dir auch so – ich meine, hast du auch das Gefühl, dass die Leute dich und Tess nicht wirklich sehen?«
    »Ja. Sie sehen uns nicht. Oder mich. Besonders seit ...« Ich räuspere mich, zwinge mich, ihn anzuschauen. »Seit dem Unfall sehen sie nur noch Tess, wenn sie mich anschauen. Denk nur, was sie durchmacht, was die ganze Familie durchmacht ... Ohne Tess ist doch alles nichtmehr so, wie es einmal war ... Vorher war es nicht so schlimm. Da war ich einfach nur nicht wie sie. Aber jetzt – ich bin noch da und sie nicht, verstehst du?«
    Ich hab das alles noch nie laut gesagt. Nichts davon. Ich hab es nicht mal zu denken gewagt.
    Aber so ist es und daher kommt die ganze Wut, die sich in mir angestaut hat. Ich bin da. Und Tess nicht. Und das finden alle irgendwie ungerecht. Ich spüre es. Sehe es.
    Es macht mich wütend und es macht mir Angst.
    Aber nicht nur das.
    Vor allem macht es mich traurig. Unendlich traurig.
    »Willst du hier raus?«, sagt Eli und schaut mich an, nur mich, und ich halte seinem Blick stand.
    Schaue zurück.
    Ich will mit ihm weggehen, also nicke ich.
    Und dann gehen wir.

Kapitel 33
    Eli hievt mein Rad auf die Rückbank seines Wagens, dann fahren wir nach Milford, mitten in den Ort rein.
    Ich sage nichts. Ich finde es gut, dass er nicht automatisch zum Krankenhaus zurückgefahren ist, zu Tess. Ich bin froh, dass er mich eingeladen hat. Dass er mich bei sich haben will.
    Ich mag ihn.
    Ich könnte jetzt so tun, als wüsste ich nicht, wo wir hinfahren, aber wenn Elis Platz in der Welt so wie meiner ist – und das Essen vorher hat mir gezeigt, dass er sogar noch schlimmer dran ist als ich, dass Clement vermutlich der einzige Mensch ist, der mit ihm redet –, dann weiß ich genau, wo wir landen werden.
    Bei ihm zu Hause.
    Meine Vermutung war richtig und Clements Haus sieht genauso aus, wie ich es mir vorgestellt habe: groß und alt, nicht das größte Haus im Viertel, aber irgendwie imposant in seiner Kargheit, ganz anders als die perfekt gestylten Häuser mit den gepflegten Vorgärten, die in gebührendem Abstand davon stehen.
    »Clement hat nicht viel übrig für Deko«, sagt Eli, als wir geparkt haben und in die riesige Eingangshalle kommen, die durch ihre absolute Kahlheit noch größer wirkt.Es ist nur ein Raum mit einer hohen, luftigen Decke, gewölbte Leere vor dem restlichen Haus. »Er sagt, Harriet mochte keinen Krimskrams.«
    Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, als Eli mich durch einen Gang führt, an dem zu beiden Seiten eine Reihe von großen Räumen liegen, und es fällt mir schwer, mir nicht anmerken zu lassen, wie überwältigt ich bin. Das Haus meiner Eltern ist für Ferrisviller Verhältnisse ziemlich groß – wir haben ein oberes Stockwerk statt einem einstöckigen Bungalow wie die meisten hier –, aber gegen das hier ist es nichts.
    Der Gang mündet in ein großes Wohnzimmer mit schweren dunklen Möbeln und einem tiefblauen Perserteppich, der so dick ist, dass meine Schuhe halb darin einsinken. Direkt dahinter liegt ein Raum, der vermutlich die Küche ist.
    »Das hier war meine Großmutter«, sagt Eli und nimmt ein

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