Beute der Woelfe

Richtung. Er zeigte keine Angriffslust, doch ich traute ihm nicht. Erst, als er am Ufer stehenblieb, mit dem Kopf in meine Richtung nickte und zu hecheln begann, wagte ich einen Schritt in seine Richtung und sah, dass eine Schnur um seinen Hals gebunden war. An ihr hing ein zusammengerollter Fetzen Papier.
    Ich streckte langsam eine Hand aus und sah den Wolf dabei fragend an. Da er nicht nach mir schnappte, nahm ich meinen Mut zusammen und riss den Zettel mit einem Ruck ab. Kaum hatte ich das getan, drehte das Tier sich um und war ebenso schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war.
    Ich faltete das Papier auseinander und erblickte eine Nachricht, die mit schwarzer Tinte in feingliedrigen, hübschen Buchstaben geschrieben war. Ich las.

Für Lilia,
ich hoffe, es geht dir gut. Sei wegen deiner Schwangerschaft nicht besorgt. Es wird es noch einige Zeit dauern, ehe sie sichtbar wird. Bis es soweit ist, werde ich wieder bei dir sein.
Lenard
    Ich faltete Lenards Nachricht zusammen und drückte sie an mein Herz.
Wie lange war ‚einige Zeit‘? Wochen? Monate? Obwohl ich nicht an seinem Versprechen zweifelte, war ich aufgeregt. Ich wollte nicht warten. Ich wollte ihn jetzt sehen.

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