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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Nebenstrassen kamen sie zu einem erstaunlich gut renovierten Haus, welches sogar von einem halbwegs gepflegten Garten umgeben war.
    „Wir gehen hoch!“ bemerkte Wilden knapp.
    Oben angekommen setzte sich der ehemalige Unternehmer hinter einen reich verzierten Schreibtisch aus edlem, dunklen Holz und schwieg erst einmal. Frank setzte sich ihm gegenüber in einen weichen Sessel aus schwarzem Kunstleder, der sehr gepflegt roch. Er schaute sich um. Das Zimmer schien ein Büro zu sein und es war in einem tadellosen Zustand. Überall hingen Bilder an der Wand mit der hellbraunen Tapete: Schlachtengemälde, eingerahmte Fotos von irgendwelchen Leuten aus der alten Zeit und andere Bilder.
    „Nun, Frank Kohlhaas. Wie gefällt es dir hier in Ivas?“ begann der Mann das Gespräch und versuchte, seinem Gegenüber die Unsicherheit zu nehmen, indem er erneut freundlich lächelte.
    „Gut!“ war die einsilbige Antwort des jungen Mannes.
    „Gut!“ schickte Wilden zurück.
    „Ich will es kurz machen und nicht lange um die Sache herum reden“, runzelte der graue Herr die Stirn und schaute kurz aus dem Fenster.
    Dann fuhr er fort: „Dieses Dorf heißt Ivas, es liegt im Gebiet des früheren Staates Litauen und zwar im südwestlichen Teil dieses eigentlich schönen Landes. Es ist klein und unbedeutend. Ein kleines Dorf, das vor einigen Jahren im Zuge des weltweiten Wirtschaftszusammenbruches von seinen ehemaligen Bewohnern so gut wie vollständig verlassen worden war. Eine Geisterstadt wie man sie auch aus Nordamerika kennt.“
    „Aha.“ hauchte Frank verdutzt.
    „Ja, dieses Dorf ist so klein und so unwichtig, dass selbst das schärfste Auge zweimal hinsehen muss, um es überhaupt zu bemerken“, machte Wilden weiter.
    „Dann bin ich hier ja sicher“, versuchte Frank zu scherzen.
    „Nun, Sicherheit ist relativ. Vor allem in der heutigen Zeit, Herr Kohlhaas. Vor allem heutzutage!“ sagte der Gastgeber leise.
    „Aber hier...“ Frank stockte.
    „Wie ich bereits sagte, Frank Kohlhaas“ fiel ihm Wilden ins Wort. „Es ist heute ein Segen auch nur im Ansatz sicher zu sein. Du bist hier in Ivas, einem unbedeutenden Dorf in einem auch nicht übermäßig bedeutsamen Land in Osteuropa. Dieses Dorf ist so unwichtig, dass selbst das Große Auge, das Auge, welches die ganze Welt sehen kann und immer darauf drängt, noch mehr zu sehen, es bisher nicht bemerkt hat. Weißt du, was dieses Dorf ist, Frank?“
    „Nein! Sagen Sie es mir endlich!“ reagierte Frank leicht genervt.
    „Dann will ich dir genau erklären, wo du hier bist und bei wem du hier bist!“ erwiderte der Mann mit ernstem Blick. „Das hier ist kein gewöhnliches Dorf im beschaulichen Litauen und wir sind hier keine Feriengemeinschaft. Wir sind Rebellen, die gegen die Weltregierung kämpfen. Das hier ist einer unserer Stützpunkte.
    Hier leben Männer teilweise mit ihren Familien oder allein. Einige dieser baufälligen Häuser habe ich vor zehn Jahren für relativ kleine Summen vom dem sich in Auflösung befindlichen litauischen Staat erworben und Mitstreiter aus unserer Gruppe angesiedelt. Es werden auch noch mehr kommen und wir werden dieses Dorf noch weiter aufbauen, aber dafür muss hier jeder Mann wasserdicht sein. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.“
    Frank stutzte. „Rebellen gegen die Weltregierung?“ dachte er und blickte Wilden verwundert an.
    „Ich denke , ich weiß, was Sie meinen“, gab er zurück.
    „Du bist hier nach Ivas gekommen und wirst hier bleiben. Wir können dich nicht gehen lassen, denn du hast bereits zu viel gesehen und bist ein Sicherheitsrisiko. Wenn du auch nur ein Wort über uns und dieses Dorf verlierst, dann müssen wir dich töten! Ich sage es dir ganz offen. Das ist die Situation, in der du dich befindest, Frank Kohlhaas!“ sprach Wilden und warf Frank einen entschlossenen Blick zu.
    „Und glaube mir, wir werden nicht zögern, dich sofort umzulegen, wenn du uns hier gefährdest!“ setzte er mit kalter Miene nach.
    „Aha...“ quetschte Frank etwas überfordert und sprachlos aus sich heraus.
    „Aber ich will dich nicht bedrohen oder verängstigen, denn du hast genug durchgemacht und ich kann gut verstehen, wenn du erst einmal deine Ruhe haben willst. Ich will dich auch nicht zwingen, bei uns mitzumachen. Halte dich an Alf, er ist reinen Herzens und könnte dir vielleicht sogar ein guter Freund werden. Er bürgt für dich. Er hat versprochen auf dich zu achten“, erläuterte Wilden weiter.
    „Ich will mich erst

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