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Beute

Beute

Titel: Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Hand gehabt hatte. Ich schaute zu ihrem Leichnam an der Tür hinüber.
    Rosies Leichnam war verschwunden.
    »Mein Gott!«
    Bobby kam hereingerannt. »Was ist? Was ist passiert?«
    Ich deutete auf die Tür. »Rosie ist verschwunden.«
    »Was soll das heißen, verschwunden?«
    Ich blickte ihn an. »Verschwunden, Bobby. Der Leichnam lag da, und jetzt ist er weg.«
    »Wie ist das möglich? Ein Tier?«
    »Ich weiß nicht.« Ich ging an der Stelle in die Hocke, wo der Leichnam gelegen hatte. Als ich ihn zuletzt gesehen hatte, vor fünf oder sechs Stunden, war er mit einem milchigen Sekret bedeckt gewesen. Davon war noch einiges auf dem Boden. Es sah genauso aus wie dicke, getrocknete Milch. Dort, wo sich Rosies Kopf befunden hatte, war das Sekret glatt und unberührt. Aber näher zur Tür hin sah es aus wie zerkratzt. Es waren Streifen in der Schicht.
    »Sieht aus, als wäre sie rausgeschleift worden«, sagte Bobby.
    »Ja.«
    Ich nahm das Sekret genauer in Augenschein, suchte nach Fußspuren. Ein Kojote allein hätte Rosie nicht wegschleifen können; dazu wäre ein ganzes Rudel vonnöten gewesen. So viele Tiere hätten mit Sicherheit Spuren hinterlassen. Ich sah keine.
    Ich richtete mich auf und ging zur Tür. Bobby trat neben mich, und wir spähten hinaus in die Dunkelheit.
    »Siehst du was?«, fragte er.
    »Nein.«
    Ich kehrte zu Mae zurück. Sie hatte alles gefunden. Sie hatte eine Rolle Magnesiumzündschnur. Sie hatte Leuchtkugeln. Sie hatte Halogentaschenlampen. Sie hatte Kopflampen mit breiten Gummibändern. Sie hatte kleine Ferngläser und Nachtsichtgeräte. Sie hatte ein Feldfunkgerät. Und sie hatte Sauerstoffflaschen und Vollsicht-Gasmasken. Mir war beklommen zu Mute, als ich sah, dass es die gleichen Plastikmasken waren, wie sie die Männer in dem SS VT-Van gestern Abend in Kalifornien aufgehabt hatten, nur dass sie nicht versilbert waren.
    Und dann dachte ich, war das wirklich erst gestern Abend gewesen? Tatsächlich. Es waren kaum vierundzwanzig Stunden vergangen.
    Es kam mir vor wie ein Monat.
    Mae verteilte alles auf die drei Rucksäcke. Als ich ihr zusah, wurde mir bewusst, dass sie die Einzige von uns mit Felderfahrung war. Im Vergleich zu ihr waren wir alle Stubenhocker, Theoretiker. Erstaunt merkte ich, wie abhängig ich mich heute Abend von ihr fühlte.
    Bobby wog den ersten Rucksack in der Hand und stöhnte. »Meinst du wirklich, wir brauchen das ganze Zeug, Mae?«
    »Du musst es ja nicht zu Fuß schleppen; wir fahren. Und ja, ich gehe lieber auf Nummer sicher.«
    »Ja, klar, verstehe, aber - ein Feldfunkgerät?«
    »Man kann nie wissen.«
    »Wen willst du anrufen?«
    »Die Sache ist die, Bobby«, sagte sie, »wenn sich herausstellt, dass du irgendwas von dem Kram brauchst, dann brauchst du es wirklich.«
    »Ja, aber …«
    Mae nahm den zweiten Rucksack und warf ihn sich über die Schulter. Sie wurde mühelos mit dem Gewicht fertig. Sie blickte Bobby an. »Was wolltest du sagen?«
    »Ist schon gut.«
    Ich nahm den dritten Rucksack. Er war gar nicht so schwer. Bobby jammerte nur, weil er Angst hatte. Die Sauerstoffflasche war zwar etwas größer und schwerer, als mir lieb war, und sie passte auch nur mit Mühe in den Rucksack, aber Mae bestand darauf, dass wir sie mitnahmen.
    Bobby sagte nervös: »Sauerstoff? Was glaubt ihr denn, wie groß das Versteck ist?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Mae. »Aber die neuen Schwärme sind um einiges größer.«
    Sie ging zum Waschbecken und nahm den Strahlungszähler. Aber als sie den Stecker aus der Wand zog, sah sie, dass der Akku leer war. Wir mussten einen neuen Akku auftreiben, das Gehäuse aufschrauben, den Akku austauschen. Ich fürchtete schon, dass der Ersatzakku auch leer war. Dann hätten wir die Aktion abbrechen müssen.
    Mae sagte: »Wir sollten auch bei den Nachtsichtgeräten aufpassen. Ich weiß bei keinem der Geräte, wie voll die Akkus sind.«
    Aber der Zähler tickte laut. Die Akkuanzeige leuchtete. »Voll aufgeladen«, sagte Mae. »Das reicht für vier Stunden.«
    »Gehen wir«, sagte ich.
    Es war 22.43 Uhr.
    Der Geigerzähler drehte durch, als wir zum Toyota kamen, und knatterte so schnell, dass es ein ununterbrochener Ton war. Den Stab vor sich haltend, ging Mae vom Wagen weg in die Wüste hinein. Sie drehte nach Westen, und das Knattern ließ nach. Sie ging nach Osten, und es wurde wieder lauter. Doch als sie weiter in östliche Richtung ging, tickte es langsamer. Sie bog nach Norden, und das Ticken beschleunigte sich.
    »Norden«, sagte

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